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Warum wohnen ohne Besitz verdammt teuer ist…

In der Ausgabe 31/2017 des Wochenmagazins Focus, welches ich in meiner Bücherei bekommen habe, gibt es in der Titelstory um das Thema Geld. „Psychologie des Wohlstandes – Wie Geld unser Leben steuert“ lautet der etwas reißerische Titel. Das sich dieses Thema nicht auf den wenigen Seiten für die Titelgeschichte würde vollends zusammenfassen lassen, war mir schon vor dem Lesen klar. Trotzdem fasst der Artikel aber wesentliche Punkte zusammen und verweist auf weitere Literatur, die auch ich zu diesem Thema sehr empfehlen kann. Wie zum Beispiel „Erst denken, dann zahlen – Die Psychologie des Geldes und wie wir sie nutzen können“ von Claudia Hammond* oder die Bücher von Greta Taubert „Apokalypse Jetzt*“ sowie „Im Club der Zeitmillionäre*“.

Um den Artikel abzurunden, druckte der Focus ein Interview mit dem Künstler Friedrich Liechtenstein ab. Dieser war 2002 in die Privatinsolvenz gerutscht und verzichtet seitdem größtenteils auf Besitz. Erst notgedrungen, später dann freiwillig. Sein Besitz passe in zwei große Koffer.

Dabei wendet er wie viele gerne den Trick an, Dinge zu mieten und nicht zu besitzen. So lebt er heute in einer möbliert gemieteten Wohnung, in der alles wichtig zu finden sein.

Ein Trick ist es deswegen, weil sich einige Minimalisten so von Besitz „freikaufen“. Denn es ist ja nicht so, dass man kein Bettwäsche, Geschirr oder einige Möbel zum Leben brauchen würde. Diese werden gemietet anstatt gekauft und besessen.

Ich habe mir eben einmal den Spaß gemacht und geschaut, was denn eine möblierte Wohnung in meiner Gegend kosten würde. Viel Auswahl fand ich nicht vor, weswegen ich kein allgemeingültiges Urteil abgeben kann. Was ich aber gesehen habe, waren Wohnungen, die über 10qm kleiner waren und dabei ca. das Doppelte meiner Miete inkl. aller Kosten kosteten. Mag sein, dass das in Städten wie Köln oder Berlin anders ist. Aber hier im Ruhrpott scheint möbliertes Wohnen ziemlich teuer zu sein.

Wenn ich weiter einmal zusammenrechne, was ich für die (einfache) Einrichtung meiner Wohnung zahlen müsste, wenn ich diese komplett neu zusammenstellen müsste, dann komme ich auf vielleicht 1000€ bis 1500€. Wenn ich überwiegend gebrauchte via Kleinanzeigen und Co. kaufen würde, wäre es bestimmt weniger. Ich gehe aber einfach mal vorsichtshalber von 2000€ aus und nehme die Differenz zwischen der normalen und möblierten Miete. Dann habe ich diese 2000€ in ca. 6-8 Monaten zusammen.

Heißt also, wenn ich länger als 8 Monate möbliert wohnen möchte, dann zahle ich nach 8 Monaten jeden Monat doppelt so viel, wie für eine einfache, eigene und selbst eingerichtete Wohnung. Das finde ich schon eine Menge Geld, das ich für die Tatsache ausgebe, dass ich keinen Besitz habe.

Vor allem muss dieses Geld ja erst mal erwirtschaftet werden. Was ja wiederum bedeutet, dass ich für den Bonus keine Möbel und Co. zu besitzen wesentlich mehr freie Zeit durch Arbeit in Geld verwandeln muss, um diesen Luxus zu bezahlen. Und das steht in meinem Verständnis von freiwilliger Einfachheit komplett konträr zu den eigentlichen Zielen dieser Lebensweise.

Fairerweise sei hier noch die Wohngemeinschaft als weitere Alternative erwähnt. Wobei ein Zimmer in einer WG nur etwas weniger kosten würde, als meine jetzige Wohnung. Wobei das Wohnen in einer WG wohl wesentlich ökologischer sein dürft, egal wie wenig Energie ich auch alleine verbrauche…

Warum finanzielle Freiheit nichts mit Geld zu tun hat…

Seit einiger Zeit wir eine neue Sau durchs Internet getrieben: Die sogenannte „finanzielle Freiheit“. Vor allem Finanzblogger werden nicht müde, dieses hypothetische Konstrukt zu propagieren. Dabei zweckentfremden sie gerne spezifische Bereiche des Minimalismus.

Anhänger des Konstruktes der finanziellen Freiheit teilen diese in drei Bereich auf:

  1. Viel Geld verdienen, am besten natürlich passiv, also ohne ständig Zeit in Geld tauschen zu müssen.
  2. Daneben Konsum und Ausgaben so gut es geht reduzieren um
  3. das Geld in Finanzprodukte zu investieren und „für sich arbeiten zu lassen“.

Klingt auf dem Papier ziemlich einfach und toll. Und genau das soll es auch. Wobei man schon bei Punkt Eins erkennen kann, wie falsch diese Herangehensweise ist.

