Der Weg hin zu einem minimalistischem Leben beginnt mit der Frage, was genau denn im eigenen Leben Überfluss, beziehungsweise überflüssig ist.
Die Unzufriedenheit mit dem eigenen Überfluss
Meist besteht schon seit längerer Zeit eine gewisse Unzufriedenheit mit dem eigenen Leben. Es muss nichts tiefgreifendes sein. Schon ein zu voller und unaufgeräumter Kleiderschrank kann die Ursache sein. Denn genau in diesen sichtbaren Manifestationen wird auf klare Weise der eigene Überfluss sichtbar.
Diese sichtbaren Dinge, lassen sich meist schnell beseitigen. Ein wenig Zeit und der Wille zum Ausmisten reicht meist aus und der erste Schritt in eine Zukunft mit Weniger ist getan.
Der Überfluss unserer heutigen Zeit ist aber viel tiefgreifender. Der Ballast, der unser Leben in jedem Moment beschwert, ist nicht nur materieller Natur. Was genau dieser Ballast genau ist, hängt von den eigenen Erwartungen, Wünschen und der eigenen Lebensweise ab.
Für jeden Menschen mag Ballast etwas anderes Bedeuten. Während dem einen es mehr darum gehen mag, sich von den materiellen Dingen zu lösen und so leichter durchs Leben zu gehen, mag eine andere Person eher unter zu wenig Zeit für die persönlichen Belange leiden.
Doch wie genau findet man nun heraus, was der eigene Überfluss genau ist?
Im Grunde ist diese Frage ganz einfach zu beantworten. Den eigenen Ballast erkennt man ziemlich deutlich, indem man sich selbst etwas Zeit nimmt, stehen bleibt, zur Ruhe kommt und dann ganz einfach in sich hinein horcht. Die richtigen Gedanken und Fragen kommen dann ganz von alleine.
Wie viele X brauche ich eigentlich wirklich? Tun es nicht auch ein paar weniger?
Benötige ich wirklich das neue Y?
Warum habe ich eigentlich so wenig Zeit/Geld/Freude/etc. in meinem Leben? Was kann ich dagegen tun? Was kann ich reduzieren damit ich mehr habe?
Wer willst du sein?
Es geht im Grunde darum herauszufinden, was wir selbst wollen. Die Gesellschaft lebt uns viele verschiedene Dinge vor, die wir zumeist ungefragt übernehmen. Mehr von etwas ist für viele Menschen immer noch besser.
Zudem geht es in der Wirtschaft immer nur um Wachstum. Wir sind mit diesen Konventionen groß geworden und hinterfragen vieles nicht mehr. Aber ist ein Auto zum Leben wirklich notwenig, wenn man in einer Großstadt wohnt? Muss die gesuchte Wohnung wirklich größer sein, als die aktuelle, damit mehr Stauraum vorhanden ist? Muss man eine Fernreise unternehmen, um vor den Kollegen etwas zu erzählen zu haben? Oder noch schlimmer, um mithalten zu können? Muss alles immer schön/neu/perfekt sein?
Nicht andere sollten den Maßstab für das eigene Leben vorgeben, sondern es sollte sich auf einem selbst heraus entwickeln können! Nur wir selbst sind die Skala und entscheiden, was wir für wirklich notwenig und was wir für überflüssig halten.
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