Alle Artikel in: Wohnen

tabula rasa

Vor einigen Wochen habe ich hier über mein Sperrgut berichtet.
Das Thema hat mich auch wegen der vielen tollen Kommentare nicht losgelassen. Und so habe ich mich in der Zwischenzeit an all diese Dinge herangewagt.

Der Text zum Thema verkaufen kam nicht von ungefähr. Ich habe mich just zu diesem Zeitpunkt genau damit befasst. Alles, was nicht niet- und nagelfest war, habe ich in einer dreitägigen Hau-Ruck-Aktion auf den entsprechenden Internetportalen zum Verkauf eingestellt. Über zwei Wochen sah mich der Mitarbeiter meines bevorzugten Versandunternehmens fast täglich. Es verschwanden unter anderem ein Sessel eines bekannten Möbelhauses, viele Computerspiele und Bücher, meine Fotokameras (warum ich davon noch mehrere besaß…keine Ahnung…), Unterhaltungselektronik und mein alter Laptop.
Zudem habe ich meine Schubladen und Schränke nochmals durchforstet. Dabei ist auch viel zusammengekommen, was seinen Weg in die Verwertung gefunden hat. Allem voran eine riesiger Haufen Kabel.

Und dann ging es in den Keller. Dieser war schon immer sehr leer gewesen. Es befanden sich dort aber noch einige Kartons, kleinere Haushaltsgegenstände sowie der übliche Kleinkram. Weg damit.
Bei diesem Durchgang musst ich jedoch feststellen, dass meine Erinnerungsstücke dann doch nicht einen halben Umzugskarton ausmachen, sondern doch schon etwas mehr. Aber auch von einigen dieser Stücke habe ich mich getrennt, weil es einfach keinen Sinn mehr gemacht hätte, diese zu behalten. Eine alte Spielekonsole etwa, für die ich gar keine Spiele mehr besitze.
Nach all dieser Anstrengung bin ich immer noch nicht ganz bei Normalnull angekommen, bin aber dicht dran. Zudem gibt es da immer noch einige Dinge, die ich zwar nicht als notwendig erachte, aber bei denen es auch keinen Sinn macht, diese nur loszuwerden, damit ich Sie los bin. Prominentes Beispiel wäre da mein TV, der zwar dann leider doch etwas zu groß ist und eher wenig genutzt wird. Aber wenn, dann ist er ein eher sozialer Gegenstand den ich nutze, um mit anderen zusammen Filme zu schauen.

Alles in allem bin ich mit dieser Aktion voll zufrieden und es ist schön, langsam an dem Punkt anzukommen, der mir mittlerweile so viele Jahre im Kopf herum schwirrt.

Kennt ihr auch diese Hau-Ruck-Aktionen? Wie nach oder fern seit Ihr Eurer Wunschvorstellung?

Sperrgut

Seit über zwei Jahren verkleinere ich mich nun regelmäßig. Und wie das nun mal so ist, habe auch ich mit den kleinen Dingen angefangen. Das Meiste ist schon lange aus meinem Leben verschwunden. Und die Dinge, die noch da sind, sind groß.
Mit groß meine ich nicht unbedingt die reine Größe, sondern auch das Gewicht, den finanziellen Wert sowie auch den ganz persönlichen Wert der einzelnen Gegenstände. Es wird immer schwieriger diese Dinge loszuwerden, sei es logistisch oder mental.
In meinem Fall sind es beispielsweise Möbel, die ich einfach nicht loskriege, die aber auch nicht auf den Sperrmüll werfen möchte. Oder es sind teurer Gegenstände, wie ein altes Notebook. Grade bei elektronischen Geräten habe ich immer eine leichte Hemmung, diese zu verkaufen, weil der Aufwand und der evtl. mit dem Verkauf verbundene Ärger (Versandverluste oder Unstimmigkeiten), im Vergleich zum meisten Kleinvieh, viel höher ist.
Aber auch wenn die Überwindung groß ist, so habe ich mir aktuell die Zeit genommen und mich an genau diese Sachen heran gewagt.

