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Wie man die wirklich eigenen Wünsche und dahinterliegende Motive erkennt

Seit Jahren habe ich den Wunsch, in eine bestimmte Region Deutschland zu ziehen. Nach zwei gescheiterten Versuchen in den letzten beiden Jahren nehme ich aktuell wieder einmal einen Anlauf.

Warum ist dieses Vorhaben für mich so schwierig?

Nun… Ich habe mir eine Region ausgesucht, die ziemlich genau 800km von meinem jetzigen Wohnort entfernt liegt. Warum genau dort? Einfach weil ich mit diesem Ort ein Lebensgefühl und eine bestimmte Lebensweise verbinde, die ich hier im Ruhrgebiet nicht wirklich umsetzen kann. Ich will näher an und mit der Natur wohnen und leben, dabei aber nicht auf „die Zivilisation“, also eine größere Stadt, verzichten. Schon oft habe ich davon geschwärmt, wie toll ich die Vorstellung von einer kleinen Hütte auf einem Berg oder, a la Thoreau, im Wald finde. Dabei glaube ich aber nicht, dass diese romantische Vorstellung in der Realität genauso erquickend wäre, wie ich es mir in schönen Bildern ausmalen kann…

Fakt ist jedoch, dass da etwas in mir ist. Ein Verlangen, ein Wunsch oder ein Motiv, welches mich seit Jahren leitet und eine grobe Richtung vorgibt. Nur kann ich diese Richtung ohne einen Umzug nicht mehr weiter verfolgen…

Auf der anderen Seite steht die Angst

Ein Umzug, 800km weit weg vom Geburtsort, in eine Region, in der ich niemanden und nichts kenne, kann einem schon Angst machen. Vor allem, wenn man dies alles alleine, ohne Unterstützung bewältigen muss. Und das mit den Gedanken vom Scheitern, der Sorge, ob das verfügbare Geld ausreicht oder der Angst, dort unten „einzugehen“. Denn das Leben auf dem Land, in einem kleinen Dorf, ist mit Sicherheit etwas anderes als das urbane Leben in der größten Metropolregion Deutschlands, welches ich gewohnt bin. Ängste und Wachstumsschmerzen sind da unvermeidlich.

Ein langer Weg…

Seit über 5 Jahren plane ich nun diesen Schritt. Und durch eine sehr erfreuliche Nachricht, die mich vor einigen Wochen erreichte, ist die Zeit niemals besser gewesen als jetzt.

Doch dann fragte ich mich gestern, nachdem ich mich über einen so langen Zeitraum bereits mit diesem Thema befasse und plane, was denn genau meine Motive sind. Warum ich mir genau diesen Ort ausgesucht habe, weiß ich. Aber warum will ich denn überhaupt weg? Wofür will ich all den Stress auf mich nehmen, all die Zeit investieren, die Sorgen und Ängste durchstehen und das viele Geld investieren?

Und erst als ich mich genau diesen Fragen widmete, stelle ich fest, dass es vielleicht auch noch (sanftere) Alternativen zu diesem Vorhaben geben könnte. Aber dies fiel mir erst auf, nachdem ich mich auf die Suche nach meinen grundlegenden Motiven machte. Und zu meinem erstaunen stellte ich fest, dass eben diese Motive mit diesem Mammutumzug vielleicht gar nicht befriedigt werden würden…

Um zu diesem Punkt zu gelangen, muss man sich viele und ungewöhnliche Fragen stellen, die nicht einfach zu beantworten sind. Vor allem nicht, wenn man ehrlich zu sich selbst ist und nicht die Brille des Optimismus vor den Augen hat. Fragen wie:

Warum will ich eigentlich genau diese eine Sache? Welche Vorstellungen verbinde ich genau damit? Welche Gefühle? Welche Hoffnungen habe ich an die Sache?

Diese Fragen fordern Antworten zutage, die wiederum mit diesen und ähnlichen Fragen genauer betrachtet werden müssen. Es ist ein Prozess, der nicht von heute auf morgen zu bewältigen ist. Denn unsere Sichtweisen verändern sich von Tag zu Tag. Was aber bleibt, sind die grundlegenden Wünsche und Motive hinter diesen Gedanken.

Zudem gilt es ehrlich zu sich selbst zu sein und herauszufinden, welche Gedanken, Wünsche und Motive wirklich meine eigenen sind und welche von außen an mich herangetragen werden. Sei es durch die Personen im näheren Umfeld, die Medien oder die Gesellschaft. Machen wir uns nichts vor: Vielen unserer Gedanken und Wünsche sind nicht da, weil sie aus uns heraus kommen, sondern von unserer Umwelt an uns heran getragen werden. Sich dies bewusst zu machen und vor allem dann danach zu handeln, ist keine einfache Sache…

Durch diese intensive Beschäftigung mit mir und meinen Gedanken habe ich herausgefunden, dass ich eine bestimmte Vorstellung in meinem Kopf habe, wie ich gerne leben würde. Nicht in einer einsamen Hütte, aber auch nicht in einer Wohnung mitten in der Großstadt. Natur ist mir schon immer sehr wichtig gewesen. Ich möchte nicht auf eine Häuserwand schauen, wenn ich aus dem Fenster blicke, sondern in die Weite, auf eine „bergige“ Landschaft. Ich will die Jahreszeiten nicht dadurch spüren, dass es Zeit ist, die Winterreifen auszuziehen, sondern weil sich die Natur vor meinen Augen verändert. Und ich möchte aus der Tür treten und in der Natur sein. Nicht mit einem Schritt, aber zumindest in 5 Minuten zu Fuß. Und ich möchte unwahrscheinlich gerne einen Balkon oder kleinen Garten haben, in dem ich draußen sein kann, ohne in der Öffentlichkeit zu sein. Und nebenbei ein paar Kräuter anbauen kann. Ich will aber genauso die Zivilisation um mich herum haben.

All dies verbinde ich mit dem 800km weit entfernten Lebensraum. Wenn ich mir aber die Realität anschaue, dann müsste ich viele Kompromisse machen, die vielleicht nicht zu dem führen, was ich genau will. Erst seitdem ich in den letzten Tagen erkannt habe, welche Motive und Wünsche mich leiten, kann ich klarer auf meine Möglichkeiten sehen und diesen Umzugswunsch mit anderen Augen sehen.

Ob sich dieser damit erledigt hat oder ob es vielleicht eine bessere Alternative gibt, wird sich zeigen. Jetzt weiß ich aber wesentlich besser, was genau ich will und wonach ich suchen muss. Und das bringt mich meinen wirklichen Lebenswünschen wesentlich näher, als blind einem Weg zu folgen, der am Ende nicht dort hinführt, wo ich eigentlich hin will…

Warum ich wenig will, aber so viel brauche…

Vor einiger Zeit habe ich ein Bild auf meiner Facebookseite gepostet. Auf diesem war der folgender Spruch zu lesen:

„Das Dilemma eine Minimalisten: Ich will wenig, aber brauche so viel…“

Bisher habe ich festgestellt, dass solche Bilder immer mit einem kleinen, zustimmenden Nicken schnell weitergescrollt werden. Der Spruch löste aber, zu meiner Verwunderung, einige Nachfragen aus. Ob es denn nicht umgekehrt sei?

Brauchen wir nicht eher wenig, aber wollen so vieles?

Natürlich ist das so!