Mit drei Dingen kann man im Internet viel Geld verdienen

Man sagt, im Internet kann man mit drei Dingen Geld verdienen: Sex (wovon die vielen Porno-, aber auch Datingseiten zeugen), mit dem Abnehmen bzw. der eigenen Schönheit (was man sehr schön an all den „Influenzern“ auf YouTube oder Instagram schon sehen kann) und natürlich damit, dass man anderen Leuten zeigt, wie man schnell und einfach Geld (im Internet) verdienen kann. Und genau Letzteres ist das, was der erste Punkt auf der Liste der finanziellen Freiheit darstellt. Kaum ein Blogger, der nicht ein eigenes eBook verkauft, sein Wissen als Coach anbietet oder Affiliatelinks zu Finanzprodukten bereitstellt, um damit das erwähnte passive Einkommen zu generieren.
Um dann das Geld nicht für Konsum auszugeben, wird auf viele Sichtweisen des Minimalismus zurückgegriffen. Auf einer Art mag dies ja löblich sein, jedoch hat dies nicht viel mit dem Minimalismus zu tun, wie wir diesen definieren. Es nicht etwa aus Konsumkritik oder nachhaltigen Gesichtspunkten weniger gekauft, sondern einfach aus zielgerichtetem Geiz.
Und am Ende wird all das so gesparte Geld investiert, um es zu mehren. Geld vermehrt sich aber nicht von alleine, sondern immer durch die Arbeit von Menschen, die im besten Fall kaum, meist aber gar nicht vom Erfolg des jeweiligen Unternehmens profitieren. Häufiger ist der Fall, dass die global organisierten Unternehmen des Aktienmarktes ihre Profite durch Ausbeutung von Menschen sowie der Ressourcen unserer Erde erwirtschaften. Es mag hier natürlich Ausnahmen geben. Jedoch werden diese wohl kaum zur wundersamen Geldvermehrung geeignet sein, da die Rendieten dieser Unternehmen weitaus niedriger ausfallen.

Die alte Geschichte vom Banker und dem Fischer

Ziel des Ganzen ist es, am Ende von den Kapitaleinkünften und dem erwirtschafteten Geld leben zu können, ohne weiter einer Erwerbsarbeit nachgehen zu müssen. Dabei geht es, wenn man das Konstrukt der finanziellen Freiheit auf wahren Kern herunter bricht, niemals um den Wunsch reich zu sein und Geld zu besitzen, sondern um die gewonnene Zeit. Wir sehnen uns niemals nach dem Geld, sondern nach der frei verfügbaren Zeit (und wohl auch nach den sich ergebeneden Einsatzmöglichkeiten), welche uns vorhandenes Geld ermöglichen würde.
Dabei ist es wie in der Geschichte vom Banker und dem Fischer.

Lässt man Punkt 1 sowie Punkt 3 der obigen Bereiche einfach weg, dann kommt man der gewüschnten Freiheit schon zeimlich nahe. Ein einfaches Leben, in dem es um die wirklich wesentlichen Dinge geht, nicht um entleerten Konsum, ist weder teuer noch unerreichbar.
Niko Paech beschreibt in seiner Postwachstumsökonomie ziemlich genau, wie ein solches Leben aussehen kann. Mit 20 Stunden erwerbsarbeit, sowie als in der gewonnen Zeit aktiver Prosument, lässt es sich sehr gut leben. So lerne ich auf den Minimalismus-Stammtischen immer wieder Menschen kennen, die durch eine Teilzeitbeschäftigung genau so viel verdienen, wie sie zum Leben benötigen. Sie sind nicht finanziell „frei“, aber sie haben genau das, was sie sich wünschen: frei verfügbare Zeit und genug verfügbares Geld zu leben!

Apell

Falle nicht auf die verlockenden Worte all die vielen Finanzblogger, Autoren und Coaches herein. Sie machen genau das, was sie selbst sagen: Sie verdienen ihr Geld damit, anderen Leuten zu erzählen, wie sie Geld verdienen können.
Schiebe dein Leben nicht auf, sondern kreiere es so, dass du einfach, aber glücklich Leben kannst. Und dabei die Zeit für die Dinge hast, die dir in deinem Leben wichtig sind. Und zwar jetzt und nicht erst dann, wenn du vermeintlich genug Geld zusammen hast. Leben ist jetzt, nicht irgendwann…


Wer mehr Denkanstöße für ein einfaches Leben haben möchte, sollte einmal auf meiner Facebook-Seite vorbeischauen. Dort versuche ich täglich kleine Anregungen und Texte von mir und anderen, die zum Nachdenken bringen sollen. Ich freue mich sehr über deinen Like dort!

Wie ich meine Finanzen im Überblick behalte

Im letzten Artikel habe ich kurz meine aktuelle Situation meiner Finanzen geschildert. Heute möchte ich Euch mein System vorstellen, welche ich in den letzten 10 Jahren für mich erarbeitet habe. Natürlich ist dieses System nicht star, aber die Grundzüge sind seit Jahren die gleichen und funktionieren sowohl mit einem normalen, als auch mit einem niedrigen Einkommen. Wobei Not ja bekanntermaßen erfinderisch macht, weswegen ich sagen würde, dass es grade bei wenig Geld sehr gut funktioniert.

Regelmäßige Ausgaben

Die regelmäßigen Ausgaben werden in einer Exceltabelle aufgeführt, in der ich nachhalte, wann diese vom Konto abgebucht werden. So weiß ich schon am Monatsanfang, wie viel Geld am Ende am Monat übrig bleiben sollteeines von zwei separaten Sparkonten.

Übersichtstabelle

Meine Tabelle der monatlichen Ausgaben mit Beispielrechnung.

Bankkonten

Eines der Sparkonten mit weniger Zinsen, welches bei derselben Bank liegt, nutze ich als Puffer für unvorhersehbare Ausgaben, wie beispielsweise Nachzahlungen oder Reparaturen. Das zweite Konto, auf dem alles über einem bestimmten Betrag landet, ist ein reines Sparkonto, welches bei einer anderen Bank liegt. Dies ist entscheidend, weil ich so immer eine Überweisung tätigen muss, die mindestens einen Tag dauert, um an mein Geld zu kommen.
Dieses System aus Girokonto sowie den beiden Sparkonten hat für mich den Vorteil, dass es Spontankäufe unterbindet. Da ich kein überschüssiges Geld auf dem Girokonto habe, kann ich natürlich auch nichts mit Karte bezahlen. Wobei sich dies für mich schon immer verboten hat. Das erleichtert es mir, den Wert des Geldes nicht zu vergessen. Und brauche ich das Geld, muss ich es erst von einem der beiden Konten überweisen.