Etwa die Hälfte meines “Sperrguts” bin ich bereits losgeworden. Dies restlichen stehen noch aus. Das Schöne ist, dass vieles noch richtig viel Geld abwirft, wenn auch meist nicht so viel, wie ich es mir wünschen würde. Doch das freie Gefühl, welches sich nach jedem abgegebenem Teil einstellt, ist wunderbar. Auch wenn es mir langsam etwas peinlich wird, fast jeden Tag bei den Versandshop meines Vertrauens neue Pakete auszugeben.

Da ich mich jetzt wieder intensiver mit dem Verkauf und anderen Wegen des Loslassens von Gegenständen beschäftigt habe, werde ich hier in den nächsten Tagen eine kleine Zusammenfassung meiner Strategien einstellen.

Wie werdet Ihr Euer Zeug los? Verkaufen, Verschenken und Spenden? Oder entsorgen? Wo ist für Euch die Grenze zwischen Aufwand und den eventuellen Gewinn?

20 Minuten

Auch wenn die Schränke leer sind, so heißt das nicht, dass meine Wohnung aufgeräumt wäre. Leider. Das ganze Thema Hausarbeit macht mir weder Spaß, noch taugt es als Achtsamkeitsübung. Einzig die Podcast und Hörbücher die ich dabei höre, lenken mich davon ab.

Um mich dennoch ein bisschen mit der ungeliebten Tätigkeit zu beschäftigen, wende ich in den letzten Wochen erfolgreich einen kleinen Trick an:
Ich stelle eine Eieruhr auf 20 Minuten und in diesen Minuten kümmere ich mich um die angefallenen Arbeiten: spülen, Wäsche wachsen, saugen, Schreibtisch leeren, etc.. Zwar schweife ich auch da oft ab, aber das Ticken der Eieruhr bringt mich dann meist schnell zurück in die aktuelle Tätigkeit. Sowas kann ein Handytimer nicht vollbringen.

Nun gut, es ist zwar jetzt nicht so, dass es immer aufgeräumt ist, aber dafür ist es zumindest etwas ordentlicher als zuvor und das ist schon eine schöne Sache.

Was habt Ihr für Haushaltstricks auf Lager, die die Arbeit etwas angenehmer machen?

Die Dinge geregelt haben

Vor einigen Wochen merkte ich einen leichten Schmerz an meinem Steißbein. Dieser wurde über die nächsten Tage immer schlimmer, sodass ich kaum mehr laufen konnte. Kurz darauf folgte die Notaufnahme und einen Tag später die Operation.

So wurde ich von einem auf den anderen Tag aus meinem Alltag gerissen. Und sowohl am Arbeitsplatz, als auch in den eigenen vier Wänden gab es so vieles zu regeln und erledigen. Die Schmutzwäsche hatte ich einige Tage liegen lassen, aufgeräumt war es trotz der schon gut ausgemisteten Wohnung auch nicht. Es gab Sachen aus der Bücherei, die hätten zurückgebracht werden müssen. Post galt es zu bearbeiten und noch viel mehr Alltagskram war zu erledigen. Kurz, vieles war nicht geregelt.

Grundsätzlich bin ich ein eher unordentlicher Mensch, der im Haushalt auch gerne mal zwei grade sein lässt. Vielleicht lag es auch an den Seminaren, der allgemein stressigen Zeit oder meiner Faulheit.

Aber in der Zeit, in der ich nicht Zuhause war, merkte ich, dass es eben nicht reicht, die ganzen Schränke leer zu haben und nur „zwei Teller“ zu besitzen. Zwar wusste ich, dass es für den Seelenfrieden zuträglich ist, Ordnung zu halten und wenige Aufgaben aufzuschieben, jedoch bekam dies durch meinen Ausfall eine ganz neue Dimension.

