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gelesen: “Geplanter Verschleiss” von Christian Kreiß

Cover: Geplanter Verschleiss

Als ich vor ein paar Wochen angefangen habe, mich mit dem Thema Konsum zu befassen, schaute ich in der nächstgelegen Zweigsteller meiner Bücherei einmal nach, was diese denn zum Thema an Literatur zur Verfügung hatte. Viele Bücher fand ich nicht. Was ich eigentlich sehr verwundernd finde, denn jeder von uns konsumiert jeden Tag. Und da es sich dabei um ein so alltägliches Phänomen handelt, hätte ich gedacht, dass es auch ein erschlosseneres Thema wäre. Aber gut…

Eines der gefundenen Bücher war „Geplanter Verschleiss – Wie die Industrie uns zu immer mehr und immer schnellerem Konsum antreibt – und wie wir uns dagegen wehren können“ von Christian Kreiß.

Das Buch gliedert sich in 4 Kapitel: 1) Erscheinungsformen, 2) Ausmaß und Wirkung, 3) Ursachen und 4) Abhilfen. Wobei ich zugeben muss, dass ich die Kapitel zwei und drei ausgelassen habe, weil diese bereits im ersten, sehr ausführlichen Teil angeschnitten wurden.

Im ersten Kaptiel werden anhand von vielen Beispielen erklärt, wie geplante Obsoleszenz historisch entstanden ist, warum diese überhaupt für Unternehmen notwendig ist, in welchen Formen es heute auftritt und wie diese verschleiert wird.

Geplanter Verschleiß lässt sich in drei Kategorien einteilen:

  1. Technische oder funktionelle Obsoleszenz: Ein altes Produkt wir durch ein besseres, neues Modell ersetzt.
  2. Qualitative Obsoleszenz: Die Lebensdauer wird bewusst verkürzt
  3. Psychologie Obsoleszenz: Gegenstände werden beispielsweise aus modischen Gründen ersetzt.

Grundsätzlich lassen sich die ersten etwa 100 Seiten sehr gut lesen und zeigen die verschiedensten Aspekte auf.

Ein Zitat, welches ich im folgenden wiedergeben möchte, hat mich im Hinblick auf das Thema Konsum doch sehr zum Nachdenken gebracht:

Was ist der Zweck von Produkten für Unternehmen? … Die gängigste Auffassung ist, dass Produkte hergestellt werden, damit der Verbraucher einen Nutzen davon hat. Das Ziel der Produktion sei der Verbrauch, der Konsum. Aus Sicht eines kapitalmarktorientierten Großunternehmens stimmt dies jedoch nicht. De facto ist das einzige Ziel von Großkonzernen der Gewinn. Der Kundennutzen und der zufriedene Kunde ist für ein gewinnmaximierendes Großunternehmen nur eine Nebenbedingung, nicht das Ziel….“

Das bedeutet also, dass Produkte nicht dazu hergestellt werden, damit der Käufer ein besseres Leben hat, sondern einfach nur dazu, um finanziellen Gewinn zu machen. Das erklärt wunderbar, warum es soo viele Dinge gibt, die im Grund niemand wirklich braucht. Zudem erklärt es auch, warum es Werbung gibt: Sie soll uns Dinge schmackhaft machen, die wir, wenn wir rational drüber nachdenken würden, eigentlich nicht benötigen und schon gar nicht kaufen würden.

Das letzte Kapitel des Buches, welches sich mit den Abhilfen beschäftigt, hat mich jedoch enttäuscht. Neben den politischen und gesellschaftlichen Veränderungen, die getroffen werden müssten, bekommt der Leser auch ein paar Ratschläge, wie er mit geplantem Verschleiß umgehen soll. Aber neben dem Verweis auf Internetseiten, über die man „gute“ Produkte kaufen kann, und den von Niko Peach bekannten Ansätzen der Postwachstumsökonomie (reparieren, teilen, tauschen und Genügsamkeit) werden keine weiteren Lösungen geboten. Gerade der letzte Punkt, die Genügsamkeit, müsste aus meiner Sicht als die beste der individuellen Strategien auf mehr als drei Seiten ausgeführt werden. Wohl eine verpasste Chance.

Trotzdem würde ich das Buch “Geplanter Verschleiss” als eine kleine Lektüre für zwischendurch jedem ans Herz legen. Wenn man das erste Kapitel aufmerksam ließt und die einzelnen Strategien hinter geplantem Verschleiß erkennt und versteht, dann kann man die Erkenntnis auch in seine alltäglichen Kaufentscheidungen aufnehmen. Mein Verhalten hat dieses Buch auf jeden Fall nachhaltig geprägt.