Aber wenn ich mal ehrlich in mich hinein höre, stelle ich auch oft genug fest, dass ich eigentlich gerne viel weniger wollen würde. Wenn ich mir alles frei aussuchen könnte, würde ich vielleicht in einer 25qm großen Einraumwohnung leben. Dann würde ich auch keine Badewanne, sondern nur ein Dusche haben. Eine Küche wäre mir auch ziemlich egal. Ich würde vielleicht gerne autark vom Strom- und Gassystem sein. Viel weniger Strom verbrauchen und diesen selbst herstellen. Lesen im Kerzenschein…

Auch würde ich kein Auto besitzen und alles zu Fuß oder mit dem Rad erledigen. Eine Spielekonsole würde ich wohl auch nicht haben. Geschweige denn einen Fernseher. Ich würde auch keinen Festnetzanschluss besitzen wollen, den ich eh nur für das Internet nutze. Und das braucht man ja auch nur in den wenigsten Fällen wirklich…

Vieles ist im Grunde einfach unnötig!

Ich könne hier jetzt noch eine ganze Weile munter weitere Dinge aufzählen, die ich Nutze und Besitze, welche ich aber im Grunde gar nicht will. Einfach, weil sie oft unnötig sind. Wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, befriedigen sie vor allem meine Bequemlichkeit, meinen gewohnten Komfort, meine Wünsche, von denen ich mir ein „besseres Leben“ erhoffe, sowie meine Langeweile.

Notwenig sind sie nicht! Ich „brauche“ sie aber auf die ein oder andere Art. Ich habe eine größere Wohnung, wegen meiner Katze. Ich nutze Strom, bzw. die damit verbundenen Geräte, zu einem größten Teil einfach aus Bequemlichkeit, Komfort oder Unterhaltung. Nicht, weil sie nötig wären. Mein Auto nutze ich wirklich fast ausschließlich für längere Strecken. Aber deswegen besitze ich eines. Und ohne meinen Festnetzanschluss wäre dieser Blog, der Minimalismus-Podcast oder meine YouTube-Videos nicht möglich. Dabei sind das nur die produktiven Dingen, die ich mit dem Internet anstelle…

Ich bin Minimalist und kein Aussteiger

Irgendwo brauche ich all diese Dinge, obwohl ich vieles eigentlich so nicht will. Ich bin aber Minimalist und kein Aussteiger! Ich versuche meine Abhängigkeiten (von Ressourcen, von Geld, von Dingen allgemein) so gut es geht zu minimieren. Nicht diese mir vorzuenthalten. Aus welchen Beweggründen auch immer.

Minimalismus heißt für mich ein normales Leben zu führen, welches aber durch die Reduktion auf das Wesentliche einfach ist. Genau das ist für mich auch die Grenze.

Auf Strom zu verzichten, verstehe ich nicht mehr als normal. Es ist ein reizvoller Gedanke, mehr aber auch nicht. So sehr ich auch gerne in der einsamen Waldhütte a la Walden* leben würde, so sehr kommt es auch nicht in Frage. Es ist eine romantische Vorstellung, aber ich „brauche“ so viel mehr.

Leben nach den eigenen Vorstellungen

Manchmal treibt mich es an, zu überprüfen, ob ich diese Dinge wirklich brauche. Manchmal löst es aber auch Unbehagen aus. Vermutlich ist genau das meine Vorgehensweise um herauszufinden, wie mein Leben wirklich aussehen soll. Die Erziehung und die gesellschaftlich vorgelebten Normen zu überprüfen und zu schauen, welche Gefühle in mir ausgelöst werden. Fühlt es sich gut an, ok. Wenn nicht, dann auch ok! Aber ich habe auf mich, meine Gefühle gehört und mir nicht von anderen einreden lassen, wie mein Leben auszusehen hat.

Genau deswegen will ich als Minimalist wenig, aber braucht trotzdem so viel…

Mich würde interessieren, ob es dir im Grunde nicht auch so geht? Willst du manchmal weniger als du hast? Und wie sieht dein Kompromiss aus? Ich freue mich schon auf deinen Kommentar!

Warum ein einfaches Leben gegen Populismus hilft

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Quelle: Wikipedia

Jetzt mal ehrlich: Warum wundert ihr euch so, dass dieser Mensch vor ein paar Tagen zum US-Präsidenten gewählt worden ist? Wenn ich nur ein paar Minuten darüber nachdenke, warum Menschen Populisten wählen, dann kann ich diese Wahlentscheidungen ziemlich gut nachvollziehen. Und soo schwer ist das auch nicht!

Auf Twitter (leider habe ich keine andere Quelle) kursiert ein Bild, dass die Wahlentscheidung der 18-25jährigen Amerikaner wiedergibt. Eine überwältigende Mehrheit stimmt demnach gegen die Ansichten des amerikanischen Populisten.

Dies ist auch nicht weiter verwunderlich. Denn diesen Menschen geht es noch finanziell gut. Sie mussten noch nicht ihr eigenes Geld verdienen und damit haushalten. Auch haben die meisten noch keine Schulden, die zurückgezahlt werden müssen.

Punkt 1: Schulden

Zwischen 18-20 Jahren schließen diese jungen Amerikaner die Highschool ab und gehen danach für 2-4 Jahren aufs Collage. Und hier ist einer der ersten Fehler im System: Diese Ausbildung kostet Geld und wer nicht aus „reichem“ Hause stammt, muss zur Finanzierung der Studiengebühren ein Darlehen aufnehmen. Die Studenten verschulden sich in frühen Jahren und das nicht zu knapp.

Glücklicherweise ist dies in Deutschland nicht so, mal abgesehen von den wieder abgeschafften Studiengebühren. Freie und kostenlose Bildung in unserem Land kann also gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Ist der Abschluss in der Tasche, eine Arbeit gefunden und die Familie gegründet, dann kauft der Amerikaner ein Haus. Natürlich hat niemand dafür das Geld in der Tasche, also kommen die Kosten auf das Schuldenkonto oben drauf.

Punkt 2: Konsum

Der Mensch braucht nicht viel zum Leben. Wasser und Nahrung, warme Kleidung, ein Dach über dem Kopf, Wärme, soziale Kontakte, Schutz. Und sind wir ehrlich: Wenn wir nur das Nötigste kaufen würden, dann wäre das Leben verdammt billig. Eine von mir hoch geschätzte Beispielrechnung für ein einfaches aber gutes Leben ist hier zu finden.

Leider reicht uns das einfache Leben nicht. Wir werden täglich mit Konsumaufrufen in Form von Werbung bombardiert. In den 80er Jahren waren es ca. 650 Werbebotschaften pro Tag, heute sind es über 10.000, bei sehr vorsichtigen Schätzungen. „Bei mir funktioniert Werbung aber nicht!“ Tut sie doch!

Daneben ist die Anzahl der Produkte und Dienstleistungen um ein vielfaches gestiegen. Und durch Werbung wird uns eingeredet, dass wir diese benötigen. Heute brauchen wir Flugreise und Urlaube, Smartphones und andere Unterhaltungselektronik, Abos für die verschiedensten Medienprodukte, hippe Kleidung, Pflege- und Beautyprodukte, Mobilität in einem weiten Umkreis und so vieles mehr.

Dazu wurde das Einkaufserlebnis in den letzten 20 Jahren dramatisch verändert*. So entstand Ende der 90er Jahre ein komplett neuer Bereich der Psychologie, der sich mit dem Kaufverhalten des Menschen befasst. Und die Erkenntnisse werden mittlerweile von gradezu jedem Geschäft und jeder Shoppingwebseite dazu verwendet, um Verläufe durch kleine, aber effektive Tricks zu steigern.

