Ich glaube nicht, dass diese Lebensweise jeden Menschen in unserer heutigen Gesellschaft glücklich machen kann. Dafür gibt es viel zu viele verschiedene Lebensweisen und die daraus resultierenden Wünsche.
Damit ein freiwillig einfaches Leben (lifestyle of voluntary simplicity) „glücklich“ macht, benötigt es eine gewisse Einsicht, was im Leben wirklich nachhaltig zufrieden macht. Denn wir wollen im Grund ja zufrieden sein, nicht glücklich.
Da Minimalismus allein die Dinge und den Konsum umfasst, ist eine Reduktion auf das wesentliche wichtig. Was auch immer das für die einzelne Person heißen mag. Ganz nach Voltair: „Wer seine Wünsche zähmt, ist immer reich genug“.
Auf uns prasseln heute soo unendlich viele Dinge ein, dass es immer wichtiger wird, diesen nicht nachzugehen. „Aussortieren des Unwesentlichen ist Kern aller Lebenskraft“ sagte bereits Laotse 600 v. Chr.. Und das Aussortieren und Weglassen sind die Kernkompetenzen des Minimalismus.
So gewinnen wir einfach lebenden Menschen nicht nur Zeit. Geld wird heute als allgemeingültiges Wunscherfüllungmittel angesehen. Aber wie ich selbst lange feststelle, lässt sich mir Geld wirklich Zufriedenheit nicht kaufen.
So stand ich vor Jahren einmal in meinem damaligen Büro am Fenster und beobachtet eine Frau, die durch den gegenüberliegenden Park schlenderte. Es war grade Frühling geworden. Und ich fragte mich, was das für glückliche Menschen sein müssen, die zu einer Zeit, in der die meisten Menschen in unserer Gesellschaft arbeiten, an einem so schönen Frühlingstag durch einen Park spazieren können.
Ein einfaches Leben hat es mir erlaubt, meine Ausgaben zu reduzieren und mich den Tätigkeiten und Dingen zu widmen, die mir wichtig sind und mich zufrieden machen.
Auch ich bin dabei nicht perfekt: Es gibt immer noch Verhaltensweisen an mir, die nicht grade minimalistisch sind. Aber mit der Zeit hinterfragt man auch diese. Und kann sie so langsam verändern. Was natürlich nicht über Nacht geschieht.
Kurz: Ein einfaches Leben macht mich deswegen zufrieden, weil Zeit gewonnen habe, die ich mit den Dingen zubringen kann, die mir wichtig sind. (Was für jeden etwas anderes sein kann…)
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