Ein kleiner Sieg über den (irrationalen) Konsum

skyrimremasterWie ich ja bereits öfters erwähnt habe, zocke ich ab und zu mal gerne. Und der Herbst ist die Zeit, in der es wegen dem Vorweihnachtsgeschäfts ein Release nach dem Andere gibt. So auch dieses Jahr. Gerade treten wir in die heiße Phase der Veröffentlichungen ein.
Eigentlich halte ich mich von neuen Spielen, bis auf wenige Ausnahmen fern. Denn der Preisverfall ist in diesem Konsumbereich ziemlich drastisch und dazu gibt es einen florierenden Gebrauchtmarkt. Aber so zwei, drei Male im Jahr, werde auch ich von der gigantischen Werbemachniere auf bestimmte Games angefixt.

Und so erhielt ich gestern Abend einen Newsletter, der mich an das Release eines Games erinnerte, das just heute in den Handel kam. Dieses Videospiel ist aber ein wunderbares Beispiel, wie der Konsumwunsch, angeheizt durch Werbung, jeden rationalen Gedanken verschwinden lassen kann. Nur, weil man etwas einfach haben will. Ohne vernünftigen Grund.

Aber fangen wir vorne an:

Für diejenigen, die es interessiert, es handelt sich bei dem besagten Wunschtitel um das Remaster von The Elder Scrolls – Skyrim*.
Und hier haben wir auch schon den ersten Punkt, warum mein Wunsch einfach nur absurd ist: Es handelt sich um eine Remaster-Version. Das sind überarbeitete Versionen eines Videospiels, welches bereits früher veröffentlich wurden. Sprich: Das Spiel gibt es schon sehr lange! Und dieses Game kam vor genau fünf Jahren den Handel.
Schon damals habe ich sehr viel Zeit mit diesem Spiel verbracht. Vermutlich ist dies eines der Gründe, warum um es heute so gerne kaufen wollte. Ich habe sehr schönere Erinnerungen an das Spiel und weiß somit auch, dass es ein sehr Gutes ist.
In dieser Remaster-Version ist die Grafik verbessert worden. Im Vergleich sieht das Spiel schon besser aus, aber nüchtern betrachtet, rechtfertigt es keinen erneuten Kauf. Neben der verbesserten Grafik enthält es die Erweiterungen, die damals veröffentlicht worden sind.

skyrimps3Es ist schon da!

Jetzt könnte ich ja meinen Wunsch verstehen, wenn ich das Spiel damals gespielt habe, es danach verkauft hätte und nicht mehr besitzen würde. Aber das Gegenteil ist der Fall. Ich hab das Spiel, mit den Erweiterungen, bereits für die letzte Konsolengeneration hier liegen. Eines der wenigen Titel, die ich nie verkauft habe und deswegen heute noch besitze. Ich habe den Titel sogar in einem wunderschönen Steelbook. Und wie es das Schicksal so wollte, aktuell sogar in zweifacher Ausführung…
Um das Game zu zocken, müsste ich es einfach nur in die alte Konsole einlegen, welche sogar noch aufgebaut unter meinem TV steht. Ok, die Grafik ist ein bisschen altbacken und die Ladezeiten im Spiel sind in dieser Version aus der Hölle, aber es ist für mich ohne weitere Anschaffungskosten spielbar.
Und um dem Ganzen noch einen draufzusetzen: Würde ich das Spiel nicht für die Konsole, sondern für den PC besitzen, dann würde ich die heute erschienene Version sogar komplett kostenlos bekommen. Nur die Versionen für die neuen Spielekonsolen kosten den Vollpreis von 60€. Eine Frechheit!

Irrationaler Konsumwunsch

Tja… Und trotz all dem Wissen will ich dieses Spiel eigentlich auf der neuen Konsolengeneration spielen. Jetzt, sofort!
Bedürfnisaufschiebung? Sehr schwer, wenn man in unserer Gesellschaft normal sozialisiert wurde.
Und so spazierte ich mich heute in den Elektromarkt in meiner Nähe und hielt das Game in den Händen. Sogar 10€ weniger sollte es kosten.
Ganze 10 Minute tanzte ich mit dem Spiel in der Hand durch das Geschäft. Dann legte ich es zurück ins Regal und verließ den Landen, ohne etwas zu kaufen.
Mein Verstand hat über den Konsumwunsch triumphiert! Und ich bin ein bisschen stolz drauf…

Und nun?