Zusammengefasst ergeben all diese Dinge, dass wir mehr wollen und mehr kaufen. Wir wollen uns mit den vielen kleinen Käufen belohnen, unseren Genuss steigern, unser Leben einfacher und komfortabler Gestalten. Oder es wird unser schlechtes Gewissen getriggert, sodass wir mehr für einzelne Produkte ausgeben, weil diese vermeintlich gesünder, nachhaltiger oder fairer sein sollen. Niemand kann sich von diesen Einflüssen freimachen. Auch ich falle leider immer wieder auf mich selbst herein.

Ich könnte noch weitere Faktoren aufzählen, die uns zum Konsum verführen. Fakt ist, dass diese Käufe nicht zum Leben notwenig sind. Wir kaufen aber trotzdem. Und das mit großer Lust und verdammt gerne!

Was haben Schulden und Konsum nun mit Populismus zu tun?

Nun… Durch Schulden und Konsum werde ich dazu gezwungen, immer mehr Geld zu verdienen. Einfach um meine Schulden zu begleichen und meine Konsumwünsche zu finanzieren.

Dies mag funktionieren, solange ich einen Job habe und mit diesem genug Geld verdiene, um alles bezahlen zu können.

Nun ist es aber so, dass die Menschen gefühlt immer weniger Geld zur Verfügung habe. Und dabei sind die Konsumwünsche in den letzten Jahren stark angestiegen. Damit meine ich schon allein die Anzahl der verschiedensten Produkte und Dienstleistungen, die wir konsumieren bzw. konsumieren wollen. Und für all dies wird Geld benötigt.

Ich hätte also gerne mehr Geld in meiner Tasche. Und wie komme ich dazu? Ich könnte mehr arbeiten, was aber sehr anstrengend, ungesund und nicht immer möglich ist. Zumal man sein ganzes Leben nicht nur mit Erwerbsarbeit verbringen kann und möchte.

Also würde ich gerne mehr verdienen. Nur ist die Realität in den allermeisten Unternehmen eine andere: Es werden an allen Enden und Ecken Kosten eingespart. Dies mündet nicht nur in gleichbleibenden Löhnen, sondern auch in der Streichung von Arbeitsstellen.

Zudem werden, anders als noch vor 50 Jahren, ein Großteil der Konsumgüter mittlerweile in Asien und Co. produziert, wodurch wiederum viele Arbeitsplätze in diese Länder gewandert sind. Heute sind es Dienstleistungen, die dank des Internets auch von billigen Arbeitskräften in Billiglohnländern übernommen werden können. Oder sie werden ganz einfach durch Computer übernommen.

Der allgemeine Tenor ist also: „Sei doch froh, dass du überhaupt noch einen Job hast!“ Und wenn ich durch Schulden noch zur Arbeit gezwungen werde, dann ist auch Jobwechsel nicht leicht und mit diversen Risiken verbunden.

Im schlimmsten Fall verliere ich einfach meinen Job. Vielleicht bin ich aber auch durch Krankheit eingeschränkt und kann einfach nicht mehr arbeiten. Dann kommt wirklich nur noch das Geld zu leben rein. Mehr nicht…

Gefühle

Was also, wenn ich nicht genug Geld habe, um meine Schulden, vor allem aber meine Konsumwünsche zu befriedigen? Was fühle ich, wenn ich mir gerne etwas schöne kaufen möchte, das Geld dafür nicht da ist? Es macht mich traurig (1).

Und wie fühle ich mich, wenn ich sehe, dass mein Kollege, mein Nachbar, meine Facebook-Freunde, fremde Menschen in den Einkaufsstraßen oder die glücklichen Personen auf den vielen hübschen Werbebildern sich genau das leisten können, was ich auch gerne haben würde? Ich werde neidisch (2).

Wie gehe ich damit um? Nun, ich kann versuchen diese negativen Gefühle auszuhalten. Über einen langen Zeitraum kann dies aber sehr frustrierend (3) sein.

Und dann höre ich noch täglich in den Nachrichten, dass wieder Arbeitsplätze abgebaut werden. Dazu kommen weitere Menschen in unser Land. Sehr arme Menschen, die wirklich Hilfe benötigen und in ihrer Heimat nicht mal mehr das Wichtigste zu Leben bekommen.

Nur lösen diese Menschen verschiedenste Ängste (4)aus: Die Kulturen sind uns fremd, teilweise unverständlich. Zudem wird Geld benötigt, um diese Menschen zu versorgen und zu integrieren. Geld, das laut anderen Medienberichten in unserem Staatshaushalt nicht vorhanden ist. Und wenn diese Menschen auf ihren eigenen Beinen stehen wollen, dann benötigen sie natürlich auch eine Arbeit. Aber ich habe je eben herausgestellt, dass Arbeitsplätze rar sind bzw. abgebaut werden. Wenn jetzt weitere Menschen in dieses Land kommen, so befürchten viele, dass diese uns ja die Arbeitsplätze wegnehmen, weil sie oft bereit sind, für weniger Geld zu arbeiten, als wir es gewohnt sind. So zumindest die Argumentation der Populisten.

Ich möchte an dieser Stelle einen Schnitt machen, denn es ließen sich hier noch weitere Gefühle und Annahmen aufführen.

Zusammengefasst kann ich also sagen, dass Menschen durch Werbung und Vorbilder dazu angehalten werden, immer mehr Geld für Konsum auszugeben. Mit Geld, das entweder knapp oder nicht vorhanden ist. Dies aber ändert nichts an dem Konsumwunsch. Dieser Umstand macht viele Menschen (1) traurig, (2) neidisch auf andere, (3) was Frust und (4) Ängste auslöst. Und sie können vermeintlich wenig bis nichts tun, um diese Lage zu verbessern und mehr Geld zur Verfügung zu haben.

Die Politik als vermeintlich einzige verbleibende Hoffnung

Die einzige Hoffnung vieler ruht darauf, dass ich etwas an diesem System ändert. Und hier kommt die Politik ins Spiel. Denn Sie ist vermeintlich als Einzige in der Lage, das oben beschriebene System zu verändern. Für viele scheint es jedoch so, als würden sich die Parteien und Politiker nur noch um die Mittel- und Oberschicht Gesellschaft, aber vor allem der Wirtschaft verpflichtet zu fühlen. Die Nähe zu den Bürgern vermissen viele Menschen.

Nun kommen die Populisten daher und präsentieren den traurigen, neidischen, frustrierten und verängstigten Menschen verständliche, gut klingende, Hoffnung machende und einfache Lösungen. Diese sind gerade für Menschen einfach zu verstehen, einleuchtend und scheinen praktikabel, die keine hohe Bildung haben und nicht mit den Zusammenhängen und Hintergründen vertraut sind. Oder denen schlicht das Wissen fehlt, wie solche Aussagen valide überprüft werden können.

Vor allem aber sind es vermeintliche Lösungen, die diesen Menschen ein besseres Leben versprechen. Und dieses bessere Leben wird unter Strich hauptsächlich durch eines ausgezeichnet: Mehr Geld in der Tasche.

Dazu kommt ein weiterer Punkt, der von eben diesen Menschen wahrgenommen wird: Es scheint, also würden diese Parteien aussprechen, was viele Menschen denken, sich aber nur wenige laut zu sagen trauen. Dies ist ein Grund, warum diese in den Wahlprognosen deutlich weniger Zustimmung bekommen, als in der tatsächlichen Abstimmung.

Nach all diesen Ausführungen kann ich also nachvollziehen, warum Menschen solche Populisten wählen. Nun hat uns aber die Geschichte schon in erschreckender Weise gezeigt, warum es falsch ist, genau diesen Parolen Glauben zu schenken. Und wenn man nur ein paar Gedanken an diese Parolen verschwendet, dann wird einem auch klar, warum diese in der Realität nicht funktionieren können.

