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Kein Bücherregal

Neulich sah ich eine biographische Serie über den Menschen Bill Gates. Eines der Interviewschnipsel zeigte Gates vor einem riesigen Bücherregal. Ein imposanter Anblick. Und ich nehme der ganzen Dokumentation auch ab, dass all diese Bücher gelesen wurden.

Schon immer faszinierten mich Regale voller Bücher. Vor allem, wenn es nicht meine eignen sind. Zu Besuch bei einem belesenen Bekannten hätte ich mich stundenlang mit seinen drei gefüllten Regalen voller Sachbücher blättern können. Und nicht zuletzt hinterließ diese große Bewunderung bei mir. Weil ich wusste, dass alle Werke gelesen wurden.

Bei mir sind solche Regale nicht zu finden. Zu großflächig, zu schwer, zu umständlich beim Umziehen. Trotzdem lese ich viel. Aktuell wieder lieber digital. Was vermutlich an dem 1100-seitigen Machtwerk „Herrschaft der Dinge“* liegt.

Eigentlich schade! Denn wenn ich heute für eine Dokumentation interviewt und gefilmt werden würde, dann könnte ein volles Regal sehr imposant im Hintergrund aussehen. Ich kann ohne auch keine Besucher meiner Wohnung beeindrucken. Oder Bilder mit nach Größe, Thema bzw. Farbe sortierten Buchrücken bei Instagram posten. Was wohl ebenso nur dazu nutzt, andere zu beeindrucken.

Habe ich deswegen so viele Rezensionen in den letzten Beiträgen hier im Blog gepostet? Leider nein. Nicht jedes von mir gelesene Buch schafft es in Textform auf diesen Weblog. Vermutlich war es nur eine einfache Form, etwas auf‘s digitale Papier zu bekommen. Auch die Video- und Podcastbeiträge sind in Erstellung nicht so anstrengend wie das Tippen eines wohlüberlegten Textes.

Aber sind nicht solch gehaltvolle Beiträge das, was das Internet grade in unserer heutigen Zeit ausmachen sollte? Anstatt massenweise Kleinkram in den sozialen Netzen zu posten?

Vermutlich haben auch meine Aufmerksamkeitsspanne und Frustrationstoleranz in den letztem 10 Jahren abgenommen. Durch soziale Medien, größere Auswahl in allem und dadurch entstehenden Zeitdruck und Orientierungslosigkeit.

Durch diese Überlegungen bin ich erst dazu gekommen, diesen Post zu schreiben. Überhaupt wieder zu schreiben. Schon seit Wochen arbeite ich an einer neuen Auflage meines Buches zu diesem Blog, indem ich alle relevanten Texte dieser Seite zusammenbringe und komplett überarbeite. Daneben arbeite ich auch endlich an einem lange vor mich hergeschobenen Buchprojekt.

Eben schnell ein Bild in die sozialen Netze posten, 5 Minuten ein Video oder Podcast aufnehmen. Nette Zwischentätigkeiten. Aber es ist wie mit Fastfood: Es gaukelt mir vor, etwas Gehaltvolles gegessen zu haben. Dabei werde ich nach kurzer Zeit schon wieder hungrig. Und nach dem Essen fühle ich mir eher übersättigt, als lebendig.

Deswegen gibt es heute kein Bild von meinem Bücherregal. Sondern diese kleinen Gedanken zum fertigdenken. Ich bin gespannt, wo der dich und mich hinführen wird!

gelesen: „all you need ist less“ von Manfred Folkers und Niko Paech

Ich weiß nicht, wie lange ich auf dieses Buch gewartet habe. Es waren aber mindestens eineinhalb Jahre. Denn bereits Ende 2018 entdeckte ich das Buch „all you need is less“* auf der Angebotsseite eines I

nternetversandhändlers.
Das neue Buch von Niko Paech, geschrieben zusammen mit Manfred Folkers, weckte nicht nur wegen den Autoren, sondern vor allem dem Untertitel mein Interesse: „Eine Kultur des Genug aus Ökonomischer und buddhistischer Sicht“.
Die Eckpfeiler der Postwachstumsökonomie waren mir zu diesem Zeitpunkt bereits bekannt. Und die Aussicht, diese Gedanken mit denen der buddhistischen Lehre zu verbinden klang mehr als spannend. Im Februar 2019 sollte das Buch erscheinen.
Allerdings verstricht der Veröffentlichungszeitpunkt und auf Nachfrage, wann das Buch erscheinen würde, bekam ich vom mir geschätzten oekom-Verlag leider nur die Aussage, dass das Buch nicht erscheinen würde.
Freudigerweise sagte mir Herr Paech bei einem Vortrag Ende Januar, dass das Buch nun doch bald auf den Markt kommen würde. Endlich! Und so bat ich den Verlag um ein Rezensionsexemplar, welches ich freundlicherweise am Veröffentlichungstag im Postkasten fand. So macht ich mich ans Lesen.

Der ca. 260-seitige Band gliedert sich grob in vier Teile. Zwischen einem schriftlichem „Vorgespräch“ und „Nachgespräch“ der beiden Autoren, teilt sich das Buch in zwei Hälften: Manfred Folkers „Buddhistische Motive für eine Überwindung der Gier-Wirtschaft“ sowie Niko Paechs „Suffizenz als Antithese zur modernen Wachstumsorientierung“.

Suffizienz

Auf das Inhaltliche kann ich hier in dieser kleinen Rezension des Buches kaum eingehen. Denn das Buch ist kein Lesebuch.
Wer sich bereits einmal mit

der Postwachstumsökonomie befasst hat, wird schnell merken, dass es in diesem Werk hauptsächlich um Suffizienz geht. Suffizienz ist eigentlich genau das, was den Minimalismus ausmacht: Weniger konsumieren (im ökonomischen Sinn also auch produzieren). Es ist der wissenschaftliche Begriff für das Ausmisten, Optionen verringern, sprich: dem Genug.