Somit stand mein Vorsatz für die nächste Zeit fest, die Dinge, den Alltag besser geregelt zu haben. Da ich aber durchaus etwas faul bin, lässt sich dies nicht ohne eine gewisse Anstrengung erreichen. Es heißt für mich, ganz neue Gewohnheiten zu platzieren und in den Alltag zu integrieren, was wegen der allabendlich frühen Müdigkeit nicht immer einfach sein wird.

Für die letzten Wochen hat es sich bewährt, gegen Abend eine Runde durch die Wohnung zu machen und dabei schnell das zu erledigen, was angefallen ist. Mein zwei Teller spülen, die herumfliegenden Bücher an ihren Platz zu räumen oder die drei Hemden der letzten Waschladung zu bügeln. Dies dauerte nie mehr als 15 Minuten, machten aber meinen Alltag spürbar leichter. Die nächsten Wochen werden zeigen, wie ich mit dieser Herausforderung im Alltag umgehen werde. Über meine Erkenntnisse und Vorgehensweisen werde ich natürlich berichten.

Wie organisiert ihr euren Alltag, euren Haushalt? Nutz Ihr Wochen- oder Monatspläne? Oder räumt ihr erst auf, wenn der Boden nicht mehr zu sehen ist? Ich freue mich auf eure Hilfe und Tricks!  

Strom

Wie bereits auf Twitter geschieben, habe ich einen Erfolg in Sachen Stromsparen zu verzeichnen. Mein Verbrauch hat sich, gemessen am Vorjahr um 500 kWh auf 971 kWh verringert. Wie kommt’s?

Im letzten Jahr bin ich etwas aus den Wolken gefallen, dass mein Verbrauch in die Höhe geschnellt ist. Mit einem Strommessgerät machte ich mich auf die Suche und testete alle Elektrogerät auf ihren Verbrauch. Schnell habe ich zwei Energiefresser gefunden, die ich zu dieser Zeit auch relativ häufig benutzte.

Zum Teil war es mein TV-Gerät, wie hier schon mal erwähnt. Aber vor allem war es die Spielekonsole, die ich als Video-Player nutzte. Ich intervenierte mit dem Kauf eines Videoplayers, der alles abspielen kann, aber dabei wenig Strom verbraucht. Mittlerweile nutze ich sogar den Fernseher so gut wie gar nicht mehr.

Viele weitere Geräte fand ich nicht. Schon immer wurde die stand-by-Funktion der meisten Geräte durch Kippschalter an jeder Steckdose am Stormverbrauch gehindert. Und um die restlichen Geräte komme ich nicht herum: Durchlauferhitzer für’s warme Wasser (und ich liebe es zu baden!), Kühlschrank, Wasserkocher und den Heizstrahler für kalte Bad im Winter.

Grundsätzlich habe ich mir das Ziel gesetzt, den Verbrauch noch weiter zu senken, ohne dabei weitere Geräte auszutauschen. Die möchte ich durch mehr Kontrolle des Stromverbrauches und weniger TV-Konsum erreichen. Vielleicht ringe ich mich so ja endlich dazu durch, den Fernseher zu verkaufen…

Schreibtisch

Heute mal wieder ein bisschen Technik…

In den letzten Tagen habe ich mich intensiv mit meinem Schreibtisch auseinandergesetzt.

Den Ausgangspunkt bildete die Notwenigkeit eines größeren Bildschirms. Während die 13 Zoll meines 3,5 Jahre alten Notebooks für die meisten Tätigkeiten ausreichen, vermisste ich für ein länger andauerndes Projekt einen zweiten Bildschirm, um mit mehreren Dokumenten gleichzeitig arbeiten zu können. Gleichzeitig sollte der Monitor aber nicht den ganzen Schreibtisch einnehmen und dabei kaum genutzt werden.

Ferner störte mich in meinem Wohnzimmer mein TV-Gerät. Zum einen nutze ich es kaum noch und zum anderen ist es eigentlich viel zu groß, mit seinen 40 Zoll. Zudem musste ich feststellen, dass das Gerät mit ca. 120 Watt ein großer Stromfresser ist.