Ich unterstelle jedem, der diesen Text bis hierher gelesen und verstanden hat, dass er oder sie kein Wähler solche Menschen oder Parteien sein kann. Eben aus den im vorherigen Absatz genannten Gründen. Ich weiß aber auch, dass viele Menschen in den oben geschilderten Problemen gefangen sind. Was also tun?

Zur Eigenverantwortung anleiten

Nun… Dass sich die Politik, selbst die vermeintlich sozialen Parteien, von den Bedürfnissen, Sorgen und Wünschen der „einfachen Leute“ entfernt hat, ist offensichtlich. Und dass eine Rückkehr zu diesen Tugenden wünschenswert wäre, brauche ich nicht zu erwähnen.

Aber ich bin kein Freund davon, sein Leben und seine Probleme durch unsere Gesellschaft lenken und bestimmen zu lassen. Demnach bin ich zu einem ziemlich großen Teil selbst in der Verantwortung über mein Leben. Dieser Gedanken mag zwar einleuchtend und vermeintlich für viele selbstverständlich sein.

Dennoch ist es aber für ebensoviele Menschen leichter, die Ursachen für ihre Probleme bei anderen und, da am einfachsten, bei den gesellschaftlichen Gegebenheiten zu suchen. Dies ist auch nicht weiter verwunderlich, da es sich hierbei um einen Schutzmechanismus der eigenen Psyche handelt. Denn wie soll ich meine psychische Gesundheit beibehalten, wenn ich die Ursache jedes Problems, gar meines ganzen Lebens, nur bei mir selbst suche und mir deswegen Vorwürfe mache? Es ist einfach nicht möglich und im Ganzen auch nicht wünschenswert.

Was ich aber dennoch tun kann, ist mein eigenes Verhalten beobachten und zu hinterfragen: Warum handle ich in bestimmten Situationen so und nicht anders? Warum lebe ich mein Leben so und nicht auf eine andere Weise?

Und auf die oben genannten Ursachen bedeutet dies:

Warum möchte ich Dinge kaufen, die nicht zum Leben notwendig sind?

Warum brauche ich beispielsweise ein Auto? Warum möchte ich mir Wohneigentum kaufen? Warum brauche ich jetzt genau diese neue Hose, diese DVD, diese Gesichtscreme oder dieses FastFood-Essen?

Ist es sinnvoll Schulden zu machen? Was bedeutet es eigentlich genau, verschuldet zu sein? Was sind die Konsequenzen für mein Leben? Und für meine Umwelt?

Gegen Populismus hilft nur Bildung und Eigenverantwortung

Wenn ich die Gegebenheiten in meinem Leben analysieren und mir meine Abhängigkeiten bewusst mache, dann kann ich auch aktiv agieren. Übernehme ich keine Verantwortung für mein Leben, dann bin ich darauf angewiesen, dass andere dies für mich übernehmen. Ich, mein Leben, werden zum Spielball von Anderen. Ich lasse mein Leben von der Gesellschaft bestimmten und glaube, dass nur die Politik mein Leben von außen verbessern kann. Diese Sichtweise ist einfach, sehr einfach. Aber sie wird nichts in meinem Leben verändern.

Verändern kann ich mein Leben aber dadurch, dass ich über mich, mein Verhalten und meine Lebensumstände nachdenke und sie analysiere.

Daneben benötige ich Wissen: Wissen über meine Umwelt, über meinen Körper, meine Psyche, meine Verhaltensweisen und Motive. Und Wissen über Finanzen, über gesellschaftliche und politische Verhältnisse meiner Umwelt.

Wenn ich genug Wissen über mich, mein Leben und die Gesellschaft in der ich Leben gesammelt habe, kann ich auch die Verantwortung dafür übernehmen und mein Leben selbstbestimmt und aktiv gestalten. Ohne auf Hilfe von außen abhängig zu sein. Natürlich darf ich mir Unterstützung und Hilfe holen, wenn ich an meine Grenzen stoße. Aber ich darf mich nicht komplett von dieser Hilfe abhängig machen.

Was passiert nun also mit den 18-25 jährigen, demokratisch wählenden Menschen über die Zeit?

Erst kommen die Schulden, dann der von außen aufgezwungene Konsum und nach 10 Jahren wird ihnen die Kontrolle über ihre Finanzen abhandenkommen. Sie werden zu den modernen Sklaven der Banken, welche sie dazu verdammen, immer mehr Geld zu verdienen, um ihre Verbindlichkeiten zu begleichen. Wegen der Konsumausgaben kommt es aber nie dazu, dass die Schuld endgültig beglichen wird. Zudem übersteigen die Konsumanforderungen an diese jungen Menschen ihre wirkliche Kaufkraft.

Der einzige Ausweg: Irgendwie mehr Geld in die Tasche bekommen. Und das in einer Zeit, in der Löhne nicht mehr steigen und Jobs abgebaut werden. Weil sie keine Handlungsmöglichkeiten mehr sehen, werden sie anfangen zu glauben, sie seien auf Hilfe von außen, also der Politik, angewiesen. Diese scheint sich aber nicht um sie zu kümmern und ihre Sorgen und Ängste nicht zu verstehen.

Und dann kommt eine Partei oder eine Persönlichkeit, welche in ihnen die Hoffnung weckt, dass sich ihr Leben, ihre missliche Lage, verbessern wird. So zumindest das Wahlversprechen. Und da sie keine andere Möglichkeit sehen, setzen sie ihre Hoffnung auf ein verbessertes Leben auf diese Versprechen und machen das Kreuz an der entsprechenden Stelle. Und wer kann es ihnen verübeln? Welche andere Wahl haben sie den?

Wir ersticken an unserem eigenen Wohlstand! Aber ich glaube, dass will eigentlich niemand.

Genau deswegen ist diese Statistik zwar schön anzusehen, lässt aber keine Vorhersage auf die Zukunft zu. Das Leben bringt sie dazu, sich und ihre Ansichten zu verändern. Und wenn diese Personen keine Bildung und kleine Anleitung zu einem Eigenverantwortlichen Leben bekommen, dann werden sie irgendwann zu nichts anderem in der Lage sein, als solche Populisten zu wählen. Denn es ist ihre einzige Hoffnung.

Deswegen sollte ein einfaches Leben, Minimalismus, reduzierter Konsum und Postwachstumsökonomie nicht nur Randphänomen sein. Denn es wir immer offensichtlicher, dass wir so wie bisher unsere Gesellschaft nicht weiter voranbringen können.

Warum Minimalismus nach dem Ausmisten verdammt weh tun

Wunderkerze

by Jamie Street / via unsplash.com

Vor ein paar Tagen habe ich mich nach einer verdammt langen Zeit mal wieder mit meinem Reader beschäftigt. Auch wenn dieser automatisch alle Beiträge löscht, die älter als ein Monat sind, musste ich mich durch ziemlich viele Beiträge und Artikel all meiner verfolgten Blogs klicken.
Dabei ist mir bei den vielen Schreiberlingen im Bereich des Minimalismus wieder aufgefallen, dass viele Minimalismus fast ausschließlich über die Anzahl der Gegenstände definieren. Dies finde ich entschieden zu kurz gegriffen. Ich kann aber auch verstehen, warum dies so ist.