Die spirituelle Sicht

Copyright: © nXm film production

Manfred Folkers nähert sich dem Thema als Dharma-Lehrer aus mehr oder weniger spiritueller Sichtweise. Auch wenn ich dem Buddhismus mit seinen Sichtweisen zugeneigt bin, so hat für mich Spiritualität immer ein leichtes Geschmäckle. Und das, obwohl ich weiß, wie wichtig sie in der Vergangenheit für uns Menschen war und wie sehr sie in unserer heutigen Zeit fehlt.
Beeindruckt hat mich an Folkers Teil die Sichtweise, dass wir als einzelner Mensch immer mit Anderen verbunden sich und auch eine gewisse Abhängigkeit besitzen. Niemand, egal wie individuell ein Mensch auf dieser Welt auch erscheinen möchte, kann unabhängig überleben. Wir sind nicht nur auf andere Menschen angewiesen, sondern vor allem auf die Natur. Also allen Lebewesen, unserer Umwelt und unserem gesamten Planeten mit all seinen verbundenen Ökosystemen. Wachstum in dem Maße, wie westliche Gesellschaften sie heute betreiben, ist dabei der ideale Nährboden für Leid. Und als mögliche Lösung für dieses Leid, erklärt der Autor in den letzten acht Kapiteln seines Teils den „Edlen Achtfachen Pfad“ des Buddhismus.

Die wissenschaftliche Sicht

Copyright: © Michael Messal

Niko Paech beschreibt im folgenden Teil Suffizenz aus wissenschaftlicher Sicht. Wie in seinem Buch „Befreiung vom Überfluss“* ist sein Aufsatz voll von neuen Sichtweisen und Denkanstößen.

Er erklärt, warum Suffizienz die wichtigste (und im Grunde einzige) Strategie für ein nachhaltiges Leben ist. Dabei streut er viel Salz in unsere heutige Lebensweise und zeigt auf, wie der heutige Hyperkonsum, also unser aller Verhalten, nicht nur die Umwelt zerstört, sondern auch unsere Psyche zersetzt. Er führt aus, woher dass allgegenwärtige „Sinnvakuum“ in uns stammt, welches Depressionen und Angststörungen bedingt und wie die fehlende Zeit und der damit verbundene Stress im Spätkapitalismus uns in den Burnout treiben. Dabei stellt er die Frage, woher wir die Legitimation für unseren Lebensstil nehmen und welche Abwehrreaktionen gegen Veränderungen aufgefahren werden.

Auf den einzelnen Menschen kommt es an

Sowohl Manfred Folkers als auch Niko Paech führen immer wieder an, dass nötige (Verhaltens)Änderungen dabei hauptsächlich auf persönlicher Ebene zu etablieren sind. Denn diese sind die dringende Voraussetzung für das Handeln der politischen und wirtschaftlichen Akteure. Sie können und werden erst handeln, wenn genug Menschen für die notwendigen Systemveränderungen sind. Um ein aktuelles Beispiel anzuführen: Wenn Menschen lieber einkaufen und verreisen wollen, anstatt die Gesundheit aller Menschen in unserer Gesellschaft zu schützen, kann und wird die Politik auch entsprechend handeln. Denn ein Handeln gegen die Interessen einer großen Mehrheit ist kaum durchsetzbar.

Diese Buch hat mich sehr beeindruckt. Auch wenn Paechs Teil, ebenso wie„Befreiung vom Überfluss“ nicht einfach zu lesen ist, so wird dessen Inhalt hier auf dem Blog und Podcast noch lange die kommenden Inhalte bestimmen. Geplant ist zudem mindesten ein Podcast zusammen mit Marco von „Ein Minimalist erzählt“. Anders ist den vielen Gedanken, die dieses Buch in mir ausgelöst hat, nicht beizukommen. Es bietet dafür einfach zu viele Anregungen. Was auch der Grund war, warum meine Rezension so lange gebraucht hat. Trotzdem ist es eine klare Empfehlung. Wenn nicht sogar das Buch, was mein Minimalist gelesen haben sollte.

Das Buch „all you need is less – Eine Kultur des Genug aus ökonomischen und buddhistischer Sicht“* von Manfred Folkers und Niko Paech ist erschienen im oekom-Verlag und kostet 20 Euro.

gelesen: „small is beautiful“ von Ernst F. Schumacher

In den letzten Wochen und Monaten lese ich ein Buch nach dem Anderen. Darum gibt es auf dem Blog und im Podcast aktuell so viele Buchbesprechungen und -gedanken. So wie heute. Auch wenn ich mit dieser kleinen Rezension dem vorzustellenden Buch kaum gerecht werden kann.

„Small is beautiful – die Rückkehr zum menschlichen Maß“ von Ernst F. Schumacher* erschien bereits im Jahr 1973 (auf deutsch 1979). Was mich zuerst abschreckte, dann verwunderte. Allerdings beschäftige ich mich aktuell viel mit den Hintergründen der Postwachstumsökonomie. Und dort ist Schumachers Buch eine der Quellen, auf die sich oft bezogen wird.

Im Jahr vor erscheinen war der vielbeachtete Bericht „Die Grenzen des Wachstums“ des Club of Rome erschienen und rüttelte an den Grundsätzen unseres Wachstumsglaubens. Weiter wie bisher könne es nicht gehen.