Budgets

Daneben arbeite ich seit Neustem mit einem Budgetsystem. So etwas kann man virtuell mit entsprechenden Apps oder aber auch ganz klassisch mit einfachen Umschlägen machen.
Ich weiß beispielsweise, dass ich mindestens einmal im Jahr mit dem Auto in die Werkstatt muss. Und das wird meist teuer. Also mache ich aus solchen Ausgaben einfach eine monatliche Vorauszahlung in ein entsprechendes Budget. Hierzu teile ich am Monatsanfang einen bestimmten Betrag in das entsprechende Budget ein und spare so das Geld an.
Das mache ich auch mit eigenen Wünschen so. So habe ich etwa ein entsprechendes Budget für den Austausch meines Handys, für Videospiele oder eine neue Matratze, wenn die Zeit gekommen ist.

Taschengeld
Die App "Haushaltsbuch Pro"

Die App “Haushaltsbuch Pro”

Alle Ausgaben, die nicht regelmäßig vom Konto abgebucht werden, regle ich über mein „Taschengeld“ (was ich machmal auch “Handgeld” nenne). Dabei hat es sich für mich als am besten erwiesen, mir einen fixen Betrag jeweils am Freitag auszuzahlen. Mit diesem Geld muss ich dann über die Woche auskommen.
Immer mal wieder versuche ich, diese Ausgaben zu überwachen. Mal mit einer weiteren Exceltabelle, mal mit einer App. Im Moment verwende ich die Android-App „Unser Haushaltsbuch Pro“. Nachteil ist zwar, dass ich die „Einnahmen“, also mein wöchentliches Taschengeld, sowie die Ausgaben nur am Handy verwalten kann. Jedoch habe ich mein Handy immer dabei und kann schnell die Ausgaben nebenbei eintragen, anstatt alle Kassenzettel sammeln zu müssen und diese dann später in eine Tabelle übertragen zu müssen.
Beim Eintragen teile ich die Ausgaben in verschiedene Kategorien ein. Daneben runde ich immer ein bisschen auf. So habe ich den Vorteil, dass ich mich nicht mit dem Zählen von Kleingeld abgeben muss. Dieses wandert bei mir immer in eine Spardose, in der sich so ein paar Euros ansammeln. Pfand rechne ich ebenfalls als eine Ausgabe. So freue ich mich bei der Rückgabe über meine „Einnahmen“.
Ziel ist es natürlich, dass am Ende der Taschengeldwoche etwas übrig bleibt. Das ist teilweise auch notwendig, weil ich z.B. Benzin für mein Auto nicht jede Woche benötige, dies aber trotzdem über das Handgeld regle.
Und um das Ganze noch komplizierter zu machen, habe ich in der App für mein Taschengeld noch virtuelle Budgets festgelegt. So habe ich mir ein Limit für FastFood gesetzt, welches ich mir leider viel zu oft kaufe, wenn ich unterwegs bin.

Vereinfachung

Dieses System hat sich bei mir in über 10 Jahren entwickelt und etabliert. Natürlich ist es ein gewisser Aufwand, all die Informationen zusammenzutragen und den Geldfluss zu überwachen. Dabei frage ich mich aber auch, an welchen Stellen ich mein System vereinfachen kann.
Eine Frage ist, ob es wirklich notwendig ist, zwei verschiedene Sparkonten zu besitzen. Derzeit teste ich die Variante, mit nur einem Konto auszukommen. Aktuell nutze ich das Konto, bei dem ich mir ohne Zeitverlust Geld überweisen kann. Es gilt aber zu beobachten, ob ich damit nicht in die Versuchung komme, an das Geld heranzukommen. Das Geld sofort auf dem Konto zu haben ist zwar toll, aber wenn ich einen Tag drauf warten müsste, dann verfliegt vielleicht auch der Kaufwunsch wieder.
Ansonsten könnte ich auf meine HaushaltsbuchApp verzichten. Da ich mir eh nur einen kleinen Betrag als Taschengeld auszahle, ist es auch nicht so schwer, den Überblick zu behalten. Allerdings merke ich, dass ich mit dem Haushaltsbuch doch weniger ausgebe. Zwei Euros ausgeben tut zwar nicht wirklich weh, aber die gleichen zwei Euros in die App eintragen, ist eine andere Sache. Dort ist es schwarz auf weiß festgehalten und summiert sich in den entsprechenden Kategorien. Und eine Woche ist schnell vorbei: Ich freue mich riesig, wenn ich die zwei Euro am Ende der Woche über habe. Haben oder nicht haben…

Jetzt interessiert natürlich, wie ihr mit Euren Finanzen umgeht. Bereits in den Kommentaren des letzten Artikels haben mir viele von euch geschrieben, wie sie ihre persönlichen Finanzen organisieren. Wen ihr einen Blog habet, dann schriebt doch auch einen Artikel. Diesen werde ich dann hier unter meinem Text verlinken. Oder schreibt es einfach in den die Kommentare. Ich bin gespannt auf eure Tipps und Kniffe!

persönliche Finanzen

In den letzten Tagen beschäftige ich mich wieder mehr mit dem Thema persönliche Finanzen. Zu lange habe ich es schleifen lassen. Dabei war es eigentlich nötiger denn je, da ich im Krankengeld natürlich weniger als normal zur Verfügung habe.
Aber so macht es wohl jemand, der sich nicht seinen Finanzen befassen will. Oder wie ich, aus einer Mischung aus Ehrfurcht und Gutglauben das liebe Geld außer Acht lässt.
Dabei ist jetzt nichts Schlimmes passiert. Ich bin weder in die Schulden gerutscht, noch habe ich mit dem Geld nur so um mich geschmissen.

