Monate: Oktober 2015

No-Spending-November

Vor zwei Tagen stieß ich auf einen Tweet vom Apfelmädchen, die einen No-Spending-Monat ausrief. Es geht darum, einen ganzen Monat lang zu versuchen, nichts zu kaufen.

Grade der November bietet sich dafür sehr gut an. Die Vorweihnachtszeit beginnt und viele Menschen verfallen wieder in den Konsumrausch der Feiertage.
Als Kind fand ich das natürlich ganz toll. All die vielen strahlenden Spielzeuge in den Geschäften faszinierten und verzauberten mich.
Heute sehe ich die ganze Schenkerei sehr skeptisch. Ich habe nichts gegen Geschenke, aber heute ist dies so dermaßen übertrieben, dass es schon fast grotesk wirkt.
Dazu kommt, dass ich eigentlich keine wirklichen Wünsche habe. Seitdem ich mein eigenes Geld verdiene, kann ich mir eigentlich jeden Wunsch selbst erfüllen. Und wenn ich dies nicht tue, dann aus dem Grund, dass es einfach keinen Grund gibt, mir die entsprechende Sache zu kaufen.

Aber das Problem ist nicht nur das Schenken. Vielmehr sind es die vielen kleinen Ausgaben, die täglich getätigt werden. Davon mögen viele nützlich sein. Aber wirklich notwendig sind die wenigsten davon.
Genau hier setzt der No-Spending-November an. Ein weitestgehender Konsumverzicht ist eine tolle Methode, sind mal wieder der vielen kleinen Käufe bewusst zu werden und wirklich drüber nachzudenken, ob man eine Sache wirklich braucht. Denn vielleicht, muss ich den Gegenstand nicht wirklich selbst besitzen, sondern kann ihn mir ausborgen, durch einen bereits vorhandenen ersetzen oder auch ganz drauf verzichten.
Und genau um mir mal wieder mein eigenes Kaufverhalten vor Augen zu führen, nehme ich am No-Spending-November teil.

In ihrem Blog, hat Svenja die Regeln bekannt gegeben:
•    30 Tage lang nichts Neues kaufen
•    ausgenommen sind: Lebensmittel, Drogerie-/Haushaltsartikel (nur wenn vorheriges Produkt aufgebraucht ist), Ausflüge und Aktivitäten
•    Wenn etwas Wichtiges kaputt geht: erst reparieren, ansonsten ersetzen (wenn möglich gebraucht)
•    Leihen und Tauschen sind nicht nur erlaubt, sondern sogar ausdrücklich erwünscht!

Diesen Regeln möchte ich eigentlich nichts hinzufügen. Vielleicht nur, dass ich jetzt schon absehen kann, dass ich mir wirklich ein bis zwei Dinge werde kaufen müssen. Deswegen gebe ich mir selbst zwei Joker. Ansonsten werde ich versuchen, nichts zu kaufen, was nicht wirklich notwendig ist. Darin sind auch wirklich überflüssige Einkäufe enthalten. Wenn ich noch drei Pakete Nudeln Zuhause habe, dann brauche ich nicht noch ein weiteres Paket, nur weil die Nudeln ne andere Form haben. Erst wird aufgebraucht, dann gekauft, lautet das Motto.

Einmal in der Woche werde ich über die aktuellen Fortschritte und Gedanken ein paar Zeilen hier im Blog schreiben.
Damit wünsche ich allein Teilnehmern „gutes Gelingen“!

Hast du schon mal eine Konsumauszeit genommen? Und machst du beim No-Spending-November mit? Was hältst du generell von einem Konsumverzicht? Schreib mir doch dazu einfach einen Kommentar!

Kleines Update

Leider ist es mir im Moment nicht möglich, den Veröffentlichungarhythmus der letzten Wochen fortzuführen. Deswegen gab es auch gestern nicht den nächsten Raum der minimalistischen Wohnung.
Ich werde aber versuchen, jedes Wochenende zumindest einen Beitrag zu veröffentlichen. Sollte ich nicht direkt auf Kommentare oder Feedback antworten können, bitte ich das zu entschuldigen. Ich versuche aber alles nachzuholen.