Nein, ich werde nicht morgen in den Laden rennen und es mir doch kaufen. Woher ich das weiß? Ganz einfach:
„Morgen“ kann ich das Spiel gebraucht wesentlich billiger auf den verschiedenen Kleinanzeigenportalen bekommen. Und ich weiß auch, dass grad bei diesem Titel der Preis ziemlich schnell sinken wird.
Kaufen werde ich es mir irgendwann. Aber dann werde ich nicht mehr als 20€ dafür ausgeben. Genau soviel, wie es meiner Meinung nach wert ist.
Aber für den Moment stehe ich über meinem Konsumwunsch, habe Kraft bewiesen und habe nicht nachgegeben. Und es fühlt sich toll an!

Kennst auch Du solche irrationalen Konsumwünsche? Wie gehst Du mit diesen um? Nachgeben? Oder was sind deine Methoden um standzuhalten?

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Seit ein paar Tagen bin ich wieder vermehrt auf Twitter unterwegs. Vielleicht magst du mir dort folgen? Würde mich riesig freuen!

Warum Altes nicht immer schlechter ist…

sony-walkman-mz-n510Im Sommer bin ich mehr durch Zufall auf das Thema Retro-Videospiele gestoßen. Aus Neugier besuchte ich die Retrobörse in Bochum Anfang September und war begeistert.

Es wurde eine Art Nostalgiegefühl in mir getriggert. Ausgelöst durch die vielen Konsolen und Spiele, die mich in meiner Kindheit umgaben. Allerdings dachte ich zu diesem Zeitpunkt, dass Retrogames und -konsolen ja verdammt teuer sein müssen. Dies wurde teilweise auch durch die Preise auf der Börse bestätigt.

Zeitgleich stieß ich aber auch auf Videos bei Youtube, die mir das Gegenteil zeigten. Videos von Menschen, die sich auf Flohmärkten rumtreiben und Kleinanzeigenportale durchforsten und ihre Funde in Videos präsentieren. Mehr oder weniger Haul-Videos für Männer, die altes Zeug lieben. Zumeist wird in den Videos auch der Preis genannt, zu denen die Schätze erworben wurden. Und genau dadurch änderte sich meine Sichtweise.

So begann ich ebenfalls, an den letzten waren Tages dieses Sommers früh aufzustehen und mich auf Flohmärkten herumzutreiben. Ebenso richtete ich mir ein paar Suchen auf den gängigen Kleinanzeigenportalen ein. Und was soll ich sagen … ich wurde auch fündig.

Erste Erkenntnis

Durch die Beschäftigung mit dem Retrokrempel ist mir eines ganz zentral aufgefallen:

Wir geben verdammt viel Geld für neues Zeug aus, was schon nach kurzer Zeit wesentlich weniger Wert ist.

Diese Erkenntnis ist nicht neu für mich. So ist sie der zentrale Gedanke hinter meinem Blog BudgetGames.de:

Kommt etwas, z.B. ein Videospiel, neu auf den Markt, so kann ich es zum vollen Preis sofort erwerben. Ich kann aber auch einige Zeit warten und bekomme den gleichen Artikel um einiges billiger. Bei Spielen kann man sagen, dass der Wert nach 1-2 Monaten bereit um 30-40% fallen wird.

Man kann noch einen Schritt weiter gegen und sagen, dass wenn ich den Artikel dann noch in gebrauchtem Zustand kaufe, ich nochmals weniger zahlen muss.

Spannender wird es aber, wenn ich mir Technik anschaue: Durch einen Stapel MiniDiscs auf einem lokalen Trödelmarkt erinnerte ich mich daran, dass ich mich Ende der 90er und Anfang der 2000er selbst viel und durchaus gerne mit diesem Medium beschäftigt habe.

Aus Spaß schaute ich mal nach, was genau das Gerät, welches ich damals besaß, ein Sony MZ-R700, aktuell kostet. Und ich war sehr erstaunt. So erstaunt, dass ich mir eines dieser Geräte für nur 25€ inkl. 40 MiniDiscs (MDs) und Versand kaufte. Interessanterweise lag dem Paket noch der Kaufbeleg aus dem Jahr 2001 bei, der einen Preis von 499 DM für das Gerät auswies. Ohne MDs versteht sich.

Zweite Erkenntnis

Und hier traf mich eine weitere Erkenntnis:

Ein Artikel, der mal verdammt teuer gewesen war, als die Technik „the cutting edge“ war, ist heute fast nichts mehr wert.