Schumacher wirft in seinem Buch einen Blick auf das damalige (wie heutige) Wirtschaftssystem sowie die Wirtschaftswissenschaften und zieht die Verbindung zu der ökologischen Ausbeutung unserer Welt. Wir haben uns von unseren Wurzeln, der Verbindung zur Natur und dem menschlichen Maß immer weiter gelöst. Hin zu einem Glaubenssystem, in dem nichts wichtiger ist, als der Profit und das Wachstum.

Als einen Grund stellt der Autor im Laufe des Buches das Verschwinden einer vormals allgegenwärtigen Ethik oder Metaphysik (welche hauptsächlich durch Religion vermittelt wurde) heraus. Dadurch werden heute fast sämtliche Entscheidungen nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten entschieden. Das merke ich selbst, wenn ich mir eine gebrauchte Serienstaffel lieber für 2€ weniger in einem großen Internetshop, als beim örtlichen Kleinhändler in der Innenstadt kaufe. Welcher Kauf wohl „besser“ für die Umwelt und die Menschen um mich herum ist??

Wie wir es von Niko Paechs Ausführungen zur Postwachstumsökonomie kennen, so schlägt Schumacher als Lösung unserer ökologischen und gesellschaftspolitischen Probleme eine radikale Reduzierung und Verkleinerung vor. Der Autor bezieht sich dabei natürlich auch auf unsere westliche Gesellschaft. Vor allem die Wachstumsaussichten und das sich schon abzeichnende Schwinden von natürliche Ressourcen, welche bereits der Club of Rome vorhersagten, die stellte Schumacher heraus.

Er zeigt jedoch in einem kompletten Kapitel Möglichkeiten für die Entwicklungshilfe der Dritten Welt auf. Erschreckenderweise wären diese vorgeschlagenen Vorgehensweisen heute für unsere Gesellschaft wichtiger den je. Denn spätesten mit der fortschreitenden Digitalisierung und der damit einhergehenden Rationalisierung von Arbeitsplätzen und vermehrt prekären Beschäftigungsverhältnissen, wird die Schere zwischen arm und reich weiter auseinandergehen. Deswegen fordern grade heute viele wieder eine „Produktion der Massen“ statt der „Massenproduktion“.

Alle Themen und Thesen dieses wunderbaren Buches in Gänze zu besprechen, würde bei weitem den Rahmen sprengen. Deswegen möchte ich die Lektüre von „Small is beautiful“ all jenen empfehlen, die sich bereits mit der Postwachstumsökonomie auseinandersetzte haben und ihr Wissen dahingehend vertiefen möchten. Obwohl das Buch bald 50 Jahre alt wird, ist es trotzdem sehr gut zu lesen. Und die Einleitung von Niko Paech schafft die Verbindung Schumachers Ausführungen mit unseren heutigen Problemen.

Das Buch „Small ist beautiful“ von Ernst F. Schumacher* ist erschienen im Oekom Verlag und kostet als kompaktes Hardcover 22€. In meiner Bücherei war das Buch aber auch in eine alten Ausgabe entleihbar.

Gelesen: „Was ist so schlimm am Kapitalismus?“ von Jean Ziegler

Das Buch „Was ist so schlimm am Kapitalismus? Antworten auf die Fragen meiner Enkelin“ von Jean Ziegler* hatte ich nach seinem Erscheinen im letzten Jahr schon mehrfach wahrgenommen. Es gab in den schon einige diese kleinen Bücher, die auf dem Cover nur den Titel in großen Lettern auf einer Signalfarbe als Hintergrund zeigen. Auch wenn ich weiß, dass dies meist gute und wichtige Bücher sind, hatte ich dieses erst mal nicht zu Hand genommen.

Erst vor ein paar Wochen warf ich in meiner Bücherei einen Blick hinein. Und schon auf den ersten Seiten war ich so begeistert, dass ich den Verlag C.Bertelsmann / RandomHouse um ein Rezensionsexemplar gebeten habe. Dieses landete freundlicherweise ein paar Tage später in meinem Briefkasten.

Das kleine Buch ist aber trotz seiner wenigen Seiten, welche selbst ich schnell durchgelesen hatte, so wunderbar voll von Inhalt. Der Autor beschreibt darin, was der Kapitalismus eigentlich ist, wie er sich bis zu seiner heutigen Form ausbreiten und dabei so viel Leid erzeugen konnte. Auch wenn ich vieles schon aus der Schule oder anderen Quellen wusste, war die Zusammenfassung in diesem Buch ein Augenöffner.

Als Stilmittel wählte Jean Ziegler eine Art Gespräch mit einem jungen Mädchen Namens Zohra, welche immer wieder seine Ausführungen mit kurzen Nachfragen oder Hinweisen unterbricht. Dies macht das lesen und verstehen diese Buches sehr angenehm. Und das obwohl ich kein großer Freund von geschriebenen Interviews bin.

Das Buch gewinnt durch dieses Stilmittel nicht nur an einer gewissen Dramatik, sondern unterstreicht durch den Generationenunterschied die Wichtigkeit des Inhaltes. Während sich der Großteil mit der Herleitung und aktuellen Gestalt des Kapitalismus beschäftigt, wird auf den Letzten der 130 Seiten die Dringlichkeit unterstrichen, dass sich jeder von uns in seinen Möglichkeiten gegen dieses System auflehnen sollte. Einfach in dem jeder seine Stimme nutzt und sich nicht durch die mediale Macht, Werbung und anderen Formen der Beeinflussung davon abbringen lässt, aktiv zu werden. Auch wenn es einem Kampf gegen Windmühlen gleicht.

