Monate: August 2014

Über das Lesen

Buch auf Tisch

by Martin Fisch / flickr.com

Vor einigen Wochen dachte ich noch, dass ich eine Lese- und Rechtschreibschwäche hätte. Dies beeinträchtigte mein Leseleben seitdem ich denken kann. In der Schule war das Lesen für mich immer ein Graus und ich quälte mich durch die zu bearbeitende Literatur.

Heute hätte ich es vermutlich leichter. Das Internet in der heutigen Form gab es nicht und damit auch nicht hunderte Zusammenfassungen. Hörbücher kamen ebenso erst zum Ende meiner Schullaufbahn auf. Diese veränderten meine Lesegewohnheiten.

Wenn ich zuvor ab und an auch mal neben der Schule ein Buch lesen wollte, musste es mich wirklich interessieren. „Die Elenden“ von Viktor Hugo, „Der Fänger im Roggen“ von Salinger oder „Nachttrümmer“ von Matthias Triebel.

Das Lesen von Sachbüchern fiel mir schon immer leichter. Keine großen Umschweifungen, sondern nackte Fakten, je klarer desto besser. Das konnte meine Aufmerksamkeit besser lenken.
Dies ist bis heute geblieben. Die meisten Bücher, die ich wirklich lese, sind Sach- und Fachbücher. Daneben haben aber Hörbücher meine Lesewelt erobert. Wie ich bereits als Kind merkte, bin ich ein eher auditiver Mensch und deswegen kann ich dem gesprochenen Wort besser folgen, als dem Geschriebenen.

Dazu wurden vor einigen Jahren die digitalen Buchlesegeräte endlich erschwinglich. Mit dem Spagat zwischen den beiden Welten habe ich mich ja hier im Blog bereits befasst. Ich sehe diesen Streit sehr undogmatisch: Wenn ich ein Buch aus der Bücherei bekomme, dann lese ich es gedruckt. Ist es als Datei vorhanden, lese ich es auch gerne auf einem eReader.
Tablets eignen sich für mich eigentlich nicht zum Lesen. Mich stört, dass diese Geräte sehr stark strahlen und grade in dunklen Umgebungen meist noch zu hell sind. Und natürlich spielen alle Geräte sehr stark.

Lesematerial bekomme ich hauptsächlich aus den vier Büchereien, in denen ich Mitglied bin. Diese führen auch digitale Bücher. Aber auch selbst verlegte Bücher kaufe ich gerne in den entsprechenden Stores und unterstütze so viele kleine Indi-Autoren.

Lesen ist heute, trotz meiner vermeintlichen Schwäche, eines meiner liebsten Freizeitbeschäftigungen. Überall steht das Wissen der Welt in Büchern und da ich sehr wissbegierig bin, möchte ich so viel Wissen wie möglich, welches meine Interessenbereiche betrifft, aufsaugen.
Belletristik höre ich fast ausschließlich. Dazu eignet sich das Pendeln zur Arbeit, die Hausarbeit oder das Wandern sehr gut. So bekomme ich schon mal in der Woche zwei Hörbücher, mit einem Umfang von 6 CDs, „gelesen“. Gerne höre ich aber auch ungekürzte Fassungen, zuletzt „Die Arena“ von Stephan King. Diese Lesung hatte 41 Stunden Laufzeit.

Ich schaue zwar gerne mal eine TV-Serie oder Filme, auch spiele ich gerne mal Videospiele. Aber das Lesen kann all dies ohne Probleme verdrängen. Es macht fast süchtig, immer wieder neue Bücher zu neuen Themen zu finden und so wird die imaginäre Leseliste immer länger. Eine Auswahl zu treffen, tue ich mich immer wieder schwer, aber ich denke, dass dies für das Lesevergnügen sehr wichtig ist, denn sonst läuft man nur diese Liste hinterher und kann sich auf die einzelnen Bücher gar nicht richtig einlassen. Dies ist aber eine wichtige Voraussetzung für das Lesen. Wobei ich mich auch nicht sträube, ein (inhaltlich oder stilistisch) schlechtes Buch, nach einigen Seiten wegzulegen.

Das Lesen ist für mich eine entschleunigte Beschäftigung, die, anders als das Fernsehen, das Gehirn zum Denken anregt und Ideen und Kreativität fördert. Zudem ist es eine der einfachsten Unterhaltungsarten, es verbraucht (bei geliehenen Büchern) sehr wenig Ressourcen, ist im Grunde für jeden erschwinglich und kann Menschen zusammenbringen. Einfach schön.

Wie ließt Ihr? Was ließt Ihr? Und wo? Oder mögt Ihr Bücher so gar nicht?

