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„Wir müssen uns entscheiden, damit fängt alle Pädagogik an. Wollen wir eine Homepage-Öffentlichkeit, in der jeder sich an jeden wendet und sich in die Folgelosigkeit einübt, in das Nicht-verantworten-Müssen dessen, was man in die Welt gesetzt hat? Wollen wir die ständige Beschleunigung, die fortgesetzte Entsinnlichung, die Preisgabe der Unmittelbarkeit, multa statt multum? Wollen wir digitale Vernetzung mit mehr Unbekannten statt Verbindung und Auseinandersetzung mit denen, die uns angehen und die wir angehen? Wollen wir das … Untergehen der Aufmerksamkeit im großen Geräusch und der ständigen Überblendung? Wollen wir die Zunahme von Schein, die Verdrängung der erfahrbaren Wirklichkeit durch die virtuelle, des Kostbaren und Widerständigen durch das Verfügbare und Geläufige … Mit diesen weder rhetorischen noch ironischen Fragen sind nicht die neuen Medien angeklagt, sondern unsere Willenlosigkeit, unser Zauberlehrlingsübermut, unser Opportunismus und unsere in ihm gründende Unfähigkeit zu erziehen?“

aus “Ach, die Werte!: Über eine Erziehung für das 21. Jahrhundert: Ein öffentliches Bewußtsein von zwiespältigen Aufgaben” von Hartmut von Hentig; gefunden in “Langsam leben” von Grete Wehmeyer.

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