Hier würde sich das Buch „Selbst denken! Eine Anleitung zum Widerstand“ von Harald Welzer* als wunderbare Weiterführung eignen. Zumal Jean Ziegler offenlässt, wie eine Welt nach dem Kapitalismus aussehen könnte. Allerdings hofft er (genau wie ich), dass das kapitalistische System sich aktuell in seinem Endstadium befindet und wir diese Ausbeutung von Umwelt und Menschen zugunsten einiger weniger Oligarchen in den nächsten Jahrzehnten überwinden werden!

In meinen Augen ein sehr wichtiges Buch, welches ich jedem aufgeklärten Menschen ans Herz legen möchte. Ich werde es sicherlich nicht nur einmal gelesen haben. Und so wandert dieses Druckwerk in meine, wohlgemerkt sehr kleine Sammlung an Büchern.

Das Buch „Was ist so schlimm am Kapitalismus? Antworten auf die Fragen meiner Enkelin“ von Jean Ziegler* ist erschienen bei C.Bertelsmann und kostet 15€. Es ist auch in jeder Bücherei, ggfs. über die Fernleihe zu entleihen.

gelesen: Food Pharmacy – Essen ist die beste Medizin

Ich bin ein sehr beeindruckendes Beispiel dafür, dass man sich wirklich aufrichtig für eine gesunde Ernährung interessieren und sich trotzdem ziemlich schlecht ernähren kann. Darauf habe ich noch nie einen Hehl gemacht.

Und ich würde dies ja auch gerne ändern. Wenn nicht alles Ungesunde so gut schmecken würde. Oder (vermeintlich) überhaupt sättigen würde. Wobei ich bei der Lektüre des Buches „Food Pharmacy – Essen ist die beste Medizin*“ erfahren habe, dass mich dabei mein Gefühl sehr in die Irre führt.

Das Buch wurde von den zwei amerikanische Bloggerinnen Lina Nertby Aurell und Mia Clase geschrieben, welche unter www.foodpharmacy.blog bereits seit Jahren über das Thema Ernährung bloggen.

Im letzten Jahr hat mich der Zusammenhang zwischen dem eigenen Wohlbefinden und der Ernährung immer mehr interessiert. Einfach, weil sich in mir immer mehr die Erkenntnis breitmachte, dass ich mich je nach dem was ich gegessen hatte, anders fühlte. Natürlich hatte ich schon vorher von dem vermuteten Zusammenhang zwischen Ernährung und Wohlbefinden und auch Gesundheit gehört. Aber erst als ich mich auf die Suche zu diesen Zusammenhängen begab, stieß ich auf Literatur und einige freie Onlinekurse zu Thema, die ich auch sogleich belegte.

Auf das Buch „Food Pharmacy“ wurde ich bei meinen Recherchen zu interessanten Neuerscheinungen aufmerksam. Freundlicherweise bekam ich das Buch vom Goldmann-Verlag zur Verfügung gestellt.

Die Grundprämisse der beiden Autorinnen ist, dass in unserem Darm, je nachdem, was wir so essen, bestimmte Bakterien leben, die uns bei der Verdauung der Nahrung zur Hand gehen. Je mehr „Schlechtes“ wir essen, desto mehr blöde Bakterien leben in unserem Darm. Und wenn wir „gutes“ Essen zu uns nehmen, unterstützen wir damit die „guten“ Bakterien. Diese unterstützen uns dann z.B. gegen kleinere Entzündungen und bei der Bekämpfung von Krankheiten. Diese Ausführungen sind in den ersten drei Kapitel des Buchs nachzulesen.

Kapitel Vier ist in sechs Unterkapitel, sechs „Rezepte“ unterteilt, die uns dabei anleiten sollen, eine gesunde Darmflora mit vielen guten „Jedirittern“ auszubilden.

  1. Rezept 1 beschäftigt sich mit den Auswirkungen von Zucker und gibt Hilfen, wie wir diesen reduzieren oder komplett aus unseren Leben verbannen können.
  2. Im zweiten Rezept geht es um die Nährstoffe. Es wird erklärt, warum wir auf den glykämischen Index achten sollten und welche Nahrungsmittel weniger oder mehr Nährstoffe bereitstellen.
  3. Rezept Nummer 3 ist eine Ode an das Gemüse und die vielen Vorteile, die wir von Obst und Gemüse haben.
  4. Das Fette nicht nur schlecht, sondern teilweise sogar sehr förderlich sind, wird im vierten Kapitelteil vermittelt.
  5. Welche Auswirkungen die Temperatur bei der Zubereitung seines Essens hat, wird im fünften Rezept angesprochen.
  6. Und im letzten, dem sechsten Rezept, werde die Vorteile des intermittierenden Fastens angesprochen.

Eine Nahrungs-Apotheke, die der Titel dieses Buches verspricht, ist dieses Buch leider nicht. Vom Titel her hätte ich mir so was wie eine Aufzählung verschiedener Nahrungsmittel erhofft, welche für bestimmte Leiden eingesetzt werden können. Beziehungsweise, dessen Verzehr empfohlen wird. Das leistet dieses Buch leider nicht.

Dafür habe ich aber ein sehr unterhaltsames Buch über gesunde Ernährung lesen dürfen, aus dem ich auch das ein oder andere Neues erfahren konnte. Zum Beispiel mein oben erwähntes Sättigungsgefühl. Ich habe halt nach „gesundem“ Essen immer das Gefühl, dass ich nach einer Stunde wieder totalen Hunger habe. Ich hatte bereits die Ahnung, dass das nicht stimmen kann. Und durch dieses Buch konnte ich in Erfahrung bringen, dass mein Gefühl nicht etwa Hunger, sondern eine schwerfällige Verdauung ist. Meine Darmflora sind Ballaststoffe in größeren Mengen wohl nicht wirklich gewöhnt. Und diese Verdauungstätigkeit interpretiere ich immer als Hunger…

Die Gestaltung des Buches ist sehr schön, wenn ich auch, die etwas ältere Hardcovervariante aus dem Hölker Verlag bevorzugen würde. 14€ finde ich als Preis aber vollkommen in Ordnung.

