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einfaches Leben vs. Konsumwünsche

Eigentlich weiß ich genau, was ich brauche und was mir gut tut. Eigentlich…

Denn immer wieder tauchen, mal mehr, mal weniger rationale Konsumwünsche in mir auf. Technisches Spielzeug, Computer, Spiele, Süßigkeiten (vor allem Süßgetränke), Filme und TV-Serien, die ich gerne sehen und Bücher, die ich gerne lesen würde. Eigentlich nichts ungewöhnliches. Aber, wie ich auch hier schon oft beschrieben habe, überfordert mich das ganz schnell und oft. Nicht die einzelnen Dinge, sondern die schiere Masse.
Jeden Tag prasseln unzählige Konsumaufrufe aus allen möglichen Richtungen auf uns ein. Sie erreichen uns hauptsächlich durch direkte und indirekte Werbung auf Plakatwänden, im Radio und TV und im Internet. Grade das Internet hat das geschafft, was das Fernsehen sich schon seit Jahrzehnten wünscht: Neben jeder Werbung ein Kauf-mich-Knopf. Wobei dieser Traum durch TVs mit Internetanschluss für die Fernsehanstalten auch bald in Erfüllung gehen dürfte. Aber das ist ein anderes Thema.
Dazu kommen die vielen kleinen Empfehlungen, die wir bestenfalls von Freunden, Bekannten oder den lieben Menschen auf Twitter bekommen. Gemeiner ist natürlich die personalisierte Werbung in Onlineshops oder Suchmaschinen, die immer den nächstschöneren Konsumwunsch errät.
Dies ist nur eines von vielen Beispielen. Ähnliches gilt für Onlinevideotheken, kostenlosen oder sehr günstigen eBooks, Musikstreamingdiensten oder all den freien Mediatheken.

Dem entgegen steht mein Wunsch nach einem einfachen Leben. Dieses Leben sollte nicht durch all diese Verführungen und Ablenkungen gekennzeichnet sein. Die Selektion ist aber verdammt schwer, grade bei all den digitalen Gütern. Während ich vor 15 Jahren beispielsweise durch die Auswahl der Büchereien oder Auslagen der Buchhändler beschränkt war, finde ich heute auf einen Mausklick viele neue, interessant erscheinende Bücher, die ich natürlich sofort kaufen, im günstigsten Fall leihen kann.
Bei den Kaufgütern besteht natürlich die Beschränkung durch das eigene Budget. Diese Einschränkung existiert bei kostenlosen digitalen Gütern nicht mehr: Ich kann mich stundenlang durch die Onleihen der Büchereien klicken und, wenn mein Ausleihkonto schon voll ist, alles auf eine Merkliste setzen. Im Internetkaufhaus heißt sowas dann Wunschzettel. Das Problem: Bis ich alles geliehene oder bereits gekaufte „verkonsumiert“, im Beispiel also gelesen habe, ist meine Merkliste bereits wieder so voll, dass sich schnell ein Gefühl von Überforderung breit macht.

Über Auswege und Lösungsmöglichkeiten, werde ich mir in den nächsten Tagen einige Gedanken machen. Fakt ist, dass Konsum in dieser Weise nicht wirklich positive Effekte hervorruft. Ganz im Gegenteil. Oft stehen diese Konsumwünsche dem einfachen leben entgegen und hindern mich sogar daran, meine Ideen und Gedanken umzusetzen.

Was „belastet“ euch am meisten? Was stiehlt die meiste Zeit? Wie geht ihr mit alle den Konsumverführungen um?