Psychologie
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Vom Aufsparen und Es-sich-wert-sein

Downgrade Deluxe Ich freue mich, hier heute einen Gastbeitrag über das Aufsparen von Emi von Downgrade Deluxe  veröffentlichen zu können.

 

Auf dem Weg in ein einfaches, weniger überladenes Leben begegnet man oft Dingen, die man schon ewig besitzt und aufgespart, weil sie etwas Besonderes sind.

Das teuere Parfum, das geerbte Porzellan oder der unbezahlbare Pulli warten auf DIE besondere Gelegenheit, die es würdig ist, sie endlich zu benutzen.

Da solche Anlässe höchst selten stattfinden, fristen sie so ihr Dasein in den Schränken und Vitrinen unserer Nation. Wir hegen und pflegen unsere Schätzchen, verstauen sie gut und achten darauf, sie gut aufzubewahren und sie für einen besonderen Tag aufzusparen.

Währenddessen schleppen wir diese Dinge mit.

Beim Umzug, bei der Organisation unserer Schränke, diversen Ausmist-Aktionen, etc. sind sie ein Teil unseres Lebens: Wir haben sie vor Augen, wir haben sie in unserem „Bestand“, wir verwalten sie, doch benutzen dürfen wir sie nur höchst selten.

Mit großer Wahrscheinlichkeit werden diese Dinge uns auch überleben, es sei denn wir trennen uns irgendwann von ihnen oder sie werden schlecht.
Ja, schlecht. Was bei Parfum noch logisch erscheint, weil es irgendwann in einen alkoholischen Duft umschlägt, gibt bei Kleidung, Gläsern, Schmuck, Porzellan, etc. erstmal zu denken.

Solche Dinge werden doch nicht schlecht, die sind etwas für die Ewigkeit, wenn ich sie nur gut genug behandle und selten benutze!

Das mag so sein, dennoch gibt es hierbei einen unkalkulierbaren Faktor:
Dich selbst.

Kleidung gerät aus der Mode, ebenso wie geschliffene Kristallgläser, altes Porzellan oder geklöppelte Deckchen. Verbrauchsgegenstände sind nach einiger Zeit nicht mehr haltbar. Gebrauchsgegenstände, die kaum gebraucht werden, laufen Gefahr irgendwann eher belastender Plunder zu werden, weil sie Dir nicht mehr gefallen.

Der teure Schmuck, der nie getragen wird, weil Du ihn verlieren könntest und er einfach zu viel Wert ist, kann seinen Zweck nie erfüllen. Das Porzellan Deiner Urgroßmutter ist in Deinen Augen hässlich, dennoch darfst Du es nicht einfach verkaufen oder im Alltag benutzen. Denn verkaufen hieße, Deiner toten Uroma das Herz zu brechen – Benutzen bedeutet das Risiko einzugehen, dass es kaputt geht.

All diese Schätzchen können ihren Zweck nicht erfüllen und werden dadurch zu Plunder. Plunder, den Du mitschleppst, der Dir kaum Nutzen bringt und Dich sogar belasten kann.

Der Zweck all dieser Dinge ist es jedoch:

Dir gut zu tun.
Dir zu dienen.
Dir ein schönes Leben und ein gutes Gefühl zu bereiten.

Jeder Tag ist besonders. Und Du bist sowieso jeden Tag etwas Besonderes.

Warum sollten wir also nicht anfangen, uns jeden Tag das Besondere zu gönnen und es zu genießen, solange wir es noch als etwas wertvolles empfinden?

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Emi und Downgrade Deluxe findest Du auch auf Twitter oder Facebook. Zudem hat Emi ein wunderbares Buch geschrieben, wo sie sehr hilfreich ihre Lebenphilosophie erklärt.

 

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