Kennst du vielleicht noch weitere Bücher zum Thema „Nahrung als Medizin“? Oder hast du dich bereist mit dem Thema beschäftigt? Schreib mir doch einen Kommentar dazu. Ich freue mich schon auf den Austausch!

Gelesen: „Modern Romance – Auf der Suche nach der Liebe im 21. Jahrhundert“ von Aziz Ansari

Ich bin Single. Und in vielen, sehr intensiven Gespräche habe ich mich mit einem sehr guten Freund in den letzten Monaten immer wieder über das Singledasein unterhalten. Dabei haben wir nicht nur einmal feststellen müssen, wie unterschiedlich unsere Annahmen und damit unsere jeweiligen Realitäten in diesem Punkt. Was daran liegt, dass wir vom Alter her über 10 Jahre auseinander liegen.

Das Singledasein und die Partnersuche habe sich in den letzten 10 bis 15 Jahren rapide geändert. Und um den Status quo geht es in Aziz Ansaris Buch „Modern Romance – Auf der Suche nach der Liebe im 21. Jahrhundert“*.

Ansari beschreibt in seinem Buch die Tücken und Probleme, mit deinen wir Singles im Zeitalter von Internet uns Smartphones zu kämpfen haben. Dem vermeintlichen Überangebot, der „fear of missing out“ welche auch bei Partnerschaften immer mehr um sich greift und Paare weniger um eine Beziehung kämpfen lässt, als es noch vor Jahrzehnten der Fall war.

So führt Ansari in den einzelnen Kapiteln vom allgemeinen Wunsch nach einem Seelen verwandten, durch das Minenfeld des Kennenlernens im Onlinedating, den Fallstricken beim ersten Date hin zu der oben bereits angesprochenen „Qual der (Partner-)Wahl“. In den letzten Kapiteln wird ebenso das immer beliebter werdende Sexting, welches bereits eine eigene Dokumentation auf Netflix besitzt, Untreue und dem Ende von Beziehungen gesprochen, wie auch über die heutigen Probleme von festen Bindungen, wie der Heirat.

Das Highlight des Buches ist aber das Kapitel „Internationale Ermittlungen: Unterwegs in Sachen Liebe“ in dem der Autor sich von seinen amerikanischen Erfragungen wegbewegt und sich das Dating verhalten in Tokio und Buenos Aires ansieht. Grade an dem Paarungsverhalten geschlechtsreifer Japaner kann man eine wirklich düstere Zukunft erahnen: Denn japanische Männer scheinen gar kein großes Interesse mehr an partnerschaftlichen oder gar sexuellen Beziehungen zu haben. Welche Blüten dies trägt, ist auf einer Art sehr amüsant zu lesen, aber dennoch erschreckend.

Die von Ansari angesprochenen Anekdoten und Tendenzen kann ich persönlich nachvollziehen und kenne viele davon selbst. Diese hier anzusprechen würden den Rahmen sprengen. Aber ich werde dazu in naher Zukunft bestimmt den ein oder anderen Beitrag oder Video dazu machen…

Das Buch in neben den vermittelten Themen auch sehr unterhaltsam geschrieben. Denn der Autor ist Comedian. Allerdings driftet das Buch nicht in Klamauk ab. Auch ich als langsamer Leser habe mich auf den 330 Seiten Text wirklich unterhalten gefühlt. Und einige Erkenntnisse habe ich auch gewonnen. Es sei aber erwähnt, dass das Buch kein Ratgeber ist. Und die 12,99€ für dieses Buch, welches ich freundlicherweise von Verlag zu Verfügung gestellt bekommen habe, gehen denke ich für die Unterhaltung, die man bekommt durchaus in Ordnung. Aber es gibt ja auch Büchereien inkl. Der Fernleihe.

Das Buch „Modern Romance – Auf der Suche nach der Liebe im 21. Jahrhundert“ von Aziz Ansari* ist im Goldmann Verlag erschienen.

 

gelesen: Less is More – Von der Freude des Weglassens

Nachdem ich vor nicht allzu langer Zeit Sasakis Buch „Das kann doch weg“ begeistert gelesen habe, hatte ich Lust auf weitere Bücher zum Thema Minimalismus. Vielleicht würde ich ja auch in anderen Büchern weitere Anregungen für mein einfaches Leben bekommen.
Deswegen freute ich mich auch, als ich vom Verlag das Francine Jays Buch „Less is More – Von der Freude des Weglassens“* zugesendet bekam.

Das Buch ist mehr oder weniger in vier Bereiche unterteilt. Im ersten geht es um die „Philosophie des Minimalismus“. Hier erklärt die Autorin die Sichtweise einfach lebender Menschen und erklärt einige grundlegende Konzepte. Zum diesem Teil des Buches gibt es für meine Unterstützer auf Patreon auch eine 18 minütige Zusammenfassung meiner Gedanken als Podcast zum herunterladen.
Im zweiten Teil werden dem Leser Tipps und Verhaltensweisen zum Ausmisten an die Hand gegeben. Diese sind für den erfahrenen Minimalisten allerdings kein Neuland und bieten wenig neue Einsichten. Wobei aber für Neulinge ein guter Überblick gegeben wird.
Im dritten, dem größten Teil des Buches, geht die Autorin durch jeden Raum des Hauses. Jeder Raum wird unter dem Blick des Minimalisten betrachtet und so viele Fallen aufgedeckt.
Im vierten Kapitel wird der Blick auf verschiedene Lebenswelten geworfen. Wobei es hier primär um die Lebenswelt von Familien geht. Dies ist grade im Vergleich zu „Das kann doch weg“* erfrischend, weil es dort ja um einen alleinstehenden Mann handelt. Diese Lebenswelt mag zwar auch seine Tücken haben, aber ich denke, dass ein einfaches Leben für Familien schon weitaus schwieriger zu bewerkstelligen ist. Deswegen wird dieser Bereich sicherlich auch für viel Menschen sehr relevant sein.