Viele finden zum Minimalismus über ein Gefühl des Zuviel. Es ist erst ein unbewusstes und nicht allzu leicht zu fassendes Gefühl. Sie merken, dass sie etwas belastet und glauben irgendwann, dass es an all dem Zeug liegt, welches sich in ihren Wohnungen angesammelt hat. Mir erging es vor über fünf Jahren ähnlich.
Dann wird ausgemistet, verkauft, verschenkt und weggeworfen, was das Zeug hält. Nicht alles auf einmal sondern in vielen Wellen. Und am Ende fühlen sie sich tatsächlich erleichtert und besser.

Und nun?

Tja… Danach wird immer weiter auf diesem Thema herumgeritten und es aus allen möglichen Sichtweisen interpretiert. Dazu, von all dem Eifer gepackt, wird mit dem Ausmisten weiter gemacht. Auch wenn schon nix mehr da ist. Aber da muss ja noch was gehen. All die Leute in den Videos und Blogbeiträgen habe ja (vermeintlich) auch fast nix in ihren Wohnungen. Da muss man doch auch irgendwie hinkommen.
Und so wird über die eigene Wohlfühlschwelle hinaus reduziert. Da muss der Fernseher dran glauben, weil es in diesen Kreisen verpönt ist, einen zu besitzen. Einen TV haben ja nur Leute, die ein bisschen blöd sind. Oder das Auto, denn eines zu besitzen ist ja total umweltzerstörend, zudem total teuer und natürlich doof…

Mag ja alles richtig sein. Aber irgendwann stellen viele dann fest, dass es eigentlich doch ganz schön ist, sich mal auf der Couch einzukuscheln und einen Film zu schauen. Oder mit dem Auto schnell und ohne große Mühe irgendwohin zu kommen. Und dann werden die Sachen wieder angeschafft. Auch ich kann mich von diesem Fehler nicht freimachen…

Worum geht es beim Minimalismus wirklich?

Ich behaupte, dass hinter all dem der Wunsch nach Freiheit steckt. Der Wunsch, sein Leben so leben zu können, wie man es gerne würde. Hinter weniger zu besitzen und durch Konsumreduzierung weniger Geld auszugeben steht der Wunsch, sein Leben einfacher nach den eigenen Wünschen gestaltet zu können. Wir wollen nicht mehr in diesem RatRace mitmachen und mit den Nachbarn um das tollere Auto konkurrieren.
Wir wollen vielleicht lieber malen, schreiben, einen Garten bepflanzen, in der Sonne oder auf der Couch liegen und die Gedanken schweifen lassen…
Und deswegen wollen wir eigentlich weniger Arbeiten, uns mit den Menschen umgeben, die uns wirklich wichtig sind, mit den Sachen beschäftigen, die für uns Sinn ergeben und an dem Ort leben, an dem es uns wirklich gut geht.

Mein Wunsch nach Freiheit

Genau diese Freiheiten habe ich mir insgeheim gewünscht, als ich mit dem Reduzieren begonnen habe. Ich wollte nicht in einer leeren Wohnung sitzen und kahle Wände anschauen. Ich wollte nur noch die Sachen um mich haben, die mir wirklich etwas bedeuten und die mir Freude schenken. Und ich wollte eben dieses Zeug einfach von einem Ort zu andern umziehen können. Mehr Zeit für die Tätigkeiten haben, die mich wirklich interessieren, die für mich einen Sinn ergeben und die mir Freude machen. Und nicht zuletzt wollte ich auch einfach Zeit für Muße* haben…

Aber…

Und hier wird die ganze Sache interessant: Das einfache Ausmisten ist nur mit wenig Schmerz verbunden. Klar, wir trennen uns vielleicht von Dingen, die uns etwas bedeuten. Aber der (Wachstums-)Schmerz, den wird dabei empfinden, hält sich in Grenzen.
Vor allem deswegen, weil wir auch direkt belohnt werden: Denn entweder bekommen wir schon durch den Verkauf von unserem Zeug etwas Geld in unsere Kassen. Oder wir geben weniger aus und haben so mehr Geld in der Tasche. Geld ist hier ein wunderbarer Verstärker, denn er lässt sich ziemlich einfach erfassen und messen.

Aber wenn ich mich ernsthaft mit der Frage beschäftige, ob ich die Arbeit in die ich tagtäglich mehr als 8 Stunden investiere, auch wirklich ausüben möchte, kann es ziemlich schnell sehr, sehr weh tun. Wenn ich zu dem Entschluss kommen würde, dass ich meine (Lebens-)Zeit lieber mit anderen Dingen verbringen möchte, dann ist dies mit sehr großen Schmerzen verbunden. Denn dann müsste ich mich eigentlich damit beschäftigen, wie ich aus dieser Falle herauskomme. Und dadurch kommen genau die Fragen hoch, die ans Eingemachte gehen!
Genauso habe ich vor einigen Monaten schon mal die Frage nach dem Lebensort gestellt. Dabei war den Kommentaren zu entnehmen, dass die wenigstens sich den Ort, an dem sie Leben wirklich ausgesucht haben. Hier kann ich aus eigener Erfahrung sagen, wie viele Schmerzen es mir bereitet hat (und weiterhin tut), genau diesen einfach Schritt zu machen. Aber dazu ein andermal mehr.

Die wichtigen Fragen im Leben sind Schmerzhaft!

Fakt ist, die Beschäftigung mit den wirklich wichtigen Fragen zu unserem Leben und der eigenen Zufriedenheit, sind verdammt schmerzvoll. Aber ich kann auch verstehen, dass diese Fragen nicht gestellt oder umgangen werden. Denn diese könne im schlimmsten Fall sogar krankmachen. Denn wenn ich zu dem Schluss komme, dass ich vermeintlich nichts an meiner Situation ändern kann, so kann dies in einer handfesten Depression oder schlimmerem enden.

Trotzdem bleibe ich dabei, dass die wirklich wichtigen Fragen des Minimalismus noch nicht angegangen wurden! Für das Problem mit dem vielen Zeug bestehen schon genug Lösungsansätze, damit jeder dem Herr werden kann.
Aber zu den oben genannten Themen existieren so gut wie keine Herangehensweisen und Lösungen, die jedem Einzelnen da draußen helfen können, der diese Zeilen hier ließt und sich nicht nur oberflächlich mit dem Minimalismus auseinandersetzen möchte. Wobei ich aber auch weiß, dass das nicht viele Personen sein dürften…

Was ist für Dich die Motivation hinter einem einfachen, minimalistischen Leben? Was sind für Dich die Themen, die nach dem Ausmisten kommen? Und beschäftigst Du Dich mit den Themen, die Dir wirklich wehtun? Welche sind dies für Dich?

Über den Wert einer Tätigkeit

„Mein Freunde, steh auf S & M,
Meine Freunde sind nicht grade verklemmt:
Sie bleiben tagelang Zuhaus’,
peitschen sich gegenseitig aus
und sie zerschneiden sich mit Glas.
Dürfen die das??“
Die Ärzte – Meine Freunde

Eigentlich sollte es mich als Psychologe in Ausbildung nicht weiter verwundern. Aber ich bin trotzdem immer wieder überrascht, wie leicht sich das Verhalten von Menschen vorhersagen lässt. Denn mein letzter Artikel schreit ja gradezu danach, mir zu erklären, warum das Spielen von Videospielen ja eine sowas von niedere Beschäftigung ist. Und natürlich ist dies auch geschehen.
Was aber in mir grundsätzlich die Frage aufwirft: Ist diese Art seine freie Zeit zu verbringen wirklich so verwerflich? Oder gibt es Tätigkeiten, die besonders verdienstvoll sind? Und wer bestimmt eigentlich über den Wert einer Tätigkeit?

