Monate: Oktober 2013

gelesen: Die Kunst des Liebens

Heute möchte ich ein ganz besonderes Buch vorstellen. Es ist nach „Haben oder Sein“ und „Vom Haben zum Sein“ das dritte Buch, welches ich von Erich Fromm gelesen habe und ich muss sagen, dass ich ziemlich begeistert bin. Ich reden von „Die Kunst des Liebens“.

Das Buch unterteilt sich in zwei Teile, der Theorie und der Praxis der Liebe.

Im theoretischen Teil beschreibt Fromm das, was er die Kunst der Liebe nennt, welche sich so ziemlich von unserem gängigen Verständnis der Liebe unterscheidet. Seine Grundthese, ganz klar durch die psychoanalytische Denkweise geprägt, ist die, dass der Mensch mit der Geburt von seiner Mutter getrennt wurde und seit diesem Zeitpunkt von einer tiefsitzenden Einsamkeit geprägt ist. Diese Getrenntheit versucht er, durch die „Wiedervereinigung durch die Liebe“ aufzuheben. Hierzu werden einige Wege beschrieben.
Weiter geht Fromm auf die Voraussetzungen für die Kunst des Liebens ein: Fürsorge, Verantwortungsgefühl, Achtung und Erkenntnis.
Ferner werden die „Objekte der Liebe“, Nächstenliebe, Mütterliche (als auch Väterliche) Liebe, die erotische Liebe, die Selbstliebe und die Liebe zu Gott (sowie atheistische Formen) ausführlich beschrieben.

Im zweiten Teil, der „Praxis der Liebe“, versucht Fromm, entgegen der Erwartung des Lesers nach einer „praktischen Anleitung“ auf die Möglichkeiten einzugehen, um die Kunst des Liebens, wie er sie versteht, zu erlernen.

Zum Schluss möchte ich einen kleinen Auszug zitieren, der auch gut zu den anderen Gedanken in meinem Blog passt:

Unsere Zivilisation verfügt über viele Betäubungsmittel, die Leuten helfen, sich ihres Alleinseins nicht bewusst zu werden: Da ist vor allem die strenge Routine der bürokratischen, mechanischen Arbeit, die verhindern hilft, daß sich die Menschen ihres tiefsten Bedürfnisses, das Verlangen nach Transzendenz und Einheit, bewußt werden. Da die Arbeitsroutine hierzu nicht ausreicht, überwindet der Mensch seine unbewusste Verzweiflung durch die Routine des Vergnügens, durch den passiven Konsum von Tönen und Bildern, wie sie ihm die Vergnügungsindustrie bietet; außerdem durch die Befriedigung, ständig neue Dinge zu kaufen und diese bald wieder gegen andere auszuwechseln. Der moderne Mensch kommt tatsächlich dem Bild nahe, das Aldous Huxley in seinem Roman Brave New World beschreibt: Er ist gut genährt, gut gekleidet und sexuell befriedigt,aber ohne Selbst und steht nur in einem höchst oberflächlichen Kontakt zu seinen Mitmenschen.“

Ein äußerst lesenwertes Buch und Pflichtlektüre!

Verkaufen

Heute möchte ich die von mir genutzten Wege beschreiben, um meine gebrauchten Gegenstände noch zu Geld zu machen. Ich versuche die einzelnen Methoden so gut wie möglich nach dem Aufwand zu sortieren und möchte mich auch auf die gängigsten Methoden beschränken:

Kleinanzeigen
Eine Kleinanzeige auf den vielen verfügbaren Internetseiten zu schalten ist relativ einfach. Ein Bild und ein Text, sowie die Preisvorstellung reichen meistens aus.
Der größere Aufwand sind aber die vielen Mails die auf die Anzeige einprasseln. Grade bei elektronischen Geräten bekomme ich schnell in sehr schlechtem deutsch verfasste und sämtliche Rechtschreibung ignorierende Nachrichten, in denen alles versucht wird, einen über den Tisch zu ziehen. Dabei ist die häufigste Frage “Was sein letzta Prais?”. Somit verbietet es sich auch in der Kleinanzeige seine Rufnummer anzugeben.
Zusätzlich kommen auch immer häufiger Tauschanfragen, die aber ebenfalls oft keine ernstzunehmenden Anfragen sind.
Wenn ich erkennen kann, dass die Anfrage ernst gemeint ist, was schwieriger ist, als man meint, werden entweder per Mail oder Telefon einige Fragen beantwortet und ein Termin zur Übergabe gemacht. Hierbei empfiehlt es sich, nicht unbedingt wegen der Übergabe Termine zu verlegen, weil es doch recht häufig vorkommt, dass die Interessenten ohne vorheriges Abmelden, einfach nicht erscheinen.
Warum tut man sich denn diesen ganzen Aufwand überhaupt an?
Im Grund eignen sich Kleinanzeigen vor allem im regionalen Umfeld bei Möbeln und anderen großen, aber auch teuren Gegenständen, bei denen ein Versand zu teuer ist. Bei diesen Gegenständen sind auch die Käufer nicht soo schwierig. Aber vor allem kosten diese Kleinanzeigen weder Einstellgebühren noch Verkaufsprovisionen. Und so lässt sich, mit dem höchsten Aufwand, der beste Preis erzielen. Zudem entfällt das Verpacken und das verschicken, was Zeit in Anspruch nimmt.
Vorteile: hoher Verkaufspreis, keine Gebühren
Nachteile: hoher Kommunikationsaufwand, Ungewissheit, ob Gegenstand überhaupt verkauft wird, ggfls. lange Verkaufsdauer

Internetauktionen
Bei einer Internetauktion ist der Einstellaufwand höher, es wird meist ein guter Preis erziehlt (wenn die Auktion nicht grade an einem Wochentag um 2:30 Uhr ausläuft). Der Kommunikationsaufwand ist vergleichsweise gering. Schön ist auch, dass man meist sichergehen kann, dass der Artikel auch nach Ablauf des eingestellten Auktionszeitraums verkauft ist. Es bleibt aber ein Risiko bei dem Verkaufspreis. Mal hat man Glück, mal Pech, mal springt mehr, mal weniger Geld bei heraus.
Daneben behalte ich immer die zu erwartenden Kosten im Auge. Einstell- und Verkaufsgebühren lassen sich mit einem der zahlreichen Gebührenrechner errechnen und so gut einschätzen. Diese sollten gedanklich, neben den Versandkosten, vom Verkaufspreis abgezogen werden, um die wirklichen Einnahmen zu errechnen.
Vorteile: meist garantierter Verkauf nach Auktionsende, durchschnittlicher Verkaufspreis ist angemessen
Nachteile: Gebühren, ungewisser Verkaufspreis

Amazon-Marketplace
Auch über den großen Internetversandhändler Amazon lassen sich gebrauchte Gegenstände verkaufen. Für das Einstellen wird eigentlich nur die entsprechende Artikelnummer eingegeben und ein Preis festgelegt. Und schon wird der Artikel zum Verkauf angeboten.
Ob und wann es zu einen Verkauf ist ungewiss. Aber wenn man selbst den günstigsten Preis anbietet, sind die Artikel oft schnell verkauft. Allerdings sollten immer die Gebühren im Auge behalten werden, da diese den Spaß an dem eingenommenen Geld schmälern können. Dafür wird schon beim Einstellen angezeigt, was nach Abzug der Gebühren abgezogen wird. Der Verkaufspreis fällt grade bei Medien oft höher aus, als bei einer Auktion, vor allem bei älteren Medien.
Interessant ist aber auch, dass TradeIn-Händler immer versuchen den günstigsten Preis um einen Cent zu unterbieten. So kann es schon mal etwas länger dauern, bis der Gegenstand verkauft wird.
Es sollte auch beachtet werden, dass das eingenommene Geld nicht sofort, sondern erst nach einige Wochen auf das eigene Konto ausgezahlt wird.
Vorteile: wenig Einstellaufwand, bei günstigstem Preis oft schnell verkauft, bei älteren Medien wesentlich besserer Verkaufspreis als bei Auktionen, Medien ab 18 können hier verkauft werden
Nachteile: recht hohe Gebühren, ungewisser Verkaufszeitpunkt, verzögerte Auszahlung