Aber es wurde weniger. Langsam, aber stetig. Meine Ausgaben waren stets höher, als die Einnahmen. Kein Problem, wenn man noch was auf der hohen Kante hat. Aber so werden die Ersparnisse weniger, was wiederum zur Folge hat, dass einen grade unerwartete Ausgaben, doch sehr verstört und unglücklich zurücklassen.
So geschehen bei meinem Auto. Ich wusste zwar, dass TÜV und AU anstanden und es auch gleichzeitig Zeit für die Inspektion war, aber dass am Ende dann ein solch hoher Betrag stehen würde, das war ein Schock für mich. Gut, es musste bezahlt werden.
Also nahm ich dies zum Anstoß, mal wieder Ordnung in meine Finanzen zu bringen.

Mein System habe ich ja bereits in meinen eBook „Finanzen für Minimalisten“ dargestellt. Leider darf ich es wegen der Krankheit aktuell nicht anbieten. Aber ich habe mir vorgenommen, in Zukunft mehr über das Thema persönliche Finanzen zu schreiben und so die Inhalte in Artikelform hier wiederzugeben. Wie genau ich dies machen werde, weiß ich noch nicht. Schauen wir mal.

Ich finde, es ist unerlässlich, sich mit seinen eigenen Finanzen auseinanderzusetzen, sich Übersicht zu verschaffen und vorauszuplanen. Ganz egal, ob man nun in Geld „schwimmt“ oder es grade so zum Leben reicht. Ich kenne nun beide Seiten. Und über diese Herausforderungen möchte ich auch weiter schreiben. Im nächsten Artikel werde ich eine kurze Übersicht über meine aktuelle Strategie geben, die ich im Gegensatz zum eBook etwas verändert und erweitert habe.

Mich würde aber auch sehr interessieren, wie ihr mit euren Finanzen umgeht? Führt ihr Buch? Welche Tools nutzt ihr? Oder kümmert ihr euch vielleicht nur grob, im Kopf drum und hofft, dass schon alles werden wird? Ich freue mich auf eure Kommentare!

 

All die kleinen, monatlichen Ausgaben

by Jason Tester Guerrilla Futures/flickr.com

by Jason Tester Guerrilla Futures/flickr.com

Wer kennt es nicht: Grade zum Monatsende fragt man sich immer wieder, wo denn das ganze Geld auf einmal hin ist.
Die Lösung ist meist ganz einfach: Es sind oft die vielen kleinen Ausgaben, die man so tätigt. Hier mal einen Kaffee, dort mal eine Zeitschrift, der Schokoriegel an der Tanke oder das neue Beautyprodukt aus der Drogerie. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Und die werden Hersteller immer besser, uns all die Sachen ungewollt anzudrehen.

Und es wird immer mehr…

Dazu kommen in den letzten Jahr immer häufiger kleinere Beträge für irgendwelche (digitalen) Abos von unter 10 Euro. Schnell ist ein Musik- oder Videostreamingdienst abonniert. Meine Spielekonsole verlangt für’s Onlinezocken auch einen monatlichen Beitrag. Selbst für das normale Fernsehen (was ich nicht nutze), wird heute, für die HD-Inhalte, monatliche ein kleiner Betrag verlangt.
Und es werden immer mehr Möglichkeiten, sein Geld so zu verschleudern. Viele Anbieter setzen auf kleine monatliche Zahlungen, die sich aber summieren. So könnte ich beispielsweise für um die 10 Euro bei mehreren Anbietern digitale Bücher lesen.  Ein Abo für Hörbücher abschließen. Oder mir in allen möglichen Varianten virtuellen Speicherplatz mieten.
Zudem bieten viele Handyapps einen „verbesserten“ Service dafür, dass man jeden Monat ein paar Euros einwirft. Und sei es nur, um die lästige Werbung zu entfernen.

Gibt es eine Lösung?

Sinnvoll ist es, nach Alternativen zu suchen. So kann hier, grade was Medien aller Art angeht, die Bücherei nicht hoch genug gelobt werden. Es gib zwar einen jährlichen Beitrag, aber dieser ist aber meist so gering, dass es auf den Monat gerecht nur ein paar Euros sind. Und eine automatische Verlängerung, wie in der Privatwirtschaft üblich, gibt es auch nicht. Dafür bekommt man die freie Auswahl aus allem, was vorhanden ist. So kann ein Besuch der Bücherei schon mal eine Shoppingtour durch Buchhandlungen und entsprechen andere Medienabteilungen einschlägiger Kaufhäuser ersetzen.
Und Internetradios können mir Musik genau nach meinem Geschmack liefern und sind zumeist kostenlos und wenn man etwas sucht, auch werbefrei.

Beschränkung auf’s Wesentliche

Aber auch hier macht es am meisten Sinn, sich auf das wesentliche zu beschränken. Bewusst auf etwas zu verzichten und bescheiden zu sein, sind wichtige Tugenden. Wenn ich beispielsweise wenig TV schaue, dann brauche auch keine Streamingdienste. Oder es bietet sich ein Aufnahmegerät an, so wie es bis vor 10 Jahren noch der übliche VHS-Recorder war, der in jedem Haushalt zu finden war.
Heute wird lieber gekauft, als sich mit etwas abzumühen. Alle muss vermeintlich Zeit sparen. Oder aber wir lassen den Rubel rollen, um etwas in einer verbesserten Qualität zu bekommen, die meist aber nur optischer Natur ist (HD-Inhalte, entfallene Werbung). Dafür geben viel auch schon mal ein paar Euros aus.

Und ich persönlich?