Für mich war es dies, zumindest aktuell, nicht. Trotzdem lässt sich das Buch einfach lesen und gestaltet sich kurzweilig. Wie bereits oben erwähnt, finden Minimalismus-Neulinge hier sicherlich viele Anregungen und Hilfen. Für mich, der sich nun seit über 9 Jahren mit dem Thema befasst, war dem Buch leider nicht viel zu entlocken. Trotzdem mochte ich grade den ersten Teil, die Philosophie des Minimalismus, sehr gerne. Einfach, wegen der schön einfachen Zusammenfassung.

Das Buch „Less is More – Von der Freude des Weglassens“* ist 2016 im Verlag mosaik erschienen und kostet 16,99€.

Gelesen: Mensch 4.0 – Frei bleiben in einer digitalen Welt

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Aktuell bin ich irgendwie im Lesefieber. Ich verschlinge ein (Sach-)Buch nach dem anderen und habe auch fast alle meine Zeitschriften, welche bei mir noch auf Halde lagen, ausgelesen. Und das Thema Digitalisierung und dessen Auswirkungen auf unser Erleben und Verhalten hatte es mir in besonders angetan.

Nachdem ich „Unwiderstehlich: Der Aufstieg suchterzeugender Technologien und das Geschäft mit unserer Abhängigkeit“ von Adam Alter* gelesen habe (zudem es in den kommenden Wochen eine mehrstündige Audio-Zusammenfassung in Podcastform auf meinem YouTube-Kanal und für meine Unterstützer auf Patreon geben wird) und, wie auch hier im Blog schon besprochen, „Das Internet muss weg“* gelesen habe, tauchte das heutige Buch in meinem Sichtfeld auf. Alexandra Borchardts Buch „Mensch 4.0 – Frei bleiben in einer digitalen Welt“* erschien erst am 23.04.2018 und wurde mir aufgrund meines aktuellen Interesses an dieser Thematik freundlicherweise vom Verlag zu Verfügung gestellt.

Anfangs kam ich nicht wirklich ins Lesen. Ich weiß nicht ob es an einer Art Übersättigung zum Thema oder am Aufbau des Buches lag. Die acht Kapitel gliedern sich in viele kleine Unterkapitel, die thematisch zusammenhängen, aber auch als einzelne kleine Artikel funktionieren könnten. Auf mich wirkte dies ein bisschen wie eine Art einzelner Blogbeiträge, die zusammengefasst in ein Kapitel gepackt wurden. Dieser Aufbau kam mir aber auch sehr entgegen. Denn ich würde jederzeit kleinere Abschnitte langen, ungegliederten Texten vorziehen. Wohl auch deswegen verschlang ich das Buch binnen weniger Tage.

Die knapp 250 Seiten des Textes geben einen ziemlich guten und zusammenfassenden Überblick über die komplette Problematik, mit der wir uns heute im Zuge der Digitalisierung unserer Alltagswelt auseinandersetzen sollten. Und müssen! Dabei reißt die Autorin sehr viele wichtige und interessante Punkte an.

Es geht aber nicht nur um die Auswirkungen auf unser Verhalten und unsere Denkweisen, die in den ersten drei Kapiteln angerissen werden. Auch die Auswirkungen auf unsere Privatsphäre, die Wirtschaft, unser Zusammenleben in der Demokratie von heute und morgen sowie unseren Beziehungen unter- und zueinander widmet die Autorin jeweils ein ganzes Kapitel.

Vieles war mir, gerade nach der Lektüre der beiden eingangs erwähnten Büchern, nicht neu. Und vieles wird auch nur angerissen und kurz erwähnt, was in anderen Bücher teils sehr ausführlich dargestellt wird. Dies ist die Stärke des Buches. Und mein Kritikpunkt zugleich. Denn wer nur einen Überblick über das Thema Digitalisierung und dessen Auswirkungen auf uns Menschen und unser Leben bekommen möchte, der ist mit diesen Buch bestens bedient. Vor allem um eine Ahnung davon zu bekommen, wie die vielen verschiedenen Entwicklungen der letzten Jahre zusammenhängen und ineinander greifen.

Auf der anderen Seite geht mir das Buch leider oft nicht tief genug. Dies aber auf nur 250 Seiten zu schaffen, ist unmöglich. Und so schafft Alexandra Borchardt es trotzdem ein gelungenes Buch abzuliefern. Wer mehr über die einzelnen Zusammenhänge erfahren möchte, findet dazu aber genug Literatur auf den sieben Seiten Literatur- und Quellenangaben.

Grundsätzlich sehe ich eine große Lücke zwischen der Nutzung all der modernen, smarten Technikerungenschaften der letzten 10 Jahre und dem Wissen über eben diese Technologien. Deswegen empfinde ich die aktuell erschienenen Bücher zum Thema so wichtig und interessant zugleich. Und Alexandra Borchardts Buch Mensch 4.0* ist ein guter Vertreter dieser Fachrichtung. Und eine wunderbrache Einleitung und Aufklärung zugleich!