Spurensuche

Jeder von uns bekommt in jeder Nacht 24 Stunden Zeit zur Verfügung gestellt, die er mit Tätigkeiten und Dingen füllen kann, wie er es für richtig hält.
Da wir uns entschieden haben in der Solidargemeinschaft unseres Landes zu leben, bringt dies natürlich einige Verpflichtungen mit sich. Wir sind, zumindest solange wir aus eigener Kraft dazu in der Lage sind, dazu verpflichtet, unseren Lebensunterhalt (Nahrung, Wohnung, Kleidung, etc.) zu verdienen und einen finanziellen Beitrag für die Solidargemeinschaft (diverse Sozialversicherungen und Steuern) zu leisten. Wie hoch dieser Betrag ausfällt, das entscheidet jeder selbst, indem er entscheidet, wie viel Geld er zum Leben benötigt und wie stark er am Konsum teilnehmen möchte.
Wenn diese Kosten gedeckt sind, bleibt noch einige Zeit vom Tag über, die jeder selbst mit den Tätigkeiten füllen kann, wie er es beliebt. Hier entscheiden die Interessen und Motive jedes Einzelnen von uns, wie diese verbliebene Zeit genutzt werden kann.
Und grob zusammengefasst orientiert sich der Mensch dann doch ziemlich gerne am Lustprinzip. Er möchte nach Möglichkeit einfach eine gute und angenehme Zeit verleben.
Was nun genau für ihn eine gute Zeit ist, das kann ganz verschieden sein. Und ganz entscheiden dabei ist, dass nicht jeder jede Tätigkeit gleich bewertet. Ein Beispiel?

Lesen ist doch eine gute Tätigkeit, oder?

Mit einem Sachbuch am Schreibtisch sitzen und sich weiterbilden, ist doch wohl eine akzeptable Tätigkeit! Und Zeitung lesen bildet doch auch, oder? Auch das Lesen der Bildzeitung? Dann lieber einen Roman! Goethe ist doch gut. Nabokow geht auch, oder nicht? Und E. L. James? Charlotte Roche? Oder einfach nur den Groschenroman vom Wühltisch? Aber Zeitschriften sind doch gut: All die wöchentlichen Nachrichtenmagazine bilden ja weiter. Wie ist es mit einem Fitnessmagazin? Der Gala? Mickey Maus?
Wer entscheidet, ob es besser ist, die Taz oder die Bild zu lesen? Wer sagt, dass es sinnvoller ist, Goethe als Mickey Maus zu lesen? Wie ist der Maßstab? Und wer hat ihn erstellt?

Der Maßstab bist du selbst!

Nur du kannst entscheiden, ob eine Tätigkeit gut oder schlecht für dich ist. Es geht ganz allein um deine Wünsche, deine Ziele und deine Träume!
Wenn du Freude daran hast, Sport zu treiben, dann mach das!
Wenn du Freude daran hast, zu musizieren, dann ist das gut so!
Wenn du Freude daran hast, anderen Menschen oder Tieren in Not zu helfen, dann ist das eine sehr gute Sache!
Wenn es dir eine Freude ist, Privatfernsehen zu schauen, dann ist das toll!
Wenn dir ein bestimmter Beruf Freude macht, dann verbringe deine Zeit damit, diesen zu erlernen!
Wenn du Freude daran hast, mit anderen Menschen über ihre und deine Sichtweisen zu diskutieren, dann mache dies!
Wenn du Freude an Geld hast, dann mache Überstunden, habe einen zweiten Job oder mache dich selbstständig. Alles OK!

Mache genau das, was dir Spaß und Freude macht! Denn auf dem Sterbebett geht es nur darum, dass du weißt, dass du das Leben gelebt hast, welches du führen wolltest. Und niemand, wirklich niemand, hat das Recht, dir vorzuschreiben, wie du deine Lebenszeit nutzen möchtest!

Aber!

Selbst wenn du allein im Wald lebst, dann bist du nicht allein dort, sondern hast deine Umwelt zu achten. Vor allem die Lebewesen um dich herum. Was du tust, ist vollkommen dir überlassen, solang du niemandem schadest und Leid zufügst. So klein es auch sein mag.
Schädigst du deine Umwelt, Tiere oder Menschen (oder vielleicht auch dich selbst) mit deinem Verhalten, dann ist dieses Verhalten nicht tolerierbar!
Mehr noch: Dann ist es sogar wichtig, dass alles getan wird, um dich von diesem Verhalten abzuhalten! Glücklicherweise gibt es dazu in unseren Ländern Gesetze, (ungeschrieben, soziale) Regel und Menschen, die dazu berechtigt sind, diese auch gegen den Willen des Verursachers durchzusetzen und entsprechendes Verhalten zu bestrafen.

Wenn es dir also Spaß macht, andere Menschen zu schlagen, dann sollte alles getan werden, damit dieses Verhalten bestraft wird, es nie wieder vorkommt und du deine Freude daran verlierst!
Wenn du Freude daran hast, das Eigentum anderer Menschen zu beschädigen, dann gilt es dies ebenso zu unterbinden und bestrafen!
Wenn du gerne anderen Leuten erzählst, wie sie ihr Leben leben sollen, dann solltest du damit rechnen, ignoriert werden“
Und wenn du bestimmt Dinge nicht aus Freude, sondern aus (eigenem) Zwang tun musst, dann steht dir jede Hilfe zur Verfügung diese Sucht zu überwinden!

ZENSUR!

Und wenn du dich jetzt fragst, wo den der am Anfang angesprochene Kommentar ist: im Müll!
Dieser Blog ist mein Wohnzimmer, in den ich jeden herzlich einlade, der es sich anschauen und hier verweilen mag. Und ich freue mich, wenn du, liebe Leserin, lieber Leser, deine Gedanken in den Kommentaren mit mir teilst!
Vor allem, wenn sich diese nicht mit meinen Eigenen decken. Denn grade solche Meinungen sind die Interessanten! Wie soll man sich denn als Mensch weiterentwickeln, wenn man sich nur mit seinen eigenen Gedanken befasst und keine anderen zulässt? Jede Kritik und konträre Sichtweise ist Gold wert. Denn sie regt zum Nachdenken an, zeigt einem andere Sichtweisen auf, die im ersten Moment nicht sichtbar waren und am Ende können solche Gedankengänge in Texten wie diesen hier münden.
Stehst du allerdings schreiend und pöbelnd vor meiner Haustür, dann rechne damit, dass ich dich nicht die Wände meines Wohnzimmers mit Beleidigungen vollschmieren lasse. Und darüber dann auch nicht diskutieren werde…

Was bleibt am Ende?

Tue, was dir Freude bereitet, dich glücklich macht und dein Leben bereichert, solange niemand, auch nicht du selbst, dabei Schaden nimmt!

Ob das nun das Lesen der Bildzeitung, das Studieren einer Wissenschaft, das Ausleben deiner Kreativität oder Fetische oder die Zerstreuung durch Filme, Bücher oder Videospiele ist, ist dabei völlig egal. Wenn es dein Leben verschönert bereichtert und mir Freunde füllt, dann ist es genau das Richtige für dich!

Auch dann, wenn ich die Bildzeitung nicht mal mit der Kneifzange anfassen würde. Aber das ich ein anderes Thema… =P

Über den Tod und das Leben davor

Holzkreuz mit HerzVor einigen Tagen habe ich im Kino den Film „Der geilste Tag“ gesehen. Es handelt sich dabei um eine Komödie mit zwei todkranken Männern in den 30ern, die vor ihrem Tod noch ihren „geilsten Tag“ erleben wollen. Der Streifen ist trotz des ernsten Themas sehr fröhlich gehalten und hinterlässt auch eigentlich kein schlechtes Gefühl beim verlassen des Kinos.