Ich gönne mir ab und zu mal einen Monat bei Musik- und Videostreamingdiensten. Aber nach einem Monat ist dann auch wieder Schluss. Genug gesehen. Und meine Musik kommt fast ausschließlich von Internetradios. Ich habe mein Konsumverhalten hier radikal geändert und es mir abgewöhnt, Musik von bestimmten Künstlern zu hören. Nun höre ich Musik nach Genres, die ich liebe.
Ansonsten ist da nicht viel. Kein Fitnessstudio, kein Hörbuchabo, keine Internetdienstleistungen, die mir mein Leben vermeintlich einfacher machen. Ich verzichte bewusst darauf.
Dafür bin ich aber auch bereit, gute Arbeit zu honorieren. Sei es durch den Kauf (Einmalzahlung, kein Abo) von bestimmten Apps, die ich schon in der kostenlosen Variante gerne Nutze. Oder durch den Kauf eines eBooks von Schreiberlingen, deren Blogs ich gerne lese. Gute Arbeit sollte auch unterstützt werden. Aber Abos werden keine abgeschlossen.

Wie gehst du mit den vielen klassischen und neuen Abomöglichkeiten um? Welche freien Alternativen nutzt du? Und wie sieht, neben deiner Bescheidenheit, deine Bereitschaft für Abos aus? Kennst du weitere kleine Kostenfallen?

12. Türchen: Finanzen

AdventskalenerlogoZm Thema Minimalimus und Finanzen habe ich mir in diesem Jahr viele Gedanken gemacht. Deswegen habe ich meine Gedanken auch in einem kleinen eBook zusammengefasst, was noch in diesem Jahr erscheinen soll. Ich möchte das Thema an diesem 12. Dezember dazu nutzen, um einen kleinen Auszug darauf zu bringen. Es geht um das Thema Kaufentscheidungen:

Sechs Fragen, die man sich vor jedem Kauf stellen sollte

Die meisten Menschen können Kaufen ohne Ende. Selbst wenn die finanziellen Mittel gar nicht zu Verfügung stehen. Ich möchte nicht wissen, wie viel an einem normalen Samstag in unseren Innenstädten und Einkaufszentren auf Pump gekauft wird.
Aber neben der Frage nach dem Geld stellen sich noch weitere Fragen. Grade wir Minimalisten stellen uns vor einem Kauf viele Fragen, die uns in unserer Kaufentscheidung beeinflussen.

1. Brauche ich das wirklich?
Diese Frage ist mit die Wichtigste von allen. Benötige ich den Artikel wirklich, den ich gerade kaufen möchte? Damit ich nicht nur die Frage nach dem Nutzen gemeint. Besteht vielleicht auch die Möglichkeit, den Nutzen mit einem bereits vorhandenen Gegenstand zu erlangen? Habe ich nicht schon zu viele ****** (Schuhe, Bücher, Tassen, etc…)?

2. Ist es mir das Geld auch wert?
Danach stellt sich mir immer die Frage nach der Wertigkeit. Wenn ich den Gegenstand benötige, ist er dann auch das Geld wert? Würde ich x Stunden dafür arbeiten wollen, nur um ihn zu besitzen?

3. Habe ich genug Zeit für die Nutzung?
Unsere Einkäufe kosten nicht nur Geld, sondern auch Zeit. Denn für die Nutzung oder den Konsum eines Artikels benötigen wir auch immer unsere Lebenszeit. Daraus folgt die Frage:

4. Will ich meine Zeit damit verbringen?
Diese Frage ist auch wieder eng mit dem Wert verbunden. Hier ist jedoch nicht der finanzielle Wert gemeint, sondern der Ideelle. Denn die Frage nach der Zeit, die ich für den Konsum aufwenden muss, ist für mich meist noch weitaus wichtiger. Ich habe ja bereits für die Beschaffung des Geldes Zeit investiert. Will ich noch weitere Zeit für den Artikel opfern?

5. Wie lange nutze ich es?
Komme ich zu dem Entschluss, dass ich sowohl Zeit haben und meine Lebenszeit auch für den ersehnten Gegenstand nutzen möchte, dann stellt sich mir immer die Frage nach der Nutzungsdauer. Nutze ich das begehrte Gut ausreichend? Oder ist der Nachhall lang genug? Damit ist zum Beispiel die Erinnerung an eine Dienstleistung oder ein erkauftes Ereignis gemeint. Ein Konzert oder ein Urlaub kann teuer sein. Aber die Erinnerung daran bleiben länger bestehen, als die eines überteuerten Essens.
Hier können auch ökologische Überlegungen zum Tragen kommen. Es ist wesentlich sinnvoller, einen Gegenstand in einer entsprechenden Qualität zu kaufen, um diesen länger zu nutzen. Dinge, die schnell im Müll landen, belasten die Umwelt nicht nur bei der Produktion, sondern auch nach der Nutzung. Wenn schon Ressourcen (auch menschliche) für diesen Gegenstand genutzt werden, dann sollte ich auch auf eine lange Nutzungsdauer aus sein.
So ist es bei mir so, dass ich seit Jahren vor dem Kauf einer neuen Couch zurückschrecke, weil ich nicht weiß, wie lange ich diese auch wirklich nutzen werde. Und da meine Aktuelle noch nutzbar ist, kommt für mich die Neuanschaffung derzeit nicht infrage.

6. Wie werde ich es wieder los?
Bei der letzten Frage muss ich ebenfalls in die Zukunft denken. Wie werde ich den Gegenstand wieder los? Wie einfach ist er zu entsorgen. Oder wieder zu verkaufen? Muss ich vielleicht sogar etwas für die Entsorgung bezahlen?
Hier kann ich auch wieder meine Couch als Beispiel anbringen. Denn ich müsste mich natürlich beim Neukauf um die Entsorgung meiner aktuelle Couch bemühen. Und das ist entweder mit Zeit (Sperrmülls bestellen, Hilfe holen und die Couch am Abholtag vor die Tür stellen) oder mit Geld (entsorgen lassen) verbunden.