Ich recherchierte einmal weiter und fand dabei weitere Beispiele:

  • Spielekonsolen: Abgesehen von einigen Ausnahmen, bekommt man viel alte Konsolen hinterhergeworfen. So fand ich in den letzten Wochen eine Xbox Classic für 10€, mehrere Nintendo DS für um die 15€ oder eine PS3 in der Erstausgabe für 15€. Natürlich ist die Technik aus heutiger Sicht veraltet. Aber machen die Spiele, dies es für ein paar Euros gibt, weniger Spaß?
  • Musik-Player: Der erworbene MD-Player ist ein Beispiel. Wer aber lieber auf MP3s setzen will, der kann einen hochwertigen MP3-Player ebenfalls schon für 20€ bis 30€ bekommen. Damit meine ich nicht diese Ramschplayer aus der Grabbelkiste, sondern Apple iPods oder Sony Walkman in den verschiedensten Ausführungen. Zu diesen Preisen werden die Player nämlich auf den verschiedenen Kleinanzeigenportalen gehandelt. Alternativ kann man aber auch auf ein altes, ausrangiertes, aber damals hochwertiges Smartphone (z.B. ein Galaxy S) zurückgreifen, welche für die gleichen Kurse zu haben sind.
  • TV und Video: Bereits vor Jahren habe ich mir einen gebrauchten BluRay-Player für grade mal 20€ gekauft. Mit diesem kann ich alle Scheiben aus der Bücherei wunderbar abspielen. Aber auch Flachbild-TVs bekommt man für wenig Geld, wenn es nicht die neusten Modelle sein müssen. Diese sind dann zwar dicker, haben einen breiteren Rand und sind nicht Smart, aber das Bild trotzdem gut. Und grade jetzt wollen viele ihren „alten“ Fernseher loswerden, denn 4k ist „der neue heiße Scheiß“, der viele Menschen sehr viel Geld ausgeben lässt, ohne dass es nötig wäre.

Fazit

Ich denke, es wurde klar, was ich ausdrücken will: Altes muss nicht schlechter sein. Ein bisschen in der Vergangenheit zu leben und nicht jedem neuen Trend hinterher zu laufen, kann Wunder bewirken. Auf für den Geldbeutel.

Und es verbindet sich wunderbar mit meinem Gedanken von Minimalismus: Weniger Geld für Konsum auszugeben und damit mehr Zeit durch weniger Arbeit zu haben.

Es gibt aber auch noch weitere Vorteile, die ich mit „alten“ Dingen verbinde. Dazu aber in einem kommenden Text mehr.

Warum ich ein einfaches Leben führe

Villa am MeerAm 05. April postete ich auf meiner Facebook-Seite den Link zu einem Artikel von Marco, bei dem es darum gibt, warum er sich nicht vorstellen kann, Immobilien zu besitzen. Eine Leserin kommentierte diese Facebook-Post wie folgt:

„Dafür besitzen die Superreichen Trendmacher um so mehr Villen am Meer
und lachen über freiwillig Besitzlosen.“

Irgendwie wusste ich nicht, wie ich auf diesen Kommentar in ein paar kurzen Sätzen antworten sollte. Marco stellte sich dieser Aussage und schrieb darüber in seinem letzten Blogbeitrag.

Ich dachte auch noch lange über diesen Kommentar und den Artikel nach. Was für mich an diesem Kommentar heraussticht, ist die ein gewisser Neid, der in der Aussage mitschwingt. Dabei ist dieser, wenn man freiwillig ein einfaches Leben lebt, absolut fehl am Platze.

Ich persönlich Leben das einfache Leben freiwillig!

Es zwingt mich niemand, mein Geld nur für Dinge auszugeben, die mir wichtig sind. Ebenso zwingt mich niemand, in einer kleinen Wohnung im Ruhrgebiet zu leben. Ich könnte, wenn ich wollte, auch in einem kleinen Dorf an der Nord- oder Ostsee leben, wenn dies mein Wunsch wäre. Aber das ist es nicht.
Auf der anderen Seite zwingt mich aber auch niemand, im Hamsterrad aus Geld und Zeug zu rennen. Wenn ich könnte, dann wäre es mir frei, bis zum Umfallen zu arbeiten und alles für meine Karriere zu tun. Aber genau das will ich nicht.
Ich will keine Villa am Strand. Ich will auch kein Trendmacher sein, dem die zombieähnlichen Massen gehirnlos folgen. Und ebenso will ich nicht superreich sein.

Was ich will…

Was ich will, ist zufrieden mit mir und meinem Leben sein zu können. Ich will meine Ziele verfolgen können und an der Erfüllung meiner Wünsche arbeiten. Und das sind keine Wünsche, die ich so einfach mit Geld kaufen könnte.
Natürlich wäre es schön, sich um Geld keine Sorgen machen zu müssen. Aber wenn man ehrlich ist, dann ist Geld aber oft nur ein Hinderungsgrund, der im Kopf sitzt. Es gibt genug Berichte von Menschen, die sich ihre Träume erfüllt haben und am Ende kaum etwas dafür aufwenden mussten. Vielmehr schieben wir das liebe Geld als einen Grund vor, nicht unserer Komfortzone verlassen zu müssen.