Ich wünsche Euch allen einen schönen Herbst!
Euer Daniel

minimalistisches Schlafzimmer

Siatsu-MatteDer heutige Text zum Thema minimalistisches Schlafzimmer kommt von Gabi Raeggel, die unter anderem auf achtsame-lebenskunst.de auch über Minimalimsus bloggt.

Schlafen/Bett

Schlafbedürfnisse sind höchst unterschiedlich und sollten auch so behandelt werden. Manche lieben es hart, andere weich. Wer chronische Rückenbeschwerden und lädierte Bandscheiben hat, benötigt etwas völlig anderes, als jemand, der Probleme mit Hausstauballergie hat oder wieder jemand anderes, der topfit ist. Einige haben ein Wohnschlafraum und daher evtl. andere Bedürfnisse an die Schlafstätte, als wenn ein extra Schlafzimmer vorhanden ist.
Mein Tipp: Einfach mal eine zeitlang beobachten und hinfühlen:
Soll und muss es ein Bettgestell sein? Wenn ja, welches? Muss es wirklich neu sein? Will ich  in einem Plastikgestell liegen, geht es mir damit gut? Fühle ich mich in einem Stahlgestell wohl? Soll es Vollholz sein? Ist aus Platzgründen ein Hochbett gut (ergäbe ja vielleicht ein gewisses Tinyhouse-Feeling in der normalen Wohnung?) Wieviel will und kann ich investieren?
Nicht nur bei Lattenrosten, sondern auch bei Matratzen gibt es himmelweite Unterschiede. Und auch beim Wunsch hart oder weich zu liegen, gehen die Bedürfnisse weit auseinander. Bezüglich der generellen Qualität von Matratzen hat die Stiftung Warentest ihre Matratzentests der letzten 6 Jahre ausgewertet und festgestellt, dass teuer nicht gleichbedeutend mit gut ist – billig aber leider auch nicht. Hier heißt es: sich nichts vormachen lassen, genau hinschauen, informieren, probieren und bloß nicht vorschnell kaufen. Zum Test hier: Stiftung Warentest – Matratzen

Soll es die Matte auf dem Boden sein? Dann bedenken, dass die Matte ausreichend belüftet wird (hochstellen bzw. regelmäßig aufrollen bei Futons oder Shiatsu-Matten) oder Lattenrost o.ä. darunter legen. Der große Vorteil einer solchen Lösung ist, dass die Matte tagsüber weg gerollt werden kann und der Platz anderweitig genutzt werden kann (im Zeitalter teuren Wohnraums ein Segen).

Kleiderschrank

Auch hier ist natürlich die Frage, ob ich ein Wohnschlafraum oder ein separates  Schlafzimmer habe. Ob die Kleidung in einem Kleiderschrank, einem Kleiderwagen oder sonstwo untergebracht ist, ist eine Frage des Geschmacks und der Menge an Kleidung. Generell gilt natürlich: weniger Kleidung = weniger Platzbedarf. Es gibt auch sehr einfache Lösungen: Meine Cousine (Nicht-Minimalistin!) handhabt es ganz pragmatisch seit inzwischen Jahrzehnten so, dass alles, was nicht in den 1m-breiten Schrank reinpasst, auch nicht gekauft wird bzw. dann erstmal entrümpelt werden muss.

Medien im Schlafzimmer:

Ich weiß, manche lieben es mit Fernseher im Schlafzimmer einzuschlafen. Aber es gilt zu bedenken, dass dieser Schlaf dann nicht so erholsam ist. Wer meint, nicht darauf verzichten zu können, sollte zumindestens dann über eine Zeitschaltuhr nachdenken (da reicht eine ganze einfache ohne jeglichen digitalen Schnickschnack). Besser ist natürlich, das TV-Gerät ganz zu verbannen.
Wer das Handy als Wecker benutzt: Meine Empfehlung ist, das Handy abends auf „Flugzeugmodus“ zu schalten bzw. ggf. eine „Nicht-Stören“-Funktion zu verwenden. Dann funktioniert zwar der Wecker, aber die Telefon-Funktion ist ausgeschaltet. Wer das Handy angeschaltet lassen muss: dann wegen der Strahlung nicht in der Nähe des Kopfes deponieren. Oder über vielleicht ein Teil mehr nachzudenken: einen klassischen Wecker.
Ein Radiowecker sollte es nach Möglichkeit nicht sein, wegen der Strahlung insbesondere nicht in der Nähe des Bettes stehen –> ist prima für die nächste Minimalisierungs-Runde geeignet 😉