Durch alle diese Fragen kommen wir Minimalisten oft zu dem Schluss, dass es einfach unsinnig ist, etwas zu kaufen. Schlagen wir dann aber doch zu, so sind wir, grade wegen dem langen Entscheidungsprozess, viel intensiver mit dem Gegenstand verbunden und wertschätzen diese mehr. Ein weiterer positiver Grund, sich vor dem Kauf seine Gedanken zu machen.

Verkaufen

Heute möchte ich die von mir genutzten Wege beschreiben, um meine gebrauchten Gegenstände noch zu Geld zu machen. Ich versuche die einzelnen Methoden so gut wie möglich nach dem Aufwand zu sortieren und möchte mich auch auf die gängigsten Methoden beschränken:

Kleinanzeigen
Eine Kleinanzeige auf den vielen verfügbaren Internetseiten zu schalten ist relativ einfach. Ein Bild und ein Text, sowie die Preisvorstellung reichen meistens aus.
Der größere Aufwand sind aber die vielen Mails die auf die Anzeige einprasseln. Grade bei elektronischen Geräten bekomme ich schnell in sehr schlechtem deutsch verfasste und sämtliche Rechtschreibung ignorierende Nachrichten, in denen alles versucht wird, einen über den Tisch zu ziehen. Dabei ist die häufigste Frage “Was sein letzta Prais?”. Somit verbietet es sich auch in der Kleinanzeige seine Rufnummer anzugeben.
Zusätzlich kommen auch immer häufiger Tauschanfragen, die aber ebenfalls oft keine ernstzunehmenden Anfragen sind.
Wenn ich erkennen kann, dass die Anfrage ernst gemeint ist, was schwieriger ist, als man meint, werden entweder per Mail oder Telefon einige Fragen beantwortet und ein Termin zur Übergabe gemacht. Hierbei empfiehlt es sich, nicht unbedingt wegen der Übergabe Termine zu verlegen, weil es doch recht häufig vorkommt, dass die Interessenten ohne vorheriges Abmelden, einfach nicht erscheinen.
Warum tut man sich denn diesen ganzen Aufwand überhaupt an?
Im Grund eignen sich Kleinanzeigen vor allem im regionalen Umfeld bei Möbeln und anderen großen, aber auch teuren Gegenständen, bei denen ein Versand zu teuer ist. Bei diesen Gegenständen sind auch die Käufer nicht soo schwierig. Aber vor allem kosten diese Kleinanzeigen weder Einstellgebühren noch Verkaufsprovisionen. Und so lässt sich, mit dem höchsten Aufwand, der beste Preis erzielen. Zudem entfällt das Verpacken und das verschicken, was Zeit in Anspruch nimmt.
Vorteile: hoher Verkaufspreis, keine Gebühren
Nachteile: hoher Kommunikationsaufwand, Ungewissheit, ob Gegenstand überhaupt verkauft wird, ggfls. lange Verkaufsdauer

Internetauktionen
Bei einer Internetauktion ist der Einstellaufwand höher, es wird meist ein guter Preis erziehlt (wenn die Auktion nicht grade an einem Wochentag um 2:30 Uhr ausläuft). Der Kommunikationsaufwand ist vergleichsweise gering. Schön ist auch, dass man meist sichergehen kann, dass der Artikel auch nach Ablauf des eingestellten Auktionszeitraums verkauft ist. Es bleibt aber ein Risiko bei dem Verkaufspreis. Mal hat man Glück, mal Pech, mal springt mehr, mal weniger Geld bei heraus.
Daneben behalte ich immer die zu erwartenden Kosten im Auge. Einstell- und Verkaufsgebühren lassen sich mit einem der zahlreichen Gebührenrechner errechnen und so gut einschätzen. Diese sollten gedanklich, neben den Versandkosten, vom Verkaufspreis abgezogen werden, um die wirklichen Einnahmen zu errechnen.
Vorteile: meist garantierter Verkauf nach Auktionsende, durchschnittlicher Verkaufspreis ist angemessen
Nachteile: Gebühren, ungewisser Verkaufspreis

Amazon-Marketplace
Auch über den großen Internetversandhändler Amazon lassen sich gebrauchte Gegenstände verkaufen. Für das Einstellen wird eigentlich nur die entsprechende Artikelnummer eingegeben und ein Preis festgelegt. Und schon wird der Artikel zum Verkauf angeboten.
Ob und wann es zu einen Verkauf ist ungewiss. Aber wenn man selbst den günstigsten Preis anbietet, sind die Artikel oft schnell verkauft. Allerdings sollten immer die Gebühren im Auge behalten werden, da diese den Spaß an dem eingenommenen Geld schmälern können. Dafür wird schon beim Einstellen angezeigt, was nach Abzug der Gebühren abgezogen wird. Der Verkaufspreis fällt grade bei Medien oft höher aus, als bei einer Auktion, vor allem bei älteren Medien.
Interessant ist aber auch, dass TradeIn-Händler immer versuchen den günstigsten Preis um einen Cent zu unterbieten. So kann es schon mal etwas länger dauern, bis der Gegenstand verkauft wird.
Es sollte auch beachtet werden, dass das eingenommene Geld nicht sofort, sondern erst nach einige Wochen auf das eigene Konto ausgezahlt wird.
Vorteile: wenig Einstellaufwand, bei günstigstem Preis oft schnell verkauft, bei älteren Medien wesentlich besserer Verkaufspreis als bei Auktionen, Medien ab 18 können hier verkauft werden
Nachteile: recht hohe Gebühren, ungewisser Verkaufszeitpunkt, verzögerte Auszahlung