Fazit

In dem Kommentar stecken also zwei Aussagen. „Ich bin neidisch“ und „Ich will reich sein“. Aber beides sind keine Gedanken, die hinter dem Minimalismus und einem einfachen Leben stehen. Es sind Gedanken, die uns der Kapitalismus und unsere Konsumgesellschaft von klein auf lehrt.
Und genau hier muss ich ansetzen, wenn ich freiwillig ein einfaches Leben leben und damit glücklich sein will. Ansonsten will ich das vielleicht gar nicht…


Kennst du schon meine Facebookseite? Dort poste ich jeden Tag interessante Artikel und Videos zum Thema Minimalismus und einfaches Leben. Ich freue mich über jeden Like dort sehr!

Dokus über Lebensmittelverschwendung

Aktuell gibt es in der ARD-Mediathek zwei Dokumentationen über Lebensmittelverschwendung, auf die ich hier an dieser Stelle hinweisen möchte.

Zum einen die Doku Die Ernährungskünstler – Essen ohne Geld, in der drei Menschen und ihre Wege vorgestellt werden, günstig bis kostenlos an Nahrungsmittel zu kommen.

Daneben gibt es auch den 88 minütigen Dokumentarfilm Taste the waste – Irrsinn Lebensmittelverschwendung zu sehen.

Ich wünsche Euch viel Spaß beim Schauen!

No-Spending-November

Vor zwei Tagen stieß ich auf einen Tweet vom Apfelmädchen, die einen No-Spending-Monat ausrief. Es geht darum, einen ganzen Monat lang zu versuchen, nichts zu kaufen.

Grade der November bietet sich dafür sehr gut an. Die Vorweihnachtszeit beginnt und viele Menschen verfallen wieder in den Konsumrausch der Feiertage.
Als Kind fand ich das natürlich ganz toll. All die vielen strahlenden Spielzeuge in den Geschäften faszinierten und verzauberten mich.
Heute sehe ich die ganze Schenkerei sehr skeptisch. Ich habe nichts gegen Geschenke, aber heute ist dies so dermaßen übertrieben, dass es schon fast grotesk wirkt.
Dazu kommt, dass ich eigentlich keine wirklichen Wünsche habe. Seitdem ich mein eigenes Geld verdiene, kann ich mir eigentlich jeden Wunsch selbst erfüllen. Und wenn ich dies nicht tue, dann aus dem Grund, dass es einfach keinen Grund gibt, mir die entsprechende Sache zu kaufen.

Aber das Problem ist nicht nur das Schenken. Vielmehr sind es die vielen kleinen Ausgaben, die täglich getätigt werden. Davon mögen viele nützlich sein. Aber wirklich notwendig sind die wenigsten davon.
Genau hier setzt der No-Spending-November an. Ein weitestgehender Konsumverzicht ist eine tolle Methode, sind mal wieder der vielen kleinen Käufe bewusst zu werden und wirklich drüber nachzudenken, ob man eine Sache wirklich braucht. Denn vielleicht, muss ich den Gegenstand nicht wirklich selbst besitzen, sondern kann ihn mir ausborgen, durch einen bereits vorhandenen ersetzen oder auch ganz drauf verzichten.
Und genau um mir mal wieder mein eigenes Kaufverhalten vor Augen zu führen, nehme ich am No-Spending-November teil.

In ihrem Blog, hat Svenja die Regeln bekannt gegeben:
•    30 Tage lang nichts Neues kaufen
•    ausgenommen sind: Lebensmittel, Drogerie-/Haushaltsartikel (nur wenn vorheriges Produkt aufgebraucht ist), Ausflüge und Aktivitäten
•    Wenn etwas Wichtiges kaputt geht: erst reparieren, ansonsten ersetzen (wenn möglich gebraucht)
•    Leihen und Tauschen sind nicht nur erlaubt, sondern sogar ausdrücklich erwünscht!

Diesen Regeln möchte ich eigentlich nichts hinzufügen. Vielleicht nur, dass ich jetzt schon absehen kann, dass ich mir wirklich ein bis zwei Dinge werde kaufen müssen. Deswegen gebe ich mir selbst zwei Joker. Ansonsten werde ich versuchen, nichts zu kaufen, was nicht wirklich notwendig ist. Darin sind auch wirklich überflüssige Einkäufe enthalten. Wenn ich noch drei Pakete Nudeln Zuhause habe, dann brauche ich nicht noch ein weiteres Paket, nur weil die Nudeln ne andere Form haben. Erst wird aufgebraucht, dann gekauft, lautet das Motto.

