Monate: September 2012

nochmal SmartPhone

Im Jahre 2009 bekam ich ein mein erstes Smartphone mit Touchscreen. Ende letzten Jahres verabschiedete es sich dann. Wie hier beschrieben, lebte ich eine Weile mit einer Handy-MP3Player-Kombo.

Anfang dieses Jahres schwenkte ich jedoch wieder auf ein Mittelklassetelefon um, welches Android als Betriebssystem einsetzt. Es bot alle Funktionen, die ich regelmäßig nutze und war auf dem aktuellen Stand der Technik, wenn es auch nicht so rund lief, wie mein Erstes. In diesem Preissegment haben halt alle Telefone ihre Macken, wobei ich vermute, dass diese vielen nicht groß auffallen.

Vor einigen Tagen kam dann ein neues Betriebssystemupdate für meine altes Smartphone raus und ich versuchte mal mein Glück es zu reaktivieren. Ich muss zugeben, dass ich es damals „kaputtgespielt“ hatte, soll heißen, ich war am defekt eigentlich selbst schuld. Die vorgenommenen Veränderungen könnte ich damals jedoch nicht mehr rückgängig machen.

In dieser Woche konnte ich aber eben diese Veränderung revidieren und das Telefon wieder reaktivieren. Zusätzlich installierte ich die neue Softwareversion. Seitdem läuft das Telefon zwar nicht wie am ersten Tag, aber trotzdem gut. Dabei ist es jetzt fast 3,5 Jahre alt, was in Zeiten, in denen viele Menschen ihre Telefone nicht mal ein Jahr benutzen, schon eine Menge ist.

 

Ich persönlich finde es wichtig, Gegenstände so lange wie möglich zu benutzen. Es werden für die meisten Luxusprodukte, die wir jeden Tag nutzen, Unmengen an Energie und Ressourcen verbraucht. Wir bezahlen viel Geld, welches wir zuvor mit Arbeit verdient haben, um diese Produkte zu erwerben. Und kurze Zeit nachdem ein Produkt erworben wurde, werden wir durch Werbung dazu angehalten, es nicht mehr zu mögen und durch ein neueres, schlankeres, schnelleres und schöneres Produkt einzutauschen. Wofür wieder viele Ressourcen und viel Arbeit fällig werden.

Deshalb werde ich jetzt wieder mein altes Smartphone nutzen und hoffen, dass es noch Jahre hält. Das Neuere werde ich an jemanden weitergeben, der es gebauchen kann und sich sehr drüber freuen wird.

Eigentlich…

Eigentlich müssten wir immer mit einem Grinsen im Gesicht durch die Gegend laufen und uns über unseren unermesslichen Reichtum freuen.

Wir besitzen Autos, große Wohnungen, Möbel, Smartphones, riesige Fernseher, Computer die man in einem Rucksack überall mit hinnehmen kann, Unterhaltungsmedien ohne Ende, saubere Kleidung, sichere Arbeitsumgebungen, Nahrung im Überfluss, Genussmittel, Freizeit, eine Altersvorsorge, soziale Sicherungssysteme, eine Krankenversicherung, die Freiheit uns frei in der Welt zu bewegen und so vieles mehr. Kurz, wir leben im Schlaraffenland.

Aber warum laufen wir nicht kontinuierlich mit einem Grinsen durchs Leben? Warum wollen wir dann immer mehr vom Kuchen bekommen? Warum muss es immer mehr Geld sein? Warum werden wir nicht satt? Und warum ist Wachstum das immerwährende Endziel?

Das interessante ist, dass die wenigsten von den oben genannten Dingen uns glücklich machen. Viel wesentlicher sind andere Dinge im Leben. Und jeder muss im Leben seine Glücksbringer finden. Ich finde, dass dies eine der essenziellen Aufgabe im Leben ist. All die Fernseher, Telefone, Unterhaltungsmedien und Genussmittel halten uns zu sehr von der Suche ab, oder schlimmer, schüren die Angst, aus dem Hamsterrad auszusteigen und seinen wirklich eigenen Weg zu gehen, denn nur jeder für sich alleine finden kann.

Ab und an auf Bequemlichkeiten, Genussmittel oder Gegenstände zu verzichten, ist für mich eine wunderbare Art herauszufinden, was ich in meinem Leben schätze, was mich glücklich macht, aber auch, was nicht dazu gehört. Manchmal ist das Ergebnis für mich überraschend. Aber ich lerne vieles mehr zu schätzen, wenn ich gemerkt habe, was ich daran habe und wie es mein Leben bereichert. Und genau das ist all die Mühen wert.