Das Buch „Mensch 4.0 – Frei bleiben in einer digitalen Welt“* erschein am 23. April 2018 im Gütersloher Verlagshaus und kostet 20€.

Gelesen: „Das kann doch weg““ von Fumio Sasaki

„Glück bedeutet nicht, das zu haben, was man will, sondern das zu wollen, was man hat.“ Rabbi Hyman Schachtel

Bereits vor etwa einem Jahr ist mir das Buch „Goodbye, Things“*, der englischer Originaltitel von „Das kann doch weg!“ von Fumio Sasaki aufgefallen, als es durch die Blogosphäre und sozialen Medien getrieben wurde. „Wieder so ein Buch über Minimalismus, welches auf der aktuellen Hypewelle mitsurfen möchte“ dachte ich mir. Trotzdem war ich interessiert. Allerdings zu wenig, um mir das Buch in englischer Sprache zu bestellen.

Umso mehr freute ich mich, als ich das Buch vor einigen Wochen das erste Mal in einer Buchhandlung sah. Und sogar auf Deutsch, unter dem etwas komischen Titel „Das kann doch weg! Das befreiende Gefühl, mit weniger zu leben“.

„Super!“ dachte ich mir. Allerdings schreckte mich auch hier wieder der Preis ab. Freundlicherweise habe ich das Buch vom Verlag Integral auf Nachfrage zur Verfügung gestellt bekommen. Vielen Dank dafür!

Der Aufbau

Beim ersten Durchblättern fiel mir direkt die Unterteilung des Textes auf. Die einzelnen Kapitel sind in viele kleine Happen unterteil. Nicht zuletzt in die auf dem Cover beworbenen „55 Tipps für einen minimalistischen Lebensstil“. Allerdings handelt es sich bei diesen Tipps nur um etwa die Hälfte des Buches. Die Andere ist aber ebenso lesefreundlich in viele kleine Abschnitte gegliedert.

Wegen dieser Gliederung hat das Buch auf seinen 255 Seiten auch vergleichsweise viele Freiräume. Allerdings waren meine Bedenken, dadurch könnte der Inhalt des Buches leiden, wirklich unbegründet.

Eines noch zum Aufbau: In der Mitte befinden sich 16 Seiten mit in Farbe gedruckten Bildern. Diese zeigen Fotos der Wohnung des Autors sowie anderen, japanischen und ebenfalls einfach lebenden Minimalisten.

Zum Inhalt

Das Buch ist in fünf Hauptkapiteln, sowie einer kurzen Zusammenfassung unterteilt. Kapitel ein und zwei befassen sich mit den theoretischen Überlegungen zum Minimalismus: Wofür „gibt es“ eigentlich den Minimalismus und warum häufen wir so viel Zeug an?

Diese Fragen beantwortet das Buch auch. Leider, ohne auf entsprechende Quellen zu verweisen. Vieles davon mag richtig sein, allerdings hätte ich mich sehr gefreut, wenn der Autor seine Aussagen auch belegen könnte. So bleiben seine Antworten zwar erhellende „Halbweisheiten“. Nichtsdestotrotz motiviert das Buch schon in diesen beiden Kapiteln, sich Gedanken über sein Zeug und seine Verhaltensweisen zu machen.

Kapitel drei gibt die 55 Tipps des Autors wieder, wie man sich von seinen Dingen verabschieden kann. Ich werde in einer Audio-Buchbesprechung in den nächsten Tagen genauer auf die mir wichtigen Tipps näher eingehen. Zusammenfassend lässt sich aber sagen, dass hier viele Tipps gegeben werden, die auch über den Tellerrand hinausschauen. Wie beispielsweise die Frage, ob man sich einen eventuell auszumistenden Gegenstand bei einem Defekt überhaupt nochmals kaufen würde.

Im vierten Kapitel geht es nicht mehr um die Dinge, die man loswerden kann, sondern um weitere Veränderungen, die der Autor in seiner Minimalistwerdung in seinem Leben vorgenommen hat. Positiv muss ich hervorheben, dass hier wirklich hauptsächlich über Veränderungen des eigenen Verhaltens und der persönlichen Einstellung gesprochen wird. Nicht, wie viel es fälschlicherweise tun, Minimalismus mit (veganer) Ernährung, gutem ökologischem Handeln oder ähnlichen Dingen in einen Top zu schmeißen. Es gibt einen Unterschied zwischen LOHAS und LOVOS. Auch wenn in der allgemeinen Sicht diese beiden Bereiche immer schwimmen.

Im letzten Kapitel stellt der Sasaki das „Glücklich sein“ als Ziel eines einfachen Lebens heraus. Und auch hier trifft er genau meine Sichtweise. Denn für mein Glück bin ich zu einem großen Maße selbstverantwortlich. Und nicht die mein Partner, die Gesellschaft, die Politiker oder meine Katze. Dabei geht es um die eigene Sichtweise auf sein Leben. Und nicht um die vergangenen, aktuell oder zukünftigen Ereignisse im eigenen Leben.

Fazit

Ich weiß nicht genau, warum mir das Buch „Das kann doch weg!“* so gut gefallen hat. Es mag daran liegen, dass ich es binnen 24 Stunden verschlungen habe. Was bei meiner geringen Konzentrationsfähigkeit schon einem Ritterschlag gleich kommt. Oder ob es daran lag, dass ich gerade mit meinem Minimalism-Game begonnen hatte und mich das Buch weiter in diesen Ausmistrausch gebracht hat.