Schreibtisch / Hobbyecke:

Wenn es nicht anders möglich ist – bzw. bewusst gewollt und der Schlafraum hat noch andere Funktionen: Lässt sich dies abends wegräumen bzw. in einen verschlossenen Schrank deponieren – und zwar komplett? Im Bett zu liegen und auf Akten und einen Stapel unerledigter Papiere zu schauen, ist wenig erholungsfördernd.

Lichtverhältnisse:

Zuviel Licht hindert an einem tiefen Schlaf, daher sind Rollos, Gardinen etc. kein Luxus, sondern sinnvoll.

Deko:

Da kann ich nicht viel zu sagen. Ich habe dafür überhaupt keine Antennen. Mir reichen 3 Lieblingsbilder. Alles andere sind für mich überflüssige Stehrümchens und haben bei mir keine Überlebenschance.

Von Schnachern, Eulen und Lärchen:

Wer in einer Beziehung lebt, kennt es unter Umständen: manchmal passen die Bedürfnisse ans Schlafen wunderbar zusammen, manchmal aber auch gar nicht. Unterschiedliche Arbeitszeiten, Schichtdienste, Frühaufsteher, Langschläfer, der berühmt-berüchtigte Schnacher (oder Schnarcherin), Ordnungsliebend der bzw. die eine, eher bunt-chaotisch der bzw. die andere.
Mein Tipp ist es, dann, wenn selbst Kompromisse immer wieder nicht funktionieren, sich hier nicht unsinnig zu quälen oder sogar einen Beziehungskrach oder Trennung herauf zu beschwören, sondern nach anderen Lösungen zu suchen. Bei Bedarf dürfen dies auch gerne auch ungewöhnliche Lösungen sein. Muss es beispielsweise immer die typische Wohnzimmer-Schlafzimmer-Aufteilung sein? Warum nicht für jede/n ein Zimmer und sich öfters einfach mal abends gegenseitig besuchen? Mit einer Matte, die tagsüber zusammen gerollt werden kann, einem Klapp- oder Hochbett ist dann auch tagsüber genügend Platz. Typische Wohnzimmerfunktionen können bei kleineren Wohnungen durchaus auch auf die beiden Zimmer aufgeteilt werden. Der Phantasie und Experimentierfreude sind da keine Grenzen gesetzt, wenn erstmal die erste  „So-war-es-immer-Schranke“ im Kopf überwunden ist.

Und so siehts bei mir aus:

Keineswegs repräsentativ, sondern einfach nur, wie ich am besten zurecht komme:
Vor einiger Zeit habe ich das Bett gegen eine Shiatsu-Matte getauscht (Futon war mir zu teuer). Ich liebe es, hart zu liegen. Derzeit steht das Bettgestell noch in einer Ecke des Schlafzimmers. Dort störts nicht, Platz ist dort genug, ich habe ja sonst nicht viel Zeugs. Ich möchte keine voreiligen Entscheidungen treffen, die ich evt. später bereue, außerdem plane ich nicht als Digitalnomade nur mit Rucksack durch die Gegend zu ziehen – also kann ich es entspannt angehen. Mir geht’s nach den ersten Wochen prima mit der Matte und ich schlafe dort deutlich besser. Momentan kann ich mir nicht vorstellen, dass ich nochmal zum normalen Bett wechsle, aber wer weiß…

Kleiderschränke mochte ich noch nie. Obwohl sie durchaus Sinn machen. Sie gefallen mir einfach nicht. Punkt. Ich habe einen Kleiderwagen und der Rest ist in einem Holzschränkchen. Vor einiger Zeit habe ich mir als Abstellmöglichkeit noch den „Berliner Hocker“ gebastelt. Er ist von Van Bo Le-Mentzel in der Reihe der „Hartz-IV-Möbel“ entstanden und ein wares minimalistisches Multitalent: Nachtisch, kleiner Abstelltisch, mehrere Hocker aufeinander gestapelt sind als Regal nutzbar. Einfach genial und relativ leicht herzustellen. Hier zu sehen: Hartz-IV-Möbel – Berliner Hocker (Bauanleitung kann angefordert werden).