Nach langem Überlegen kamen mehrere Optionen in Frage:

  • Ein kleines TV-Gerät?
  • Oder ein neuer Laptop mit einem größeren Display?
  • Ein einfacher Monitor?

Um es kurz zu machen, ich entschied mich für einen einfachen Monitor. TV-Geräte sind in diesen Größen im Vergleich zu einfachen Monitoren sehr teuer, wenn eine bestimmte Qualität und Effizienz erreicht werden soll. Und ein Laptop würde den Rahmen sprengen, da meiner noch super läuft und weiterhin flink arbeitet.

Mein Schreibtisch sieht nun folgendermaßen aus:

  • Laptop, ca. 25 Watt ohne Display, ca. 38 Watt mit Display
  • Monitor, ca. 20 Watt
  • Video-Player, ca. 10 Watt
  • Boxen, ca. 8 Watt

Somit komme ich beim „Arbeiten“ auf max. 45 Watt und beim schauen eines Filmes auf max. 40 Watt. Im Vergleich zu den 120 Watt, die alleine mein Fernseher verbraucht, finde ich diesen Wert als großen Schritt.

Wichtig ist mir allerdings, dass ich jedes Gerät nur bei bedarf mit Strom versorgen kann. Leider habe ich dafür bisher keine Alternative zu den 3-fach Steckerleisten gefunden. Hab ihr Ideen, wie ich einfach einzelne Geräte mit Strom versorgen oder diesen komplett entziehen kann?

—-

Edit: Prot wieß mich in seinem Kommentar berechtigterweise auf die Herkunft der Wattzahlen hin.  Die oben angegeben Werte habe ich mit einem Messgerät ermittelt. Genau lassen sich die Zahlen wohl nur ermitteln, wenn man den Verbrauch und die Zeit misst und daraus entsprechende Mittelwerte bildet. Allerdings reicht es mir zu wissen, wie viel in etwa bei bestimmten Tätigkeiten verbraucht wird. Auf ein paar Watt kommt es mir nicht drauf an. Jedoch ist es mein Ziel, nicht unnütz Energie zu verbraten.

Die Maximalwerte wurden wie folgt gemessen:

“Arbeiten”: Normale Officetätigkeit mit OOo und dem Korrektor laufen, der durchgehend etwas CPU frisst, Laptop geschlossen, der Monitor wird als einziger Bildschirm verwendet, keine Boxen angeschlossen.

Film schauen:Video-Player spielte beim Test eine DVD, Monitor als Bildschirm, Boxen auf Zimmerlautstärke.

Apartments

Seit sich das Chaos in meiner Wohnung langsam lichtet, interessiere ich mich immer mehr für alternative Wohnmöglichkeiten. Neben den schon einmal erwähnten „Tiny Houses“ gibt es ab und zu auf dem Markt auch sehr kleine Wohnungen, die man mit kreativen Ideen schön wohnlich herrichten kann. Leider fehlt mir diese kreative Ader.

Durch Zufall bin ich auf einen großartigen Contest gestoßen, der wirklich großartige, kleine Wohnungen zeigt (, die manchmal aber nicht ganz minimalistisch zu sein scheinen). Neben diesem Contest ist die ganze Seiten apartment therapy sehr gelungen und hat sich einen festen Platz in meinem Reader gesichert.

Wiedervorlage

SmartPhone

Tja, irgendwann bin ich dann doch schwach geworden und habe mir ein Android-Mittelklassetelefon zugelegt. Und ich bin zufrieden. Diese ganze Appsucht, die derzeit um sich greift, ist auf Android wegen der relativ wenigen Software und der fehlenden Kaufmöglichkieten ohne Kreditkarte, glücklicherweise nicht vorhanden. Ich habe nur Programme installiert, die ich wirklich täglich benötige: Podcast-, Internetradio- und Audiobookplayer, eine Programm zum Schreiben von Kurznachrichten, RSS-Reader, Dropbox und, ich gebe es ja zu, zwei Spielchen.