Mich jedoch stimmt das Thema Tod immer sehr, sehr nachdenklich. So drehten sich schon während des Films meine Gedanken.
Ich denke, in unserer aktuelle Gesellschaft wird das Thema Krankheit, Streben und Tod allgemein sehr gut verdrängt. Eine Auseinandersetzung mit dem Thema findet aus meiner Sicht nur sehr begrenzt statt.
Stattdessen lassen wir uns voll von unserem Alltag einnehmen und lenken uns mit Arbeit, Freizeitstress und Konsum wunderbar ab. Und vergessen so, die richtigen Fragen zu stellen.

  • Lebe ich mein Leben so, wie ich es wirklich will?
  • Verbringe ich meine wertvolle Zeit mit den Dingen, die mich erfüllen und glücklich machen?
  • Was sind meine wirklichen Wünsche und Träume?
  • Erfüllt mich die Tätigkeit, die ich Arbeit nenne? Ist es eine für mich sinnvolle Arbeit?
  • Lebe ich an dem Ort, an dem ich wirklich leben möchte?
  • Bin ich in der Beziehungsform bzw. mit dem Partner zusammen, mit dem ich mein Leben teilen möchte?
  • Erfüllt mich auch mein Alltag? Oder ist dieser nur ein Warteraum bis zum nächsten freien Tag, nächstem Urlaub oder der nächsten Gehaltszahlung?

Vielleicht stellen wir uns ja auch diese Fragen von Zeit zu Zeit. Aber wer von uns zieht auch wirklich die Konsequenzen aus seinen Überlegungen? Wer handelt nach seinen eigenen Antworten, ohne sich von außen beeinflussen oder umstimmen zu lassen? Wer von uns entscheidet sich nicht für den einfachen Weg und versucht sein Möglichstes, um seinen Eigenen zu gehen?

Ich stelle mir oft diese und viele weitere Fragen. Vielleicht schon zu viele. Und die Antworten auf diese Fragen sind nicht immer die Richtigen. Ich wünschte, ich hätte mehr Mut, mehr Kraft, mehr Egoismus und mehr Willen, mich diesen Fragen ernsthaft zu stellen und die Konsequenzen zu ziehen.

Einer der Hauptcharakter in diesem Film stellt sich am Anfang der Reise auch die Frage, was er denn eigentlich noch in seinem Leben machen und erreichen will. Aber er hadert sehr mit dieser Frage. Auch wenn er sich anstrengt, so richtig fällt ihm nichts dazu sein.
Diese Leere kenne ich persönlich nur zu gut. Wenn irgendwie alles sinnlos erscheint und sich nichts wirklich lohnt, wie findet man dann seinen eigenen Weg? Wie findet man seine wirklichen Wünsche heraus? Und wenn man dann etwas gefunden hat, was seinem wahren Wesen entspricht, wie findet man dann, bei schwierigen Wünschen und Entscheidungen, den Willen, die Durchsetzungskraft und den Mut, sich an die Umsetzung zu machen?

Filme und Bücher über, aber auch persönliche Erfahrungen mit dem Tod lassen uns wieder über diese Fragen und unser Leben nachdenken. So schnell kann es stark eingeschränkt oder komplett vorbei sein. Dann hätten wir nicht mehr die Zeit und/oder die Kraft, unsere Wünsche und Träume zu verwirklichen.
Wir leben aber auch in dem wunderbaren Trugschluss, dass unser Tod noch sehr weit entfernt ist. Wir kennen nicht das Datum, an dem wir diese Welt verlassen werden. Zwar kann das schon morgen sein, aber wir wiegen uns in der Sicherheit, ja noch sooo viel Zeit zu haben. Diese falsche Sicherheit macht uns träge und lässt uns unsere Wünsche und Träume auf später verschieben. Einen vermeintlich günstigeren Zeitpunkt mit mehr Geld, mehr Kraft, mehr Zeit oder einfach günstigeren Umständen.
Warum sind wir so naiv? Warum tun wir nicht heute schon unser Menschenmöglichstes, unser Leben so zu gestalten, wie wir es uns wünschen? Wieso verplempern wir unsere kostbare Zeit mit Arbeit, die keinen wirklichen Sinn hat und sogenannte „Freizeit“, die aus ebenso sinnlosem Geldausgaben und Konsum besteht?

Ich weiß es nicht…

Was ist Überfluss?

Überfluss

by assillo/flickr.com

Der Weg hin zu einem minimalistischem Leben beginnt mit der Frage, was genau denn im eigenen Leben Überfluss, beziehungsweise überflüssig ist.

Die Unzufriedenheit mit dem eigenen Überfluss

Meist besteht schon seit längerer Zeit eine gewisse Unzufriedenheit mit dem eigenen Leben. Es muss nichts tiefgreifendes sein. Schon ein zu voller und unaufgeräumter Kleiderschrank kann die Ursache sein. Denn genau in diesen sichtbaren Manifestationen wird auf klare Weise der eigene Überfluss sichtbar.
Diese sichtbaren Dinge, lassen sich meist schnell beseitigen. Ein wenig Zeit und der Wille zum Ausmisten reicht meist aus und der erste Schritt in eine Zukunft mit Weniger ist getan.

Der Überfluss unserer heutigen Zeit ist aber viel tiefgreifender. Der Ballast, der unser Leben in jedem Moment beschwert, ist nicht nur materieller Natur. Was genau dieser Ballast genau ist, hängt von den eigenen Erwartungen, Wünschen und der eigenen Lebensweise ab.
Für jeden Menschen mag Ballast etwas anderes Bedeuten. Während dem einen es mehr darum gehen mag, sich von den materiellen Dingen zu lösen und so leichter durchs Leben zu gehen, mag eine andere Person eher unter zu wenig Zeit für die persönlichen Belange leiden.

Doch wie genau findet man nun heraus, was der eigene Überfluss genau ist?

Im Grunde ist diese Frage ganz einfach zu beantworten. Den eigenen Ballast erkennt man ziemlich deutlich, indem man sich selbst etwas Zeit nimmt, stehen bleibt, zur Ruhe kommt und dann ganz einfach in sich hinein horcht. Die richtigen Gedanken und Fragen kommen dann ganz von alleine.
Wie viele X brauche ich eigentlich wirklich? Tun es nicht auch ein paar weniger?
Benötige ich wirklich das neue Y?
Warum habe ich eigentlich so wenig Zeit/Geld/Freude/etc. in meinem Leben? Was kann ich dagegen tun? Was kann ich reduzieren damit ich mehr habe?

Wer willst du sein?

Es geht im Grunde darum herauszufinden, was wir selbst wollen. Die Gesellschaft lebt uns viele verschiedene Dinge vor, die wir zumeist ungefragt übernehmen. Mehr von etwas ist für viele Menschen immer noch besser.
Zudem geht es in der Wirtschaft immer nur um Wachstum. Wir sind mit diesen Konventionen groß geworden und hinterfragen vieles nicht mehr. Aber ist ein Auto zum Leben wirklich notwenig, wenn man in einer Großstadt wohnt? Muss die gesuchte Wohnung wirklich größer sein, als die aktuelle, damit mehr Stauraum vorhanden ist? Muss man eine Fernreise unternehmen, um vor den Kollegen etwas zu erzählen zu haben? Oder noch schlimmer, um mithalten zu können? Muss alles immer schön/neu/perfekt sein?
Nicht andere sollten den Maßstab für das eigene Leben vorgeben, sondern es sollte sich auf einem selbst heraus entwickeln können! Nur wir selbst sind die Skala und entscheiden, was wir für wirklich notwenig und was wir für überflüssig halten.