Als Schreibtisch nutze ich inzwischen einen alten Klapptisch aus Schweden. Der Klapptisch gehört mir nicht, ich kann und darf ihn aber nutzen. Statt Bürostuhl ein Küchenstuhl, den ich mir 1986 gekauft habe. In einem Schubladenschrank mit 3 Schubladen passen alle meine Bürounterlagen, samt Akten und ein paar Bücher prima hinein.

Soviel meine Gedanken zum minimalistischen Schlafzimmer. Vielleicht war die ein oder andere Anregung dabei – oder es gibt noch ganz andere Ideen, Vorstellungen? Dann immer gerne her mit den Ideen.

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Gabi RaeggelGabi Raeggel – zu meiner Person:
Minimalismus entspricht vorrangig meinem persönlichen Naturell. Ich habe nie viel angehortet und war ganz fasziniert, als ich entdeckte, dass meine bevorzugte Lebensweise inzwischen auch einen Begriff gefunden hat: Minimalismus.
2010 lernte ich Zen-Meditation kennen, seit 2011 regelmäßige MBSR-Achtsamkeitspraxis. Die Kombination von Achtsamkeit und einer konsumreduzierten Lebensführung hat mein Leben deutlich bereichert. Ich blogge dazu auf www.achtsame-lebenskunst.de. Neu hinzu gekommen ist die Webseite www.minimalismus-tipps.de. Dort sind thematisch orientierte Linklisten zu praktischen Ideen und Tipps von Minimalismus-Bloggern zu finden.

gegessen: der “McB”

Verpackung des McBGestern war es soweit: Ich war unterwegs und hatte Hunger. Und dann tauchte das Symbol dieser großen Burgerkette vor mir im dunkeln der Autobahn auf. Diese hat nun seit einiger Zeit einen Burger, der aus Biofleisch hergestellt wird. Zwar hatte ich nicht die Hoffnung, dass es sich dabei um ein revolutionäres Produkt handeln würde, aber dennoch ließ ich mich von der flächendeckenden Werbung verleiten. Ich parkte meinen kleinen Wagen auf dem Parkplatz davor und betrat das Lokal.
Dort bestelle ich dann den besagten „McB“. Mit 5,49€ war es der mit Abstand teuerste Burger in diesem Schnellrestaurant. Aber wenn man vernünftige Qualität haben will, muss man halt auch etwas tiefer in die Tasche greifen. Positiv zu bemerken ist, dass der Burger frisch hergestellt wurde und nicht schon fertig darauf wartete, verkauft zu werden.

Aussehen und Geschmack

Der Burger McBNach kurzer Wartezeit lag der Burger dann auf dem Tablett vor mir. Die Verpackung ist in weiß und grün gehalten, was natürlich einen besonders nachhaltigen und naturnahen Eindruck machen sollte. Nett designt war die Verpackung zumindest.
Der Burger selbst sah, nach meinen Maßstäben überraschenderweise besser aus, als ich es von dieser Kette erwartet hatte. Alles machte einen frischen Eindruck und wirkte nicht so zusammengematscht, wie es bei vielen anderen Bürgern der Fall ist.
Geschmeckt hat der Burger auch anders als seine vielen Brüder. Irgendwie hatte ich den Eindruck, dass er „frischer“ schmeckte. Das Gemüse auf dem Burger war auch als solches durch denk Geschmack zu identifizieren. Das Fleisch war saftig und schmeckte ebenfalls sehr lecker. Er schmeckte so, wie ich es von einem richtigen Burger erwarte und nicht wie ein zusammengeklatschtes Designprodukt. Obwohl es das natürlich ist.