Einmal in der Woche werde ich über die aktuellen Fortschritte und Gedanken ein paar Zeilen hier im Blog schreiben.
Damit wünsche ich allein Teilnehmern „gutes Gelingen“!

Hast du schon mal eine Konsumauszeit genommen? Und machst du beim No-Spending-November mit? Was hältst du generell von einem Konsumverzicht? Schreib mir doch dazu einfach einen Kommentar!

All die kleinen, monatlichen Ausgaben

by Jason Tester Guerrilla Futures/flickr.com

by Jason Tester Guerrilla Futures/flickr.com

Wer kennt es nicht: Grade zum Monatsende fragt man sich immer wieder, wo denn das ganze Geld auf einmal hin ist.
Die Lösung ist meist ganz einfach: Es sind oft die vielen kleinen Ausgaben, die man so tätigt. Hier mal einen Kaffee, dort mal eine Zeitschrift, der Schokoriegel an der Tanke oder das neue Beautyprodukt aus der Drogerie. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Und die werden Hersteller immer besser, uns all die Sachen ungewollt anzudrehen.

Und es wird immer mehr…

Dazu kommen in den letzten Jahr immer häufiger kleinere Beträge für irgendwelche (digitalen) Abos von unter 10 Euro. Schnell ist ein Musik- oder Videostreamingdienst abonniert. Meine Spielekonsole verlangt für’s Onlinezocken auch einen monatlichen Beitrag. Selbst für das normale Fernsehen (was ich nicht nutze), wird heute, für die HD-Inhalte, monatliche ein kleiner Betrag verlangt.
Und es werden immer mehr Möglichkeiten, sein Geld so zu verschleudern. Viele Anbieter setzen auf kleine monatliche Zahlungen, die sich aber summieren. So könnte ich beispielsweise für um die 10 Euro bei mehreren Anbietern digitale Bücher lesen.  Ein Abo für Hörbücher abschließen. Oder mir in allen möglichen Varianten virtuellen Speicherplatz mieten.
Zudem bieten viele Handyapps einen „verbesserten“ Service dafür, dass man jeden Monat ein paar Euros einwirft. Und sei es nur, um die lästige Werbung zu entfernen.

Gibt es eine Lösung?

Sinnvoll ist es, nach Alternativen zu suchen. So kann hier, grade was Medien aller Art angeht, die Bücherei nicht hoch genug gelobt werden. Es gib zwar einen jährlichen Beitrag, aber dieser ist aber meist so gering, dass es auf den Monat gerecht nur ein paar Euros sind. Und eine automatische Verlängerung, wie in der Privatwirtschaft üblich, gibt es auch nicht. Dafür bekommt man die freie Auswahl aus allem, was vorhanden ist. So kann ein Besuch der Bücherei schon mal eine Shoppingtour durch Buchhandlungen und entsprechen andere Medienabteilungen einschlägiger Kaufhäuser ersetzen.
Und Internetradios können mir Musik genau nach meinem Geschmack liefern und sind zumeist kostenlos und wenn man etwas sucht, auch werbefrei.

Beschränkung auf’s Wesentliche

Aber auch hier macht es am meisten Sinn, sich auf das wesentliche zu beschränken. Bewusst auf etwas zu verzichten und bescheiden zu sein, sind wichtige Tugenden. Wenn ich beispielsweise wenig TV schaue, dann brauche auch keine Streamingdienste. Oder es bietet sich ein Aufnahmegerät an, so wie es bis vor 10 Jahren noch der übliche VHS-Recorder war, der in jedem Haushalt zu finden war.
Heute wird lieber gekauft, als sich mit etwas abzumühen. Alle muss vermeintlich Zeit sparen. Oder aber wir lassen den Rubel rollen, um etwas in einer verbesserten Qualität zu bekommen, die meist aber nur optischer Natur ist (HD-Inhalte, entfallene Werbung). Dafür geben viel auch schon mal ein paar Euros aus.

Und ich persönlich?

Ich gönne mir ab und zu mal einen Monat bei Musik- und Videostreamingdiensten. Aber nach einem Monat ist dann auch wieder Schluss. Genug gesehen. Und meine Musik kommt fast ausschließlich von Internetradios. Ich habe mein Konsumverhalten hier radikal geändert und es mir abgewöhnt, Musik von bestimmten Künstlern zu hören. Nun höre ich Musik nach Genres, die ich liebe.
Ansonsten ist da nicht viel. Kein Fitnessstudio, kein Hörbuchabo, keine Internetdienstleistungen, die mir mein Leben vermeintlich einfacher machen. Ich verzichte bewusst darauf.
Dafür bin ich aber auch bereit, gute Arbeit zu honorieren. Sei es durch den Kauf (Einmalzahlung, kein Abo) von bestimmten Apps, die ich schon in der kostenlosen Variante gerne Nutze. Oder durch den Kauf eines eBooks von Schreiberlingen, deren Blogs ich gerne lese. Gute Arbeit sollte auch unterstützt werden. Aber Abos werden keine abgeschlossen.