TradeIn-Händler
Wenn man aber Wert auf möglichst wenig Aufwand und seine Sachen sofort los sein will, kann man diese bei den vielen TradeIn-Händlern verkauften. Am besten auf der Seite werzahltmehr.de die entsprechende Artikelnummer eingeben und sich den besten Verkaufspreis raussuchen. Nach der Anmeldung, der Eingabe sämtlicher Nummern und einer Einschätzung des jeweiligen Artikelzustandes, erhält man den ungefähren Verkaufspreis. Ungefähr, weil sich die Anbieter sich vorbehalten, je nach Zustand, später noch kleine Beträge abzuziehen. Alle zu verkaufenden Gegenstände werden nun verpackt und oft kostenlos an den Händler geschickt.
Einige Tage später erhält man die Nachricht, dass alles angekommen sowie geprüft worden ist und welchen endgültigen Preis man ausgezahlt bekommt, wenn man den Verkauf zustimmt. Das Geld ist einige Tage später auf dem Konto.
Hier bekommt man mit den geringsten Aufwand einen niedrigen Preis für seine Gegenstände.
Vorteile: schneller Verkauf, wenig Aufwand
Nachteile: geringer Verkaufspreis

Dies sind die von mir bekannten und genutzten Wege, um für meinen alten Krempel noch etwas Geld zu bekommen. Ich bevorzuge im Moment den mittleren Weg. Oft habe ich aber auch den selben Artikeln in einer Kleinanzeige und bei Amazon eingestellt.

Auf welchem Weg lässt Du Deine gebrauchten Gegenstände los um noch etwas Geld dafür zu bekommen? Wie sind Deine Erfahrungen?

verkaufen oder verschenken?

Wie bereits in meinem letzten Beitrag angekündigt, möchte ich in diesem und in den folgenden Texten, einen kleinen Überblick über die vielfältigen Möglichkeiten bieten, wie ich Gegenstände aus dem eigenen Leben loswerde.

In den letzten Jahren habe ich dabei herausgefunden, dass man sich zuerst selbst klar werden muss, wie viel Aufwand betrieben werden soll.
Ein entsprechender Gegenstand kann meist schnell und ohne viel Aufwand, dafür aber oft ohne oder mit wenig Gewinn abgegeben werden. Liegt der Fokus eher auf einem besonders hohen finanziellen Gewinn, so steigt der Aufwand und oft auch die aufzubringende Zeit.

Vorweg möchte ich aber noch einige Worte über den zu erwartenden Gewinn verlieren. Ich vertrete die Position, dass ich beim Kauf eines Gegenstandes meine Arbeitsleistung, umgewandelt in Form von Geld, eingetauscht habe. Wenn es sich finanziell lohnt und ich keine sinnvollere Möglichkeit finde, versuche ich mit möglichst wenig Aufwand einen guten Preis zu erzielen.

Die eigene Vorstellung, was ein Gegenstand noch wert ist, unterschätze ich dabei aber immer wieder. Hier habe ich eine gute Möglichkeit gefunden, den ungefähren Wert ganz einfach zu ermitteln. Nämlich über die ebay-Suche:
Ich suche nach dem zu verkaufenden Gegenstand über die erweitere Suchmaske auf der ebay-Webseite. Dabei schränke ich die Suche auf “Verkaufte Artikel” und das Angebotsformat “Auktionen” ein. Und schon spuckt mir die Suche die zuletzt verkauften Artikel sowie den erzielten Verkaufspreis aus. Dieser schwankt natürlich von Auktion zu Auktion, aber im Mittel bekomme ich so einen sehr realistischen Überblick darüber, was ich für den loszuwerdenden Gegenstand noch erhalten könnte.