Getrennt habe ich mich aber dafür von meinem Tablet, weil ich dieses Gerät wirklich nicht benötige und einem alten touch-MP3-Player.

Vorratsverbrauch

Der Verbrauch meiner Vorräte kommt voran. Aber leider dauert es etwas länger, als ich es mir vorgestellt habe.

Die Tees werden weniger, auch durch die etablierte Teebox. Dazugekommen sind nur zwei neue, lose grüne Tees, jeweils aus sehr schönen, kleinen Teeläden in Brüssel und München stammen.

Bei den Drogerieartikeln ist es schwieriger, da sich vieles bei mir lange hält. Neues dazugekommen ist wenigstens nichts.

Bei den Büchern ist nur ein Neues dazugekommen: Ein weiteres Buch über Ernährung.

Dafür habe ich fast meine gesamte (kleine) Film-Sammlung aufgelöst und bin diese über ein Internetauktionshaus losgeworden.

mediales Fasten

Meine “Fastenzeit” habe ich gut überstanden. In der kompletten Zeit habe ich nur zwei Dokus und einen Film auf meinem Laptop geschaut. Meinen TV habe ich nach dem Umbau erst gestern wieder auf seinen Platz gestellt, aber angeschlossen ist dieser weiterhin nicht. Auch wenn ich mittlerweile wieder gerne mal die ein oder andere Serienfolge schaue, schließe ich ihn erstmal nicht an. Mal sehen, wann ich wieder das Bedürfnis verspüre. Es hat sich auf jeden Fall herausgestellt, dass ich einen Fernseher im Moment nicht brauche. Ich spiele auch mit dem Gedanken meine Spielekonsole zu verkaufen. Aber wie mit dem TV, warte ich damit noch.

Podcast und RSS sind weiter ausgedünnt. Die Anzahl der Podcast hat sich jedoch wieder auf 5 erhöht. Aber es lenkt mich nicht mehr so sehr ab wie in den Zeiten, als die Liste noch viel länger war.

Ausblick

Auch wenn der Besitz weniger wird, habe ich das unglaubliche Talent, meine Wohnung unordentlich zu halten. Dies liegt vor allem daran, dass nicht alles einen festen Platz hat und doch noch viele Kleinigkeiten durch die Wohnung fliegen. Gestern habe ich bereits angefangen, mein Schlafzimmer aufzuräumen. Dies will ich mit den anderen Zimmern ebenfalls machen. Ziel soll es sein, für jedes Teil seinen Platz zu finden und nicht mehr benötigte Möbelstücke zu entfernen. Denn das nach dem Vorratsverbrauch frei gewordenen Regal steht immer noch in meiner Küche. Dort sammeln sich platzlose Sachen, die dort nicht hingehört. Wenn der Stauraum erstmal da ist, wird er leider auch genutzt. Also auf in den Kampf.

Urlaubserinnerungen

Eines der nachhaltigsten Eindrücke, die ich im Urlaub sammle, stammt von den gemieteten Zimmern, Ferienwohnungen oder Häusern, in denen ich in dieser Zeit wohne. Ich persönlich ziehe ein schlichtes Zimmer gehobeneren Hotels vor. Deshalb übernachtete ich auch, in den letzten beiden Wochen, in einem kleinen, einfachen Ferienhaus in Nieuwpoort, Beligen und einem Privatzimmer in München. Beide Übernachtungsmöglichkeiten hatten etwas für sich.

Das Ferienhaus in Belgien war ein kleines, typisches Haus, wie man es in entsprechenden Urlaubsparks findet. Es war zweckgemäß eingerichtet und das auf sehr kleiner Fläche. Immer wieder ließ ich meinen Blick und Gedanken durch das Haus schweifen und konnte (bzw. kann) mir sehr gut vorstellen, in einem solchen kleinen Haus zu leben. Es war alles vorhanden, was ich zum Leben brauche und die Größe war für bis 3 Personen genau richtig. Für mich alleine würde auch ein kleineres reichen. Eigentlich schade, dass es in unserem Lande mit den kleinen Häusern so schwierig ist.