Wie gehst du mit den vielen klassischen und neuen Abomöglichkeiten um? Welche freien Alternativen nutzt du? Und wie sieht, neben deiner Bescheidenheit, deine Bereitschaft für Abos aus? Kennst du weitere kleine Kostenfallen?

21. Türchen: Bücher und Informationen

AdventskalenerlogoIch bin ein Informationsjunkie. Ich höre an fast jedem Arbeitstag das Infoprogramm von WDR5 und lese ein Sachbuch nach dem anderen. Daneben höre ich noch einige informative Podcasts und Hörbücher. Aber auch über die vielen Blog und über Twitter komme in an viele neue Informationen.

Auch hier finde ich es persönlich manchmal etwas zu viel. Auch hier gibt es immer wieder Neues, immer wieder Interessantes zu entdecken. Und auch hier hilft wieder nur bewusste Abgrenzung.

Wenn ein Buch für mich nicht mehr interessant ist, dann lese ich vielleicht noch die vermeintlich wichtigen Stellen und klappe es danach zu. Sich bewusst für das Beenden zu entscheiden hat etwas Befreiendes. Aber auch hier rückt sofort ein neues Buch, Hörbuch etc. nach.
Genauso ist es mit den vielen Blogs und Twitter. Letzteres fällt bei mir aktuell kom plett hinten rüber. Ich schaue zwar ab und zu mla rein, aber es ist mir einfach zu viel, allem immer ständig und zeitnah zu folgen. Auch bei meinem Blogs bin ich fast 150 Artikel hinterher. Vielleicht sollte ich mir hierfür einfach jeden Tag eine gewisse Zeit reservieren. Und wenn die abgelaufen ist, wir einfach alles auf gelesen gesetzt…

Deswegen habe ich mich in den letzten Tagen dazu entscheiden, mal das Projekt „medialer Vorratsverbrauch“ anzugehen. Ich werde ab sofort mit keine neuen Medien mehr ins Haus holen. Keine neuen Bücher, keine neuen Filme, Serien, Hörbücher oder Spiele. Ich habe genug! Genug Medien um mich ein paar (viele) Monate zu beschäftigen. Vielleicht lerne ich auch so mal, die einzelnen Produkte mehr wertzuschätzen und beschäftige mich länger mit den einzelnen Dingen. Hier im Blog werde ich natürlich immer mal wieder drüber berichten.

18. Türchen: Geiz vs. Gier

AdventskalenerlogoÜber genau diese Tatsache bin ich in den letzten Tagen beim Lesen des Buches „Die große Volksverarsche: Wie Industrie und Medien uns zum Narren halten. Ein Konsumenten-Navi“ von Hannes Jaenicke gestoßen.

Geiz und Gier sind die beiden Persönlichkeitseigenschaften, die unsere heutige Gesellschaft so an den Rand des Abgrunds führen. Diese beiden Eigenschaften sind verantwortlich für unser komplettes Konsumverhalten.

Geiz

Wir wollen alles immer möglichst billig haben. Sei es den neuen Pullover, das tollste Smartphone, aber auch unsere Nahrungsmittel. Dass es gar nicht wirklich funktionieren kann, dass eine Jeanshose nur 10 Euro kostet, ist uns dabei vollkommen egal. Genau egal ist es vielen, wie diese Hosen produziert und gehandelt werden bzw. wie diese Waren zu uns kommen. Ich brauche hier wohl nicht von den unmenschlichen Arbeitsbedingungen oder der chemischen Belastungen dieser Produkte anfangen. Es dürfe bereits jeder mitbekommen haben, wie sich dies in den Herstellungsstätten gestaltet.

Aber der Großteil unserer Gesellschaft möchte es trotzdem besonders billig haben. Deswegen florieren die 1-Euro—Ramsch-Läden oder die Kleidungsdiscounter so dermaßen. Dabei ist die Langlebigkeit mit vollkommen egal…

Gier

Neben dem Geiz steht uns unsere Gier im Weg. Durch die Wirtschaftswunderjahre nach dem 2. Weltkrieg, haben wir uns in eine Konsumgesellschaft verwandelt, die immer mehr haben will. Aber soweit muss man gar nicht zurückgehen.

