Ich beschäftige mich jetzt schon seit über drei Jahren mit dem Thema Minimalismus. Und noch länger lese ich Sachbücher und Ratgeber. Ich habe viele Menschen kennengelernt, die ihr Leben ganz eigen führen und über noch viel mehr Menschen gelesen oder diese in TV-Beiträgen gesehen.
Dabei habe ich unzählige Lebenskonzepte kennengelernt. Und irgendwie sagen alle: So wie du (also „normaler“ Mensch) lebst, ist es schlecht. All diese Personen und Texte versuche mir ein alternatives Leben vorzustellen und mir damit ein glücklicheres Leben zu „verkaufen“.
Ich soll besonders gesund und vernünftig essen; mich viel mehr bewegen; so wenig wie möglich konsumieren; am besten mein Geld selbstständig verdienen; kein Auto besitzen und nicht in den Urlaub fahren; meine Zeit mit sinnvollen Dingen verbringe; Karriere machen; erfolgreich sein; eine vorbildliche Beziehung führen… Diese Liste ließe sich endlos so weiter führen. Jeder Ratgeber, jeder Blog- oder TV-Beitrag, viele Dokumentationen versuchen mir, eine entsprechende Lebensrichtung aufzuzwängen. Und zu oft widersprechen sich die Zielvorstellungen zudem noch.
Und ich? Ich fühle mich von alldem unter Druck gesetzt, wenn nicht alles so läuft, wie es sein soll. Und es läuft vieles nicht so, wie mir es durch all dies vorgegeben wird.
Ich bin kein Minimalismus-Superheld
Ich habe auch meine Schrömmelschublade; kann nicht morgen mit nur einem Rucksack durch die Weltgeschichte reisen; habe wertlose Sachen, von denen ich mich nicht trennen will; lebe nicht von meinem Blog; ernähre mich nicht korrekt; gebe Geld für Killefit aus… Auch diese Liste könnte ich endlos fortführen.
Ich finde diesen Druck an schlechten Tagen unerträglich
Den Vergleich von all diesen Anforderungen zu meinem Leben kann ich nur verlieren. Aber Vergleiche bringen sowieso nichts. Vergleiche machen unglücklich.
Ich muss meinen eigenen Weg finden. Aus all diesen Meinungen und Ratschlägen das Beste herauspicken, für mich einsetzen und meinen eigenen Weg durch diesen Dschungel finden. Anders wird es nicht gehen.
Daneben gilt es auch, sich gegen die Meinungen von außen abzuschotten. Nicht alles ist möglich, nicht alles wünsche ich mir. Zudem erleben wir von den erwähnten Personen auch immer nur einen Teil des Lebens. Niemand ist immer und überall alles, was er vorgibt zu sein.
Und wenn ich will, kann ich mit 100 Gegenständen leben! Aber muss ich es? Um einem Bild nach außen gerecht zu werden?
Wir Minimalisten sind nicht die Lösung für all die Probleme, die in dieser Welt herrschen. Ein einfaches Leben bringt jedoch viele Vorteile und es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Solange diese in meinem Leben zu finden sind, bin ich mit meinem Minimalismus auch glücklich so, wie er ist!
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