Mein Minimalismus

Immer wieder wird über die verschiedenen Beweggründe diskutiert, warum man überhaupt ein einfaches Leben und den Weg des Minimalismus wählt. Heute möchte ich einmal meine Definition und meine Beweggründe erläutern.

Definition eines einfachen Lebens

Grundsätzlich gibt es keine einheitliche Definition von Minimalismus. Wer in der Wikipedia nach dem Wort „Minimalismus“ sucht, wird er auf den Artikel „Einfaches Leben“ weitergeleitet. Dort ist folgende Definition zu finden:
„Seine Anhänger versuchen, durch Konsumverzicht Alltagszwängen entgegenzuwirken und dadurch ein selbstbestimmteres, erfüllteres Leben zu führen. …
Das Einfache Leben stellt kein einheitliches Lebensschema dar, sondern führt zu äußerst unterschiedlichen, sehr individuellen Ausprägungen. Die Spanne reicht vom „Total-Aussteiger“ bis zum lediglich konsumkritischen „Normalverbraucher“. Kennzeichnend ist stets eine erhöhte Achtsamkeit und die genauere Beobachtung des eigenen (Konsum)-Verhaltens.“
Und genau diese Spanne ist es auch, die immer wieder zu Diskussionen führt. Zu oft habe ich schon Sätze gehört wie „Wer mehr als 100 Teile besitzt, ist kein Minimalist“, „Mit dem Flugzeug zu fliegen ist aber nicht minimalistisch“ oder „ein Minimalist sollte kaum Geld ausgeben“. Alles bestimmt richtig. Aber auch alles falsch.

Auf die eigene Intention kommt es an!

Wo will ich hin? Was möchte ich an meinem Leben verbessern? Wie will ich glücklich werden?
Diese Fragen sollte jeder für sich selbst beantworten und so zu seiner eigenen Definition von Minimalismus, zu seinem eigenen einfachen Leben finden.

Mein Minimalismus

Mir persönlich geht es hauptsächlich um die Reizüberflutung, der ich mich jeden Tag da draußen stellen muss. Durch ein einfaches Leben kann ich bis zu einem gewissen Grad, den Umweltreizen aus dem Weg gehen und mich auf die für mich wichtigen Dinge im Leben konzentrieren.
Zudem habe ich durch meine Lebensweise mehr freie Zeit gewonnen. Bisher zwei Stunden am Tag, um genau zu sein. Das ist für mich ein immenser Gewinn an Lebensqualität. Diese Zeit nutze ich zum Schreiben, Lesen, schenke meiner Katze Aufmerksamkeit und ab und an verzocke ich auch mal ein Stündchen.

Hab deine Finanzen im Griff

Dies konnte ich mir aber nicht leisten, wenn ich nicht meine Finanzen im Griff (Schulden und Guthaben) hätte. Dieser Punkt ist mir auch sehr wichtig. Denn wie ich hier schon einmal geschrieben habe, ist für mich Geld gleich (freie) Zeit.Mit jedem Euro den ich Ausgebe, mit jeder Investition, die ich tätige, gebe ich arbeitsfreie Zeit aus der Hand. Deswegen verringere ich meinen Konsum immer weiter und versuche, wirklich Unnützes nicht mehr zu kaufen. Was aber wirklich nicht immer einfach ist.

Im Grunde sind dies meine Beweggründe für meinen Minimalismus. Natürlich spielen auch Umwelt- und soziale Aspekte eine Rolle. Aber vordergründig geht es mir um diese Punkte.

Was ist Dein Minimalismus? Welche Dinge sind Dir besonders wichtig? Wie lebst Du ein einfaches Leben?

Wenn Du Blogger bist, schreibe doch auch einen Beitrag zu Deinem Minimalismus. Melde Dich einfach (via Mail, Twitter, Facebook) mit dem Link bei mir oder verlinke in deinem Text diesen Artikel, so das ich auf von deinem Beitrag weiß. Ich werde dann Deinen Text hier verlinken. Vielleicht bekommen wir so eine schöne Sammlung von Minimalismusdefinitionen zusammen. Ich fänd’s klasse!

Hier sind die Texte anderer Blogger zu finden:

Danke & Minimalismus-Stammtisch NRW/Ruhrgebiet

Vielen Dank an alle, die an meiner kleinen Umfrage aus dem letzten Post teilgenommen haben. Ein bisschen überrascht war ich schon, dass Ausmisttipps immer noch so gefragt sind. Ich dachte, dass das Thema im Grunde abgefrühstückt wäre. Aber so werde ich sicherlich mal wieder den ein oder anderen Artikel zum Thema verfassen.