TradeIn-Händler
Wenn man aber Wert auf möglichst wenig Aufwand und seine Sachen sofort los sein will, kann man diese bei den vielen TradeIn-Händlern verkauften. Am besten auf der Seite werzahltmehr.de die entsprechende Artikelnummer eingeben und sich den besten Verkaufspreis raussuchen. Nach der Anmeldung, der Eingabe sämtlicher Nummern und einer Einschätzung des jeweiligen Artikelzustandes, erhält man den ungefähren Verkaufspreis. Ungefähr, weil sich die Anbieter sich vorbehalten, je nach Zustand, später noch kleine Beträge abzuziehen. Alle zu verkaufenden Gegenstände werden nun verpackt und oft kostenlos an den Händler geschickt.
Einige Tage später erhält man die Nachricht, dass alles angekommen sowie geprüft worden ist und welchen endgültigen Preis man ausgezahlt bekommt, wenn man den Verkauf zustimmt. Das Geld ist einige Tage später auf dem Konto.
Hier bekommt man mit den geringsten Aufwand einen niedrigen Preis für seine Gegenstände.
Vorteile: schneller Verkauf, wenig Aufwand
Nachteile: geringer Verkaufspreis

Dies sind die von mir bekannten und genutzten Wege, um für meinen alten Krempel noch etwas Geld zu bekommen. Ich bevorzuge im Moment den mittleren Weg. Oft habe ich aber auch den selben Artikeln in einer Kleinanzeige und bei Amazon eingestellt.

Auf welchem Weg lässt Du Deine gebrauchten Gegenstände los um noch etwas Geld dafür zu bekommen? Wie sind Deine Erfahrungen?

verkaufen oder verschenken?

Wie bereits in meinem letzten Beitrag angekündigt, möchte ich in diesem und in den folgenden Texten, einen kleinen Überblick über die vielfältigen Möglichkeiten bieten, wie ich Gegenstände aus dem eigenen Leben loswerde.

In den letzten Jahren habe ich dabei herausgefunden, dass man sich zuerst selbst klar werden muss, wie viel Aufwand betrieben werden soll.
Ein entsprechender Gegenstand kann meist schnell und ohne viel Aufwand, dafür aber oft ohne oder mit wenig Gewinn abgegeben werden. Liegt der Fokus eher auf einem besonders hohen finanziellen Gewinn, so steigt der Aufwand und oft auch die aufzubringende Zeit.

Vorweg möchte ich aber noch einige Worte über den zu erwartenden Gewinn verlieren. Ich vertrete die Position, dass ich beim Kauf eines Gegenstandes meine Arbeitsleistung, umgewandelt in Form von Geld, eingetauscht habe. Wenn es sich finanziell lohnt und ich keine sinnvollere Möglichkeit finde, versuche ich mit möglichst wenig Aufwand einen guten Preis zu erzielen.

Die eigene Vorstellung, was ein Gegenstand noch wert ist, unterschätze ich dabei aber immer wieder. Hier habe ich eine gute Möglichkeit gefunden, den ungefähren Wert ganz einfach zu ermitteln. Nämlich über die ebay-Suche:
Ich suche nach dem zu verkaufenden Gegenstand über die erweitere Suchmaske auf der ebay-Webseite. Dabei schränke ich die Suche auf “Verkaufte Artikel” und das Angebotsformat “Auktionen” ein. Und schon spuckt mir die Suche die zuletzt verkauften Artikel sowie den erzielten Verkaufspreis aus. Dieser schwankt natürlich von Auktion zu Auktion, aber im Mittel bekomme ich so einen sehr realistischen Überblick darüber, was ich für den loszuwerdenden Gegenstand noch erhalten könnte.

Nachdem ich nun weiß, was ich erwarten kann, stellt sich mir nur noch die Frage, ob sich der Aufwand eines Verkaufes überhaupt lohnt. Es gibt Dinge, grade viele Bücher und andere Medien, aber auch kleine oder gebrauche Haushaltsgegenstände, für die man entweder sehr wenig oder nur mit Glück noch etwas verlangen kann. Wenn dann noch Verkaufsgebühren die Bilanz weiter verschlechtern, mache ich mir erst gar nicht mehr den Aufwand, die Sache zu verkaufen.
Es kann auch sein, dass ich viel mehr “Gewinn” durch das Verschenken einer Sache mache. Dieser Gewinn besteht dann nicht aus Geld, sondern dem positivem Gefühl etwas Gutes getan zu haben oder einer Person, vielleicht sogar jemand Unbekanntem, eine Freude bereitet zu haben. Beispielsweise habe ich einmal einem kleinen Jungen, der mit seinem Vater wegen einer Computermaus vorbei kam, diese geschenkt, anstatt die verlangten paar Euros anzunehmen. Dies gab mir mehr, als das bisschen Geld in der Tasche.
Dies ist aber auch oft eine sehr persönliche Entscheidung, in die auch der finanzielle Hintergrund eine Rolle spielt.

Im nächsten Text werde ich mich ausführlich mit den von mir genutzten Wegen beschäftigen, wie ich mein “altes Zeug” noch zu Geld mache. In einen zweiten Text möchte ich dann einige Wege aufzeigen, wie Gegenstände kostenlos abgegeben werden können.
Über den Entscheidungsprozess, was genau ich loswerden möchte, werde ich dann nochmal gesondert etwas schreiben. Hätte nicht gedacht, dass sich das dieses Thema doch so umfangreich ist.

