Mad Men
Am letzten Wochenende habe ich mir die erste Staffel der Serie Mad Men angeschaut. Der Grund, warum ich mir diese Serie anschaute, war die Tatsache, dass es um die Entstehung von Werbung wie wir sie heute kennen, geht. Die Serie spielt im New York der frühen 1960er Jahre und zeichnet das Leben des erfolgreichen Werbemenschens Don Draper.
Neben der Art, wie die gezeigten Protagonisten ihrer Arbeit nachgehen, fasziniert mich die Darstellung des Lebens in dieser Zeit. Damit meine ich weniger den teilweise sehr harten Umgang (grade gegenüber Frauen), sondern eher die dargestellten Wohn- und Lebens- und Arbeitsstile.
Die Wohnungen sind, im Vergleich zum heutigen Standard, fast vollkommen frei von elektronischen Geräten (die meisten waren ja noch nicht wirklich erfunden oder für jedermann erschwinglich). Erstaunlich fand ich die Sichtweise über das Fernsehen, welches den damaligen Radiokonsum noch nicht wirklich abgelöst hatte und mit Vorurteilen behaftet war. Zur Entspannung wurde sich vor Radio gesetzt oder gelesen und nach der Arbeit mit den Kollegen Essen und Feiern gegangen.
Auch die ganzen Ablenkungen, die wir heute haben, gab es damals sowohl im Arbeitsleben, als auch Privat nicht: eMail, Internet, hunderte Sender im TV/(Internet-)Radio. Aber nicht nur bei der Technik gab es Einschränkungen: Es gab nicht die Anzahl von Artikeln, denen heute hinterher geeifert werden muss. Auch die Freizeitmöglichkeiten waren geringer. Und nicht jeder besaß ein Auto bzw. war daran gewöhnt, ja kein anderen Verkehrsmittel zu benutzen, so wie es heute oft den Anschein macht.
So war das Leben insgesamt ruhiger, es wurde bestimmt mehr Wert auf das zwischenmenschliche gelegt und die Ablenkungen waren geringer.
Was können wir jetzt davon lernen? Für mich ziehe ich die Erfahrung daraus, dass das Leben nicht überladen sein muss und es früher möglich war, nicht so gestresst zu sein. Dies fordert heute natürlich aktive Kontrolle und auch den Verzicht auf bestimmt Dinge. Was genau das heißt, sollte jeder für sich selbst entscheiden. Mir hat die Serie auf jeden Fall Lust gemacht, genauer hinzuschauen, was in meiner Wohnung so herumfliegt und ob mein Leben ohne ein bestimmtes Teil wirklich an Dynamik verliert oder ob es dadurch nicht vielleicht eine ganz eigne schaffen kann und das Leben so bereichert.