Leider eine Mogelpackung

Eine Moselpackung ist der Burger trotzdem. Denn nur das Fleisch ist wirklich Bio. Die anderen Zutaten stammen weiter aus konventionellem Anbau. Dazu wird der Burger nur acht Wochen angeboten. Laut Pressestelle der Kette aus dem Grund, weil einfach nicht genügend Fleisch in dieser Qualität zu bekommen sein. Ob das mal so richtig ist? Es macht den Anschein, dass es sich bei dem Produkt einfach um einen netten PR-Gag handelt, um andere Käuferschichten zu gewinnen. Oder zumindest, so wie mich, einmalig in den Laden zu locken.

Trotzdem war der Burger lecker. Ich würde ihn wieder kaufen, trotz des höheren Preises. Ganz einfach deswegen, weil er vom Geschmack her so aus dem andern Sortiment heraussticht.

minimalistisches Wohnzimmer

Im zweiten Teil der Artikelserie über minimalirisches Wohnen, möchte ich mich heute mit dem Wohnzimmer beschäftigen. Dabei weiß ich natürlich, dass viele auch kein gesondertes Wohnzimmer haben, sondern nur einen Teil des Raumes dafür nutzen. Die hier beschriebenen Tipps sollen aber sowohl für ganze Zimmer als auch nur für einen Teilraum gelten.

Der Fernseher als zentrales Element im Wohnzimmer?

Im Wohnzimmer ist bei vielen der Fernseher der Gegenstand, um den sich alles zu drehen scheint. Es werden spezielle Möbel gekauft, um diesen vernünftig hinstellen zu können. Dazu sind die Sitzmöbel fast immer auf dieses ausgerichtet. Dabei kann man sich die Frage stellen, ob das alles überhaupt notwendig ist. Nicht wenige Minimalisten fragen sich, ob denn ein TV heute überhaupt noch notwendig ist.
Ich persönlich habe noch einen Fernseher. Das liegt vor allem daran, dass ich ab und zu gerne mal etwas zocke und das über eine Konsole tue. Ich habe aber auch schon einmal eine lange Zeit auf diesen verzichtet. Fernsehen schauen tue ich mit diesem gar nicht. Nur Filme und Serien auf entsprechenden Medien. Und das auch nicht besonders häufig, seitdem ich wieder regelmäßig ins Kino gehe.

Couch & Co.

Neben dem Fernseher kann man sich fragen, ob es denn überhaupt eine Couch sein muss. Wenn man diese nicht täglich in Form einer Schlafcouch verwendet, hat diese eigentlich nur den Sinn von mehr Komfort. Es wäre beispielsweise denkbar, diese durch ein paar Sessel zu ersetzen.
Dies hatte ich auch mal eine Zeit lang. Dies war für mich aber nicht so ideal, weil ich beim Lesen immer liebe und mich nicht an das Sitzen gewöhnen konnte. Ich habe aber eine gebrauchte Eckcouch von meinen Eltern Ende letzten Jahres übernommen. Mit dieser bin ich sehr glücklich. Sollte ich aber umziehen, würde ich es mir noch mal überlegen, weil ich mich weiter verkleinern will und nicht weiß, ob eine Couch dann in mein Wohnkonzept passt.
Neben der Couch ist auch der Tisch direkt davor nicht unbedingt gesetzt. Jahrelang habe ich auch ohne diesen gelebt und nicht wirklich etwas vermisst. Eine kleine Ablagefläche zwischen Wand und Sofa diente als Ablagefläche für Getränke. Das war auch ausreichend.

Von Schränken und Regalen

Weiter zieren unsere Wohnzimmer diverse Schränke und Regale. Auch über diese kann man sich die Frage stellen, ob sie wirklich alle nötig sind. Wer mit dem Ausmisten fortschreitet, wir sich auch immer wieder über das Zeug in diesen Schränken wundern. Auch Bücherregale können, wenn auf ebooks umgestiegen wird, stark reduziert werden.
Ich besitze keine Schränke in meinem Wohnzimmer. Ein Bücherregal sowie ein halbhohes Apothekerschränkchen sind meine einzigen Aufbewahrungsmöglichkeiten. Auf dem Schränkchen steht mein TV sowie die Konsole. Daneben habe ich noch ein Minitischlein stehen. Im Bücherregal stehen nur 1,5 Reihen voll mit Büchern. Davon ist eine halbe Reihe für ungelesene Bücher und Zeitschriften reserviert, die sich so mit der Zeit ansammeln. Ansonsten ist das Regal noch mit Lernordnern sowie meinem Drucker belegt.