Wie viel brauche ich wirklich?

Wie viel brauche ich wirklich? Diese Frage stellen wir uns alle irgendwann einmal. Spätestens wenn unsere Wohnungen und Keller so voll werden, das es schwer ist, die Übersicht zu behalten. Dann stellt sich die Frage, was darf bleiben und was könnte weg?

Was wir wirklich brauchen

Grundsätzlich brauchen wir nicht viel materielles zum Leben. Wasser, Nahrung, ein Dach über dem Kopf, Kleidung. Das ist das Nötigste.
Was danach kommt, dass sollte jeder Mensch für sich selbst entscheiden. Oft wird Minimalisten nachgesagt, sie dürften nur 100 Teile besitzen. Aber das ist meiner Meinung nach Quatsch. Denn es lässt sich nicht an der Anzahl an Dingen messen, ob man ein einfaches Leben führt. Zuviel sollte es aber natürlich auch nicht sein.

Was brauche ich?

Was ich also wirklich zu Leben brauche, ist dass, was mir in meinem Leben wichtig ist. Ob es die Büchersammlung, die gut ausgestattete Küche, das Automobil oder ein bisschen Kitsch ist, dass sei jedem selbst überlassen.
Nur zuviel sollte es nicht werden. Denn zuviel belastet. Einen Minimalisten, macht nicht die Anzahl der Dinge aus, sondern die Kompetenz, sich von dem zu trennen, was er nicht in seinem Leben benötigt. Das müssen nicht nur Dinge sein, sondern auch Tätigkeiten, Menschen oder Gewohnheiten.

Es geht also nicht um die Frage, wie viel ich wirklich brauche, sondern, was brauche ich nicht mehr.

Was brauchst du für ein einfaches Leben? Schreib doch einen Kommentar hierzu unter diesen Artikel.

Bist du neu auf meinem Blog? Dann habe ich für dich hier eine kleine Einführung vorbereitet.

Oder schaue dir das eBook zum Blog „Die Entdeckung der Schlichtheit – Einblicke in den alltäglichen Minimalismus“ an. Dort findest du die besten Artikel des Blogs in überarbeiteter Form als handliches eBook zusammengefasst.

Der Druck

Ich beschäftige mich jetzt schon seit über drei Jahren mit dem Thema Minimalismus. Und noch länger lese ich Sachbücher und Ratgeber. Ich habe viele Menschen kennengelernt, die ihr Leben ganz eigen führen und über noch viel mehr Menschen gelesen oder diese in TV-Beiträgen gesehen.
Dabei habe ich unzählige Lebenskonzepte kennengelernt. Und irgendwie sagen alle: So wie du (also „normaler“ Mensch) lebst, ist es schlecht. All diese Personen und Texte versuche mir ein alternatives Leben vorzustellen und mir damit ein glücklicheres Leben zu „verkaufen“.
Ich soll besonders gesund und vernünftig essen; mich viel mehr bewegen; so wenig wie möglich konsumieren; am besten mein Geld selbstständig verdienen; kein Auto besitzen und nicht in den Urlaub fahren; meine Zeit mit sinnvollen Dingen verbringe; Karriere machen; erfolgreich sein; eine vorbildliche Beziehung führen… Diese Liste ließe sich endlos so weiter führen. Jeder Ratgeber, jeder Blog- oder TV-Beitrag, viele Dokumentationen versuchen mir, eine entsprechende Lebensrichtung aufzuzwängen. Und zu oft widersprechen sich die Zielvorstellungen zudem noch.

Und ich? Ich fühle mich von alldem unter Druck gesetzt, wenn nicht alles so läuft, wie es sein soll. Und es läuft vieles nicht so, wie mir es durch all dies vorgegeben wird.

Ich bin kein Minimalismus-Superheld

Ich habe auch meine Schrömmelschublade; kann nicht morgen mit nur einem Rucksack durch die Weltgeschichte reisen; habe wertlose Sachen, von denen ich mich nicht trennen will; lebe nicht von meinem Blog; ernähre mich nicht korrekt; gebe Geld für Killefit aus… Auch diese Liste könnte ich endlos fortführen.

Ich finde diesen Druck an schlechten Tagen unerträglich

Den Vergleich von all diesen Anforderungen zu meinem Leben kann ich nur verlieren. Aber Vergleiche bringen sowieso nichts. Vergleiche machen unglücklich.

Ich muss meinen eigenen Weg finden. Aus all diesen Meinungen und Ratschlägen das Beste herauspicken, für mich einsetzen und meinen eigenen Weg durch diesen Dschungel finden. Anders wird es nicht gehen.
Daneben gilt es auch, sich gegen die Meinungen von außen abzuschotten. Nicht alles ist möglich, nicht alles wünsche ich mir. Zudem erleben wir von den erwähnten Personen auch immer nur einen Teil des Lebens. Niemand ist immer und überall alles, was er vorgibt zu sein.
Und wenn ich will, kann ich mit 100 Gegenständen leben! Aber muss ich es? Um einem Bild nach außen gerecht zu werden?

Wir Minimalisten sind nicht die Lösung für all die Probleme, die in dieser Welt herrschen. Ein einfaches Leben bringt jedoch viele Vorteile und es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Solange diese in meinem Leben zu finden sind, bin ich mit meinem Minimalismus auch glücklich so, wie er ist!

Jahresliste

by  Pascal/flickr.com

by Pascal/flickr.com

So ab Mitte Dezember fange ich an, sentimental zu werden. Die freien Tage und die Feiertage tun ihr Übriges. Und dieses Jahr hat es in diesen Tagen noch eine weitere gravierende Veränderung in meinem Leben getan. Ob das nun gut oder schlecht ist, weiß ich nicht so recht, das wird die Zeit zeigen.
In diesen Tagen setze ich mich auch sehr oft hin, denke nach, schwelge in Erinnerungen (nicht nur des letzten Jahres) und schreibe einfach nur so vor mich hin.

Große Vorsätze für das neue Jahr habe ich eigentlich nie. Dafür habe ich sowas wie eine Bucket-List, nur halt für das kommende Jahr. Auf dieser Jahresliste stehen Sachen, die ich in dem laufenden Jahr schaffen möchte.
Diese Liste ist nicht starr und auch nicht am 01. Januar vollständig. Meist beinhaltet sie nur ein paar Punkte, die ich jedes Jahr darauf schreibe: einen Berg hochlaufen und das Meer sehen sind zwei dieser Punkte. Weitere kommen im Jahr immer wieder dazu, je nach Situation und Lebenslage.
Mit diesem System fahre ich besser, als mir schon Monate im voraus vorzunehmen, dass ich am 01. Januar des neuen Jahre anfange X zu tun. Wenn ich etwas erreichen oder mich verändern will, dann kann ich damit auch sofort anfangen und muss nicht bis zu einem fixen Datum warten. Sonst will ich diese Veränderung, mit all den Anstrengungen, wohl nicht wirklich.

Zum Schluss dieses Textes möchte ich allen einen guten Rutsch ins Jahr 2015 wünschen. Ich hoffe, dass alle mit dem vergangenen Jahr abschließen und dass alle Hoffnung, Wünsche und Träume im nächsten Jahr in Erfüllung gehen werden. Bis zum nächsten Jahr.

Euer Daniel