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Überforderung

In den letzten Wochen hat die mediale Überforderung sich wieder einmal einen Weg in mein reales Leben gefunden. Und nun ist es für mich an der Zeit mal wieder einen Strich zu ziehen und bei null anzufangen.

“Leider” bin ich ein Mensch, der sich nur schwer entscheiden kann. Die Tatsache, dass ich mich für fast alles interessiere, macht es mir auch nicht grade leicht. So kommen schnell viele Bücher und Videos, MP3 und Spielchen zusammen, die ich “mal gesehen haben will”. Aber es ist viel zu viel.

Noch vor ein paar Jahren habe ich auf diese Überforderung mit Eifer reagiert. Ich wollte alles schaffen. Schneller lesen, mehr DVDs schauen, schneller klicken. Überforderung. Im letzten Jahr habe ich dann gelernt, dass es kein Problem ist, einen “Cut” zu machen und die gesammelten Sachen einfach loszulassen. Bücher zurück in die Bücherei, die seit Jahren ungelesenen Bücher werden verkauft, verschenkt oder in den lokalen Bücherschrank verstaut. Digitales wird einfach gelöscht.

Mittlerweile habe ich eine andere Sicht auf viele Dinge bekommen. Zwei Dinge sind mir im medialen Umgang besonders aufgefallen:

– In diesen Tagen gibt es im Internet viele “Geschenke”. Hier jeden Tag ein Buch, dort “Medien-Spielzeug” für die digitalen Alleinunterhalter. Ich lasse es liegen. Denn ich weiß, dass es sich hierbei nur um kleine Werbegeschenke handelt. Ich möchte aktiv wählen, was ich konsumiere und nicht passiv mit irgendetwas beschmissen werden. Die Bücherei bildet dabei ein Sonderfall, weil die Medien dort ja definitiv wieder zurückgegeben werden müssen. Aber auch hier nehme ich oft zu viel mit…

– Punkt zwei ist die Tatsache, dass ich weiß, dass die meisten neuen Spielzeuge mindestens Zeit, aber meist auch viel Geld kosten. Kaufe ich mir eine Spielekonsole, so muss ich damit rechen, mir auch Spiele zu kaufen und die Zeit suchen, diese zu spielen. Kaufe ich mir ein Tablet-Computer, so werde ich mich vermutlich nicht nur mit den Standardfunktionen begnügen. Ein eBook-Reader macht, trotz der vielen Vorteile da leider keine Ausnahme. Je mehr ich von diesen Dingern besitze, desto mehr werde ich von ihnen besessen. Für mich leider eine zu neue Erkenntnis.

Und nu? Die Bücher gehen zurück zu Bücherei, die Internetauktionen werden mehr und ich überdenke den Status, denn manche Errungenschaften bei mir in den letzten Wochen eingenommen haben. Zu viel Spielzeuch is ja auch nix.