Ein Beispiel: Mein erster, kleiner Fernseher hatte keine Fernbedienung, was jetzt nicht das Besondere ist. Sondern er hatte direkt am Gerät 8 kleine Schalter für die Programmauswahl. In Worten: Acht! Ich konnte ganze 8 Programme einspeichern. Und viel mehr konnte ich mir dem Gerät auch nicht empfangen. Ich habe eben mal in einer Tv-Zeitschrift nachgeschaut, wie viele Programme ich heute theoretisch empfangen könnte. Ich habe 107 gezählt. Und mehr Auswahl macht unser Leben nicht besser, wie man in dem Buch „Anleitung zur Unzufriedenheit: Warum weniger glücklicher macht“ von Barry Schwartz nachlesen kann.

Ich will mit diesem Beispiel deutlich machen, dass es heute viel zu viel gibt. Wir haben Computer, Smartphones, TV und Spielekonsole, DSL-Anschlüsse, mehrere Flatrates für alles Mögliche. Es kommen jedes Jahr immer mehr Bücher, Filme, Serien oder Spiele auf den Markt. Selbst Zeitschriften sind wieder im Aufwind. Wir, zumindest empfinde ich es so, können uns gar nicht mehr retten vor all den Möglichkeiten.

Und die Gier ist es, die uns dazu treibt, immer mehr haben zu wollen. Selbst wenn wir wissen, dass es falsch ist. Es läuft irgendwie automatisch ab. Und jeder Minimalist weiß, dass es nicht immer einfach ist, einfach zu leben. Auch bei mir kommt diese Gier immer wieder durch.

Eine Lösung habe ich für dieses Problem nicht. Aber wenn ich so drüber nachdenke, komme ich immer wieder auf die gleichen Auswege:

  • wenig Besitz
  • strikte Auswahl von den Tätigkeiten, mit denen ich meine Zeit verbringen möchte
  • absichtliche Reduzierung der Auswahlmöglichkeiten
  • und einfach mal „nein“ zu all den Möglichkeiten sagen

Wie geht Ihr mit Geiz um? Und wie mit Eurer Gier? Was seht ihr für Auswege??

Video

Mit Sicherheit habe ich hier schon mal fallen lassen, dass ich ein Freund von Filmen und Serien bin. Dagegen bin ich kein Freund von den vielen Fernsehanstalten. Das reine Fernsehen beschränkt sich bei mir auf das Sehen von Sportveranstaltungen wie Skispringen, Fußballübertragungen und vielleicht mal die Formel 1.

Doch wo bekomme ich dann meine Filme und Serien her?

  • Onlinevideotheken: Hier sind unter anderem Maxdome oder Amazon Instant Video zu nennen. Alles sind solide Videotheken und dank des eingebauten Players in meinem TV kann ich mir alle ohne technische Hindernisse anschauen. Natürlich nutze ich nicht alle Portale gleichzeitig. Ich melde mich lediglich mal für kurze Zeit an und schaue mir dann, was es da so (neues) gibt. Denn leider unterscheiden sich die einzelnen Inhalte von einander. Demnächst startet Netflix auf dem deutschen Markt. Die ist die weltweit führende Onlinevideothek. Ich bin gespannt, wie das Angebot dort aussehen wird.
  • Mediatheken: Da ich eigentlich nur Inhalte der öffentlich-rechtlichen Medienanstalten schaue, nutze ich auch gerne deren Mediatheken. Leider ist das Angebot nur für 7 Tage nach Ausstrahlung dort erhältlich. Nur mit Tricks kann man ich behelfen und die Inhalte länger schauen.
  • Büchereien: Nicht zuletzt sind die Büchereien meine Quelle für DVDs und Blu-Rays. Leider bieten meine Büchereien keine Serien zum Leihen an. Sonst ist dort aber fast alles erhältlich, was das Herz begehrt.
  • ebay & co.: Serien kaufe ich mir gerne gebraucht bei ebay oder Amazon, wenn diese schon etwas älter sind. Der Preis liegt dann zwischen 5 und 15€ pro Staffel und wenn ich die Serie gesehen habe, verkaufe ich diese auch gleich wieder. So liegt der wirkliche Preis für das Sehen bei nur ein paar Euros.
  • PVR: Nicht zuletzt nehme ich auch gerne Inhalte aus dem TV auf Festplatte auf. Dies kann mein TV von Haus aus. Es gibt aber mittlerweile auch Reciever für unter 40€, die diese Funktion übernehmen können. Ich kaufe mir ab und zu, wenn ich mal nichts zu schauen habe, eine TV-Zeitschrift, die alle Filme auflistet, die am Tag ausgestrahlt werden. Diese programmiere ich dann in meinen TV ein und dieser nimmt die Inhalte für mich auf. Praktisch und günstig.

Welche Wege nutzt Ihr um “TV” zu schauen? Und wie viel Zeit versenkt Ihr in diese Ablenkung?