Das Privatzimmer in München war ein kleines Zimmer, in dem ein Doppelbett, ein kleiner Computertisch, ein großer Kleiderschrank und eine Art offene Kommode Platz fand. Das Bad befand sich direkt nebenan. Das Highlight war ein ebenfalls kleiner Balkon, auf dem ein Kühlschrank und ein Tisch mit Stühlen Platz fand. Mit etwas Fantasie, einer kleinen Küche und anderen Möbeln, vor allem aber einem kleineren Bett, wäre diese Wohnung, grade auch mit der Lage im Münchener Süden, für mich sehr schön gewesen. Vor allem, weil das Zimmer in einem Einfamilienhaus lag.

Aber warum schreib ich hier nun über die kleinen Zimmer, in denen ich die letzten Nächte verbracht habe? Aus zwei Gründen:

  •  Ich liebe die Ausstrahlung, die diese leeren (Urlaubs-)Zimmer und Wohnungen auf mich haben. Wenn ich im Urlaub oder auf Seminaren in diese Zimmer komme, dann ist man dem Alltag entflogen und es passiert meistens etwas vollkommen Neues. Aber dies ist nur ein kleiner Teil. Vielmehr finde ich es immer wieder erstaunlich, wie wenig man mit in diese Zimmer schleppt und wie wenig man dort zum Leben braucht. Nachdem man etwas Zeit in diesen Räumen verbracht hat, füllen sich diese allmählich mit dem eigenen Ich und es lassen sich schnell Spuren der eigenen Persönlichkeit wiederfinden. Die Schränke werden mit der Kleidung befüllt, der Laptop, findet seinen Platz auf einem winzigen Schreib- oder Esstisch und auf dem Nachttisch liegt die bevorzugte Literatur. Es bleibt alles so wenig und einfach, weil in der Zeit, die dort verbracht wird, nicht mehr Dinge benötigt werden. All das, was unsere heimischen Schränke befüllen, ist an diesen Orten nicht mehr wichtig. Aber warum sind sie es Zuhause?
  • Der zweite Grund ist, dass ich kleine Häuser liebe und gerne in einem leben würde. Ideal für mich wäre ein Schrebergarten, in dem man wohnen könnte. Ein kleiner Garten und ein kleines Haus mit allem drin, was ich brauche. Leider ist solch ein Wunsch wohl in diesem Lande nicht erfüllbar. Und meine Lebens- und Wohnumgebung macht eine Erfüllung auch nicht einfacher. Eine solche Lebensweise weicht wohl zu stark von der konventionellen Stadt- und Lebensplanung in unserer Gesellschaft ab, als dass sich diese Art zu Leben entwickeln würde. Aber das ist wieder ein anderes Thema.

Was habe ich nun aus meinem Urlaub mitgenommen?

Ich habe erkannt, wie unflexibel zu viele Besitztümer das eigene Leben machen. Denn grade im Urlaub, wenn ich in kleinen Zimmern, Wohnungen oder Häuschen lebe, stelle ich immer wieder fest, dass ich all den Besitz doch gar nicht brauche. Auf der anderen Seite bekommt man bekomme ich in den Urlaubswochen so viel geboten, was sich durch keinen Besitz der Welt aufwiegen lässt. Kultur, Erlebnisse, Abenteuer, Menschen, Bewegung, etc.. Es sind nicht die Besitztümer, die ein Leben interessant machen, sondern die Erlebnisse. Diese lassen sich im Gehirn verankern und mich froh auf mein Leben blicken.

Zeit sowie ein Rucksack mit auserwählten Habseligkeiten und Kleidung; mehr brauche ich nicht, um ein schlichtes, aber erlebnisreiches Leben zu führen. Der Urlaub hat sich gelohnt.