Daneben erreichte mich in der letzten Woche die Frage nach empfehlenswerten Büchern zum Thema “Minimalismus”. Diese habe ich bereits Anfang 2013 im Bücherregal zusammengefasst. Dieses habe ich mal wieder auf den aktuellen Stand gebracht und ach ein bisschen bebildert.

Ich möchte die Gelegenheit nochmals nutzen um auf den ersten Minimalismus-Stammtisch NRW/Ruhrgebiet hinweisen. Dieser findet am Samstag, den 16. August 2014, um 15 Uhr im Unperfekthaus in Essen statt. Jeder ist herzlich eingeladen zu kommen.
Da ich nicht genau weiß, wo wir am Samstag sitzen werden wäre es sinnvoll, mir auf Twitter zu folgen und am Samstag gegen 15 Uhr nochmals zu schauen, wo wir genau sitzen. Das werde ich dann dort bekannt geben.
Ich freu mich jedenfalls auf Samstag! Bis dahin…

Umfrage

Ich frage mich schon seit einiger Zeit, was Du als Leser hier gerne lesen magst. Über welche Themen soll ich in Zukunft vielleicht etwas öfter berichten? Dazu habe ich eine kleine Umfrage erstellt. Ich würde mich freuen, wenn Du mitmachen würdest und mir so hilft, den Blog etwas voran zu bringen. Sollte ich etwas vergessen haben oder Du hast weitere Ideen? Dann freue ich ich über Anregungen in den Kommentare! Vielen Dank für’s Mitmachen!

online poll by Opinion Stage

Seit einigen Tagen habe ich mich auch mal an Facebook gewagt und eine Fanpage für “Die Entdeckung der Schlichtheit” erstellt. Über Likes würde ich mich sehr freuen!

Video

Mit Sicherheit habe ich hier schon mal fallen lassen, dass ich ein Freund von Filmen und Serien bin. Dagegen bin ich kein Freund von den vielen Fernsehanstalten. Das reine Fernsehen beschränkt sich bei mir auf das Sehen von Sportveranstaltungen wie Skispringen, Fußballübertragungen und vielleicht mal die Formel 1.

Doch wo bekomme ich dann meine Filme und Serien her?

  • Onlinevideotheken: Hier sind unter anderem Maxdome oder Amazon Instant Video zu nennen. Alles sind solide Videotheken und dank des eingebauten Players in meinem TV kann ich mir alle ohne technische Hindernisse anschauen. Natürlich nutze ich nicht alle Portale gleichzeitig. Ich melde mich lediglich mal für kurze Zeit an und schaue mir dann, was es da so (neues) gibt. Denn leider unterscheiden sich die einzelnen Inhalte von einander. Demnächst startet Netflix auf dem deutschen Markt. Die ist die weltweit führende Onlinevideothek. Ich bin gespannt, wie das Angebot dort aussehen wird.
  • Mediatheken: Da ich eigentlich nur Inhalte der öffentlich-rechtlichen Medienanstalten schaue, nutze ich auch gerne deren Mediatheken. Leider ist das Angebot nur für 7 Tage nach Ausstrahlung dort erhältlich. Nur mit Tricks kann man ich behelfen und die Inhalte länger schauen.
  • Büchereien: Nicht zuletzt sind die Büchereien meine Quelle für DVDs und Blu-Rays. Leider bieten meine Büchereien keine Serien zum Leihen an. Sonst ist dort aber fast alles erhältlich, was das Herz begehrt.
  • ebay & co.: Serien kaufe ich mir gerne gebraucht bei ebay oder Amazon, wenn diese schon etwas älter sind. Der Preis liegt dann zwischen 5 und 15€ pro Staffel und wenn ich die Serie gesehen habe, verkaufe ich diese auch gleich wieder. So liegt der wirkliche Preis für das Sehen bei nur ein paar Euros.
  • PVR: Nicht zuletzt nehme ich auch gerne Inhalte aus dem TV auf Festplatte auf. Dies kann mein TV von Haus aus. Es gibt aber mittlerweile auch Reciever für unter 40€, die diese Funktion übernehmen können. Ich kaufe mir ab und zu, wenn ich mal nichts zu schauen habe, eine TV-Zeitschrift, die alle Filme auflistet, die am Tag ausgestrahlt werden. Diese programmiere ich dann in meinen TV ein und dieser nimmt die Inhalte für mich auf. Praktisch und günstig.

Welche Wege nutzt Ihr um “TV” zu schauen? Und wie viel Zeit versenkt Ihr in diese Ablenkung?