Ein Schreibtisch im minimalistischen Wohnzimmer?

Eher ungewöhnlich für ein Wohnzimmer ist mein großer Schreibtisch. Dabei handelt es ich minimalistischerweise nur um ein großes Brett mit vier Beinen. Aber ohne meinen Schreibtisch möchte ich nicht leben und da mein Wohnzimmer sozusagen mein Lebenszimmer ist, ist dieser hier auch genau richtig aufgehoben.
Daneben habe ich noch zwei Kratzbäume für meine Katze.

Ein Thema wurde bisher noch nicht angesprochen, hat aber Relevanz für die gesamte Wohnung: die Deko.
Ich persönlich halte nicht viel von Dekorationsartikeln, aber das mag an meinem Geschlecht liegen. Dennoch besitze ich einige Artikel, die für mich aber auch einen gewissen Nutzen mit sich bringen. Abgesehen von zwei Bildern, die ich geschenkt bekommen habe.
Aktuell nutze ich in meinem Wohnzimmer vier LED-Kerzen. Natürlich mag ich echte Kerzen lieber, aber da ich etwas Angst um meine Katze habe, bin ich auf die LED Varianten umgestiegen. Dennoch besitze ich ein Windlicht, das auf meiner Fensterbank steht und das noch eine echte Kerze beherbergt. Das aber auch nur, weil ich noch diverse Kerzen übrig habe und diese aufbrauchen möchte. Dies beansprucht aber so seine Zeit.
Ferner habe ich zu Dekorationszwecken noch vier Steine vom Gletscher des Großglockner gestapelt auf der Fensterbank. Daneben noch mein geliebtes Internetradio, was getimt jeden Tag seinen Dienst verrichtet und mich mit Chillout beschallt. Und zuletzt besitze ich noch einen Ultraschall-Duftzerstäuber in Form einer Pyramide, den ich auch gerne nutze.

Wenn ich so drüber nachdenke, was ich an meinem Wohnzimmer noch vereinfachen könnte, fällt mir wirklich nicht mehr viel ein. Gerne würde ich die Schubladen meines Apothekerschränkchens leeren. Viel ist da auch nicht drin. Aber leider benötige ich alles, was sich in diesen Schubladen befindet. Eine TV-Box werde ich in ca. einem Jahr los, weil dann der Vertrag dafür ausläuft. Eine Spielekonsole ist bereits verpackt in den Keller gewandert, weil es mich einfach störte, immer zwei Konsolen da stehen zu haben, wo ich eigentlich nur noch eine nutze.

Hier noch einige Tips für ein minimalistisches Wohnzimmer:

  • Halte mindestens eine Wand frei von Möbelstücken. Mich persönlich beruhigt dies ungemein.
  • Hinterfrage, ob du wirklich alle Möbel und Dekoartikel benötigst.
  • Halte Flächen, wie die Oberfläche eines Tisches frei. Auch dies strahlt für mich Ruhe aus.
  • Reduziere die (Unterhaltungs-)Elektrogeräte auf ein Minimum.

Die anderen Teile der Artikelserie über minimalistisches Wohnen findet ihr hier:

Wie sieht dein minimalistisches Wohnzimmer aus? Was sind deine Vereinfachungstipps? Schreibe doch dazu einen Kommentar.

minimalistisches Badezimmer

Blick in mein Badezimmer

Blick in mein Badezimmer

Der Herbst ist da. Und wir muggeln uns wieder in unsere Wohnungen ein und machen es uns bequem. Viele praktizieren den Frühjahrsputz. Im Gegenzug habe ich das Herbstausmisten etabliert.

In den kommenden Wochen möchte ich mich jeden Montag mit einem spezifischen Teil der Wohnung auseinander setzen. Dabei möchte ich zeigen, wie wir minimalistischer Wohnen können, ohne uns dabei auf nur 100 Teile reduzieren zu müssen. Exemplarisch werde ich dabei auch ein paar Einblicke in meine Wohnung geben. Dabei wirst du sehen, dass man auch mit mehr als 100 Gegenständen durchaus einfach leben kann. Anfangen möchte ich heute mit dem Badezimmer.