Nachdem ich nun weiß, was ich erwarten kann, stellt sich mir nur noch die Frage, ob sich der Aufwand eines Verkaufes überhaupt lohnt. Es gibt Dinge, grade viele Bücher und andere Medien, aber auch kleine oder gebrauche Haushaltsgegenstände, für die man entweder sehr wenig oder nur mit Glück noch etwas verlangen kann. Wenn dann noch Verkaufsgebühren die Bilanz weiter verschlechtern, mache ich mir erst gar nicht mehr den Aufwand, die Sache zu verkaufen.
Es kann auch sein, dass ich viel mehr “Gewinn” durch das Verschenken einer Sache mache. Dieser Gewinn besteht dann nicht aus Geld, sondern dem positivem Gefühl etwas Gutes getan zu haben oder einer Person, vielleicht sogar jemand Unbekanntem, eine Freude bereitet zu haben. Beispielsweise habe ich einmal einem kleinen Jungen, der mit seinem Vater wegen einer Computermaus vorbei kam, diese geschenkt, anstatt die verlangten paar Euros anzunehmen. Dies gab mir mehr, als das bisschen Geld in der Tasche.
Dies ist aber auch oft eine sehr persönliche Entscheidung, in die auch der finanzielle Hintergrund eine Rolle spielt.

Im nächsten Text werde ich mich ausführlich mit den von mir genutzten Wegen beschäftigen, wie ich mein “altes Zeug” noch zu Geld mache. In einen zweiten Text möchte ich dann einige Wege aufzeigen, wie Gegenstände kostenlos abgegeben werden können.
Über den Entscheidungsprozess, was genau ich loswerden möchte, werde ich dann nochmal gesondert etwas schreiben. Hätte nicht gedacht, dass sich das dieses Thema doch so umfangreich ist.

Sperrgut

Seit über zwei Jahren verkleinere ich mich nun regelmäßig. Und wie das nun mal so ist, habe auch ich mit den kleinen Dingen angefangen. Das Meiste ist schon lange aus meinem Leben verschwunden. Und die Dinge, die noch da sind, sind groß.
Mit groß meine ich nicht unbedingt die reine Größe, sondern auch das Gewicht, den finanziellen Wert sowie auch den ganz persönlichen Wert der einzelnen Gegenstände. Es wird immer schwieriger diese Dinge loszuwerden, sei es logistisch oder mental.
In meinem Fall sind es beispielsweise Möbel, die ich einfach nicht loskriege, die aber auch nicht auf den Sperrmüll werfen möchte. Oder es sind teurer Gegenstände, wie ein altes Notebook. Grade bei elektronischen Geräten habe ich immer eine leichte Hemmung, diese zu verkaufen, weil der Aufwand und der evtl. mit dem Verkauf verbundene Ärger (Versandverluste oder Unstimmigkeiten), im Vergleich zum meisten Kleinvieh, viel höher ist.
Aber auch wenn die Überwindung groß ist, so habe ich mir aktuell die Zeit genommen und mich an genau diese Sachen heran gewagt.

Etwa die Hälfte meines “Sperrguts” bin ich bereits losgeworden. Dies restlichen stehen noch aus. Das Schöne ist, dass vieles noch richtig viel Geld abwirft, wenn auch meist nicht so viel, wie ich es mir wünschen würde. Doch das freie Gefühl, welches sich nach jedem abgegebenem Teil einstellt, ist wunderbar. Auch wenn es mir langsam etwas peinlich wird, fast jeden Tag bei den Versandshop meines Vertrauens neue Pakete auszugeben.

Da ich mich jetzt wieder intensiver mit dem Verkauf und anderen Wegen des Loslassens von Gegenständen beschäftigt habe, werde ich hier in den nächsten Tagen eine kleine Zusammenfassung meiner Strategien einstellen.

Wie werdet Ihr Euer Zeug los? Verkaufen, Verschenken und Spenden? Oder entsorgen? Wo ist für Euch die Grenze zwischen Aufwand und den eventuellen Gewinn?