Zu Björn Kerns Buch „Das Beste, was wir tun können, ist nichts“ sagte ich ja, dass es das beste Minimalismus-Buch ist, in den das Wort „Minimalismus“ nicht vorkommt. Das kann auch nach der Lektüre von Fumio Sasakis Buch so stehen bleiben. Denn diese Buch ist, zumindest meiner bescheidenen Meinung nach, dass beste Minimalismus-Buch, das ich bisher gelesen habe, in dem das Wort „Minimalismus“ vorkommt.

Auch wenn ich die 18€ für das Buch, grade weil es kein klassisches Sachbuch ist, etwas happig finde. Aber wenn man in das Thema Minimalismus einsteigen möchte und sich nicht durch zig Blog, Artikel oder YouTube-Videos klicken möchte, dann ist „Das kann doch weg!“* genau das richtige Buch!

Gelesen: Natürlich Leben

Seit Ende des letzten Jahres bin ich ja einem DIY-Trip. Ich habe angefangen, diverse Dinge selbst herzustellen. Damit meine ich nicht nur mein Essen, sondern auch Haushaltsmittel, wie beispielsweise mein Waschmittel (hier im Blog gibt es auch das Rezept). Und als mich vor einigen Woche der Knesenbeck-Verlag ansprach, ob ich mir nicht einmal das Buch „Natürlich Leben – Die besten DIY-Rezepte für Dich und Dein Zuhause“ von Rebecca Sullivan* anschauen wolle, stimmte ich zu, dass diese mir ein Rezensionsexemplar zu Verfügung stellen dürfen.

Die Aufmachung des Buches ist ziemlich hübsch und orientiert sich am aktuell gängigen Design, welches auch viele andere Publikationen heute im „Einfach-Leben-Bereich“ haben. Es besteht aus einem massiven Hardcover mit Struktur und wirkt ziemlich robust. Was für ein „Rezeptbuch“ in meinen Augen auch notwendig ist.

Wobei man auch sagen muss, dass viel Seiten einfach nur mit ganzseitigen Bildern bedruckt sind. Mich als Mann, der wohl eher auf der Suche nach Informationen ist, spricht dies weniger an. Vermutlich auch, weil es in meinen Augen nur dazu führt, dass das Buch dicker und teuer wird. Und der Preis ist mit 25€ nicht grade günstig.

Die Rezepte

Die Rezepte gliedern sich in die Kapitel „Haus & Heim“ sowie „Schön & Gesund“ ein, in denen es jeweils 4 Unterkapitel gibt. Dort finden sich Rezepte zum Selberherstellen von Haushaltsreinigern, Raumsprays, Waschmittel, Pflegecremes, Make-up und einigen Heilmitteln.

Die Bandbreite der Rezepte, die das Buch in sich vereint, ist groß. Was wiederum auch einer meiner Kritikpunkte ist. Denn ein nicht grade kleiner Teil besteht auch aus Kochrezepten. Dies entsprach nicht ganz meiner Vorstellung, was ich in dem Buch erwarten würde. Zwar sind dies Anleitungen für grundlegende Dinge, wie z.B. Currypasten, Erdnussbutter, Mandelmilch oder Nudeln.

Jedoch hätte ich mir mehr oder tiefergehende Rezepte für Haushaltsmittel gewünscht. So gibt es zwar eine Anleitung dazu, wie man Seife herstellen und verarbeiten kann. Aber dazu wird Seifenbasis verwendet und nichtgezeigt, wie man diese selbst herstellt. Wobei ich zugeben muss, dass das Herstellen dieser Basis wohl nicht einfach und ungefährlich sein soll.

Womit ich mich, auch bei Kochrezepten, immer schwertue, sind die einzelnen Zutaten. Denn bei vielen Dingen weiß ich einfach nicht, wo ich diese kaufen könnte. So wird an einer Stelle Rosmarinöl als wachstumsfördernd für die Haare angepriesen. Allerdings wüsste ich jetzt nicht, wo ich so etwas, abgesehen von Onlineshops (welche am Ende des Buches aufgeführt werden) kaufen könnte. Ein solcher Einkaufsführer fehlt mir in vielen Büchern.

Soweit wie ich es beurteilen kann, ist das Beauty-Kapitel mit seinen Rezepten für Drogerieartikel für Damen durchaus brauchbar. Zumindest ist diese mir nicht negativ aufgefallen. Für mich als Mann hingegen, der nicht wirklich viele Pflegeprodukte nutzt, fehlt bei den nur sechs Rezepten etwas für mich Essentielles: ein Aftershave-Balsam. Zwar gibt es eine Anleitung für ein Bartöl und eine „Kokos-Rasiercreme“, aber ob ich diese als Aftershave nutzen kann, wird nicht erwähnt. Allerdings frage ich mich, wie viele Männer Volumenhaarspray oder Körperbutter wirklich nutzen…

Fazit

Alles in allem finde ich dieses Buch*, trotz meiner Kritikpunkte ansprechen. Allerdings würde mich der hohe Preis von 25 Euro eher abschrecken. Weniger Seiten voller Bilder, ein kleineres Format und damit auch ein niedrigerer Preis hätte in meinen Augen besser gepasst.

Auf der anderen Seite konnte ich schon einige Rezepte und allgemeine Hinweise dem Buch entnehmen und werde diese in Zukunft ausprobieren. Denn für mich steht Selbstwirksamkeit in unserer heutigen, viel zu digitalen Zeit hoch im Kurs. Und ich finde es wirklich schön und als „Balsam für die Seele“, wenn ich etwas selbst hergestellt habe.

Kennst du ähnliche Bücher? Oder hast diese Buch gelesen? Dann schreibe mir gerne einen Kommentar. Ich bin gespannt, welche Erfahrnugen du gemacht hast!

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