Konsum, Minimalismus
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Es sich leisten können

Viele schnelle Käufe werden unüberlegt getätig. Darauf zielt Werbung im Allgemeinen und das Verpackungsdesign im Kaufhaus im Speziellen ab. Wir sollen zum Kauf verführt werden. Soweit nichts wirklich neues.
In den letzten Woche ist mir, unterwegs in den Einkaufsstraßen mit ihren vielen Geschäften, immer wieder eine Phrase durch den Kopf gesprungen, die zentral für einen Spontankauf ist.

Warum eigentlich nicht? Eigentlich kann ich es mir ja leisten.“

Damit sind nicht mal große Teile gemeint, sondern eher die vielen kleinen Verlockungen im Alltag. „Diese Zeitschrift sieht doch interessant aus.“ „Das Deo riecht aber gut.“ „Diese leckere weiße Schokolade habe ich mir schon lange nicht mehr gegönnt.“”Was macht es schon, eine Hose mehr zu besitzen?” oder „Warum sollte ich jetzt auf einen kleinen Hamburger verzichten, wenn ich doch leichten Hunger habe?“
Diese und ähnliche Gedanken schossen mir bei einzelnen Produkten durch den Kopf. Mal bin ich schwach geworden, mal auch nicht. Aber grade der Verzicht fordert eine Menge Aufmerksamkeit und Willensfähigkeit.
Wenn ich kleinen Verführungen nachgebe, stelle ich schnell fest, dass es in der Summe gar nicht mal so wenige sind. Die einzelnen Ausgaben, Belohnungen und Spontankäufe läppern sich und am Ende eines (schwachen) Tages sind es gar nicht mal so wenige.

Aber wie kann ich diesen Käufen aus dem Weg gehen?

  • Aus dem Weg gehen ist schon mal ein guter Schritt. Wenn ich nicht in einem der modernen Konsumtempel unterwegs bin, kann ich auch nix kaufen.
  • Wenn ich aber nun dort hin muss, ist die gute, alte Einkaufsliste immer noch das beste Mittel gegen den spontanen Kauf. Rein ins Geschäft, das einpacken, was gebraucht wird und wieder raus. Kurz und schmerzlos.
  • Werbung gehe ich persönlich, da wo ich es kann (TV, Internet, etc.) aus dem Weg. Auch wenn natürlich jeder behautet, dass Werbung grade bei ihm nicht funktionieren würde, so ist es doch psychologisch erwiesen, dass sie funktioniert. Sonst wären Unternehmen wohl nicht bereit dafür hunderte Millionen Geldeinheiten dafür auszugeben.
  • Ferner lohnt es sich, die eigenen Gewohnheiten mal unter die Lupe nehmen. Welche Sachen kaufe ich regelmäßig? Brauche ich diese überhaupt? Oder suche ich regelmäßig, vielleicht sogar aus Langeweile, Geschäfte auf, die mich zum Kaufen anregen (Zeitschriftenläden, Supermärkte, Shoppingmalls im allgemeinen)?
  • Und zu guter Letzt, sollte einfach mal „Nein!“ gesagt werden. „Nein, ich brauche diesen Schokoriegel jetzt nicht.“ „Nein, ich habe noch genug Bücher zu lesen.“ oder „Nein, ich besitze schon genug Zeug in meiner Wohnung (oder der Küche, im Kleiderschrank, etc.).“

An diesem Punkt möchte ich auch nochmal auf die „drei goldenen Regeln“ von Isabell hinweisen, über die wir auch schon im Minimalismus-Podcast gesprochen haben.

Wie geht Ihr mit Spontankäufen um? Ärgert Ihr Euch auch manchmal drüber? Welche Strategien habt Ihr dagegen entwickelt?

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