Sperrgut

Seit über zwei Jahren verkleinere ich mich nun regelmäßig. Und wie das nun mal so ist, habe auch ich mit den kleinen Dingen angefangen. Das Meiste ist schon lange aus meinem Leben verschwunden. Und die Dinge, die noch da sind, sind groß.
Mit groß meine ich nicht unbedingt die reine Größe, sondern auch das Gewicht, den finanziellen Wert sowie auch den ganz persönlichen Wert der einzelnen Gegenstände. Es wird immer schwieriger diese Dinge loszuwerden, sei es logistisch oder mental.
In meinem Fall sind es beispielsweise Möbel, die ich einfach nicht loskriege, die aber auch nicht auf den Sperrmüll werfen möchte. Oder es sind teurer Gegenstände, wie ein altes Notebook. Grade bei elektronischen Geräten habe ich immer eine leichte Hemmung, diese zu verkaufen, weil der Aufwand und der evtl. mit dem Verkauf verbundene Ärger (Versandverluste oder Unstimmigkeiten), im Vergleich zum meisten Kleinvieh, viel höher ist.
Aber auch wenn die Überwindung groß ist, so habe ich mir aktuell die Zeit genommen und mich an genau diese Sachen heran gewagt.

Etwa die Hälfte meines “Sperrguts” bin ich bereits losgeworden. Dies restlichen stehen noch aus. Das Schöne ist, dass vieles noch richtig viel Geld abwirft, wenn auch meist nicht so viel, wie ich es mir wünschen würde. Doch das freie Gefühl, welches sich nach jedem abgegebenem Teil einstellt, ist wunderbar. Auch wenn es mir langsam etwas peinlich wird, fast jeden Tag bei den Versandshop meines Vertrauens neue Pakete auszugeben.

Da ich mich jetzt wieder intensiver mit dem Verkauf und anderen Wegen des Loslassens von Gegenständen beschäftigt habe, werde ich hier in den nächsten Tagen eine kleine Zusammenfassung meiner Strategien einstellen.

Wie werdet Ihr Euer Zeug los? Verkaufen, Verschenken und Spenden? Oder entsorgen? Wo ist für Euch die Grenze zwischen Aufwand und den eventuellen Gewinn?

Guthaben

Und nochmals dieser kleine Disclaimer: Im folgendem Text gebe ich lediglich meine eigenen Sichtweisen und Gedanken wieder, die durchaus vereinfacht wurden. Mir ist durchaus bewusst, dass dieser Text nicht jedem zusagen wird oder kann, da es zu viele verschiedene Lebensweisen und -umstände gibt, die mit dieser Sichtweise nicht in Einklang zu bringen sind. Ich bin kein Finanzexperte (Gott bewahre) und gebe hier ausdrücklich keine Handlungsaufforderungen oder Ratschläge! Jeder entscheidet selbst über seine Finanzen und ist allein für die Ergebnisse und Konsequenzen verantwortlich.

Kurz nachdem ich den letzten Beitrag über das Thema Schulden online gestellte, wurde die Nachrricht über das “Rettungspaket” für die Republik Zypern durch die Medien getragen. Nach diesem Stand sollten an der “Rettung” alle Bankguthaben um einen Prozentsatz von 6,7 bei Guthaben unter 100.000€ beteiligt werden. Mir ist neu, dass dies bei bestehenden Währungen passiert. Jedoch ist es in der Vergangenheit schon öfters vorgekommen, dass Guthaben beschnitten wurden, Schulden jedoch blieben Schulden.

Zuletzt passierte dies in unserem Lande bei der Währungsreform 1948. Vereinfacht gesprochen, wurde Guthaben in dem Verhältnis 100 : 6,5 umgerechnet, also 100 Reichsmark wurde zu 6,50 Deutsche Mark umgerechnet.
Schulden verfallen bei einer Währungsreform natürlich nicht. Schulden, in Form von Hypotheken, Schuldverschreibungen oder andere Verbindlichkeiten wurden jedoch in einem Verhältnis von 10 : 1 umgestellt. Bestanden also zum Zeitpunkt der Währungsreform 100 Reichsmark Schulden, so mussten für die Beseitigung 10 D-Mark gezahlt werden. Wäre der Wechselkurs mit dem Guthaben gleich, so hätten nur 6,50 D-Mark zurückgezahlt werden müssen.

So ungerecht eine Abwertung von Guthaben, wie im aktuellen Fall in Zypern, auch sein mag. In solchen Zeiten Schulden zu haben, ist die weitaus schlechtere Situation.
Angenommen ich hätte am Tag der Währungsreform 1948 100 RM in meiner Tasche gehabt, aber würde aber der Bank noch 100 RM Schulden, so hätte ich am Ende 4,50 DM Schulden gehabt.
Hätte ich aber meine Schuld schon vorher beglichen, dann würde ich diese 4,50 DM Schuld nicht besitzen.
Wäre ich schuldenfrei gewesen, so hätte ich am Ende von meinem 100 Reichsmark immer noch 6,50 D-Mark in der Tasche. Besser als nix bzw. -4,50 DM, oder?

Warum erkläre ich das hier so breit?
Zum einen, weil wir schon seit Jahren so an der Grenze einer Währungsreform vorbeischrammen. Immer wieder wurde und wird bezüglich der aktuellen Verhältnisse unserer Währung über Reformen, wie etwa einen „Nord- oder Süd-Euro“ nachgedacht. Sollte etwas in diese Richtung passieren, so würde dies mit den oben beschriebenen Mechanismen durchgeführt werden.
Auf der anderen Seite möchte ich damit zeigen, dass auch so mancher „Ausweg“, der in so manchem Ratgeber zur aktuellen Krise vielleicht gar keiner ist. Grade Immobilien gelten im Moment als „Krisensicher“. Mal abgesehen von den aktuell hohen Preisen, ist eine Finanzierung dieser durch die aktuellen wirtschaftlichen Ereignisse riskant. Vor allem, wenn die Immobilie Finanziert werden muss, also in fast alles Fällen.

Demnach sind und bleiben Schulden, auch unter dem Blickwinkel aktueller Ereignisse, keine vernünftige, „krisensichere“ Entscheidung, sondern sind und bleibt etwas, dem man aus dem Weg gehen sollte.