Das Badezimmer ist für mich ein Ort der Stille. Ich liebe es, an kalten Tagen Abends in die Badewanne zu steigen, leise Chillout zu hören und dabei zu lesen. Dabei würde mich ein zu vollgestelltes Badezimmer schon sehr ablenken und unruhig machen. Deswegen galt für mich von jeher, dass ich besonders wenig in meinem Badezimmer stehen haben möchte.

mein minimalistisches Badezimmer

Die Toilette, die Badewanne, eine Waschmaschine, das Waschbecken, ein selbstgebastelter, kleiner Mülleimer, ein kleiner Unterschrank und ein Spiegelschrank. Das ist alles, was sich in meinem Badezimmer befindet.

Neben der Toilette und der Waschmaschine stehen die entsprechend benötigten Wasch- und Reinigungsmittel. Das Waschmittel stelle ich dabei selbst her. Bei den Reinigungsmittel beschränke ich mich auf jeweils einen Kloreiniger und einen Allzweck-Badeeiniger der Marke Frosch oder einer entsprechenden Eigenmarke.

Am Badewannenrand steht ein Duschgel sowie ein Badezusatz. Das war in der Vergangenheit auch schon mal mehr, grade bei den Badezusätzen. Aber hier beschränke ich mich heute bewusst auf eines. Genau wie beim Duschgel. Früher nutze ich immer verschiedene, je nach Anlass. Heute entscheide ich mich für einen Bestimmten Duft, für den es auch ein Aftershave und ein Deo gibt, alles in entsprechend guter Qualität und ohne Aluminium.

Der Spiegelschrank und die dazugehörigen Ablageflächen sind wohl bei den meisten ein Ort, an dem Chaos herrschen dürfte. Ich nutze nur eine der zwei Seiten meines Schränkchens. Dort befindet sich nur die Zahnbürste plus -pasta, der Rasierer, Rasiergel und Aftershave, Haargel, sowie ein Shampoo und das Deo. Dazu kommen noch eine medizinische Tinktur und Ohrenstäbchen.

Spiegelschrank

Spiegelschrank

Im Unterschrank befinden sich meine große und kleinen Handtücher sowie Waschlappen. Ich besitze zwei große Handtücher, drei kleine, sowie zwei Waschlappen. Mehr benötige ich dort nicht.

Neben dem kleinen Mülleimer befindet sich noch mein Heizlüfter auf dem Boden. Dieses nutze ich im Winter, das es in meinem Badezimmer immer sehr kalt wird und ich wirklich lange heizen müsste, um morgens eine angenehme Temperatur zu erreichen. Mit dem Lüfter ist dies in ein paar Minuten der Fall. Nur beim Baden heize ich mit der Heizung, da mir so der Heizlüfter zu teuer wäre.

Viel mehr ist in meinem Badezimmer nicht zu finden. Muss aber auch nicht. Grundsätzlich finde ich es schön, dass meine Waschmaschine in dem kleinen Zimmer platz findet. Das spart mir den Weg in den Keller. Zudem passt sie genau in die Lücke zwischen Waschbecken und Bad.

Was könnte ich noch minialisieren?

Optimierungspotential hätte ich noch, was die Seife und das Shampoo angeht. Aber beim Shampoo bin ich eigen, auch wenn ich es nur zweimal die Wochen nutze. An den restlichen Tagen reicht mir Wasser zum Waschen aus, weil ich eine sehr empfindliche Kopfhaut habe. Seife nutze ich, weil ich damit so elend lange auskomme, einen Seifenspender mit flüssiger Seife. Wenn diese leer sein sollte, werde ich dazu über gehen, mir meine flüssige Seife selbst herzustellen. Soll ganz einfach sein.

Vorrat: Eins

Eine Kleinigkeit gibt es noch zu erwähnen: Ich habe von allen wichtigen Verbrauchsgütern, wie Zahnpasta, Waschmittel oder Duschgel noch eine Packung in Reserve. Da ich manchmal etwas schusselig sein kann, habe ich schon mal vergessen, etwas neu zu kaufen und stand dann ohne das entsprechende Produkt da. Was sehr ärgerlich ist. Deswegen habe ich immer eines, aber auch nur eines, in meinem Vorratsschrank. So weiß ich genau, wenn ich etwas verbraucht habe, ist eine neue Packung bereits vorhanden und ich habe genug Zeit, eine neue zu besorgen.

5 Tipps für ein minimalistisches Badezimmer:

  • Habe so wenig Zeug im Badezimmer, wie möglich.
  • Reduziere deine Anzahl an benutzen Produkten, wie Reiniger, Kosmetik oder Waschartikel.
  • Habe für alles einen festen Platz.
  • Halte Flächen frei von Zeugs. Freie Flächen strahlen Ruhe aus.
  • Entferne alles, was nicht ins Badezimmer gehört.

So sieht mein minimalistisches Badezimmer aus. Wie sieht es bei dir aus? Wo bist du besonders minimalistisch? Was könnte bei dir noch weg?

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Kennst du schon meine Facebookseite? Dort teile ich täglich interessante Artikel zum Thema Minimalismus und einfaches Leben. Ich würde mich freuen, wenn dir die Entdeckung der Schlichtheit auch auf Facebook gefällt.

Lebe ich wirklich dort, wo ich leben will?

by dorena-wm /flickr.com

by dorena-wm /flickr.com

Immer wieder denken wir über die Dinge und Verhältnisse in unserem Leben nach. Wohin wir in den Urlaub fahren sollen, wie wir uns ernähren, ob ich wirklich ein Auto brauche und vieles mehr?
Auffällig ist aber, dass die meisten Menschen sich nie so richtig Gedanken über den Ort machen, an dem sie leben. Es ist einfach, wie es ist.

Aber wer bestimmt den Ort des eigenen Lebens?

Die wenigsten von uns wählen ihren Wohn- und vor allem Lebensort aktiv, sondern werden von außen dazu gebracht. Erst einmal bestimmt die Geburt den Wohnort für viele Jahre. Wenn die Zeit gekommen ist, werden wir in der Regel durch eine Ausbildung, sei es betrieblich oder durch ein Studium, an einen Ort gebannt. Oft, ohne die Möglichkeit, diesen Frei zu wählen. Danach bestimmt meist der Job, wo wir uns niederlassen. Mit etwas Glück mischt vielleicht auch die Liebe irgendwann einmal bei der Entscheidung mit.

Aber sind das wirklich freie Entscheidungen?

Wenige machen sich wirklich Gedanken darüber, wo sie gerne leben würde. Natürlich sagt man im Urlaub schnell einmal den Spruch „hier würde ich aber gerne Leben“. Oder aber es wird sich über die fehlende Natur, zu viel Verkehr oder andere Dinge aufgeregt.
Vielmehr wird sich mit dem Ort arrangiert, an den man gestrandet ist.

Aber haben wir nicht die Wahl?

Haben wir nicht auch die Wahl uns den Ort, an den wir wirklich Leben wollen, auszusuchen?
Ich bin immer fasziniert, wenn ich in amerikanischen Filmen sehe, wie flexibel die Menschen dort zu sein scheinen. Da wird quer durchs lang gezogen, teilweise tausende Kilometer weit weg. Irgendwie scheinen die Menschen dort wesentlich flexibler zu sein. Warum können wir es dann nicht?

Wir machen uns durch den Minimalismus von so vielen Dingen frei und postulieren, dass wir das tun sollten, was wir lieben. Dann sollten wir es aber auch an einem Ort machen, den wir uns dafür ausgesucht haben.

Freiheit kann sehr einschüchternd sein

Ich persönlich denke schon eine sehr lange Zeit über meinen Wohnort nach. Und immer wieder komme ich zu dem Schluss, dass ich an einem Ort lebe, an dem ich so wie es sich aktuell gestaltet, eigentlich nicht leben möchte.
Alternativen gibt es einige. Aber bisher fehlt mir der Schupser, es auch wagen. Vor allem, weil ich durch den gewählten Ort, eine mir sehr wichtige Sache vernachlässigen würde. Dies macht es mir so schwer.

Wie seht ihr Euren Lebensort? Habt ihr ihn wirklich frei gewählt? Oder seit ihr einfach da „hängen geblieben“, wo ihr geboren seit?