Monate: März 2014

Die Datenfresser

Gestern wurde ein Urteil des Landgerichts Frankfurt an mich herangetragen, welches darauf abziehlt, dass ich als Webseitenbetreiber auf sämtliche Trackingmaßnahmen explizit hinweisen muss. Tracking heißt für diese Seite und die meisten anderen Blogs, aus reinem interesse die Besucherzahlen zu messen. Um dies nun weiter rechtmäßig tun zu dürfen, würde ein Hinweis im Impressum dazu nicht mehr ausrechen. Ich hätte nun die Möglichkeit auf der Startseite präsent darauf hinzuweisen oder meine Leser mit einem Pop-Up-Fenster zu belästigen. Beides will ich nicht, denn es würde die Optik bzw. die Einfachheit dieser Webseite beschädigen, wie ich finde. Also habe ich das von mir selbst betriebene Tool „Piwik“ aus dieser Seite entfernt. Piwik ist im Vergleich zu anderen Trackingtools deshalb besonders freundlich, weil die anonymisiert erhobenen Daten auf der eigenen Seite, alos dem eigene Server verbleiben und nicht wie üblich an Google & Co. übermittel werden, wo niemand weiß, was noch alles mit den Daten angestellt wird. Naja…

Ich möchte in diesem Zug auf zwei Punkte aufmerksam machen. Wissen und Schutz.
Es gibt viele interessante Bücher und Webseiten zu diesem Thema. Eines möchte ich hier nennen. „Die Datenfresser – Wie Internetfirmen und Staat sich unsere persönlichen Daten einverleiben und wie wir die Kontrolle darüber zurückerlangen“ von Contanze Kurz und Frank Rieger. Beide sind Mitglieder und Sprecher des Chaos Computer Clubs und wissen somit, wovon sie reden. Ich muss zugeben, dass ich das Buch auch erst von einigen Tagen begonnen und es noch nicht zu Ende lesen konnte. Jedoch kann ich bereits jetzt sagen, dass es sehr gut und vor allem für Laien verständlich geschrieben ist. Inhaltlich geht es darum, wie Daten gesammelt werden und wie diese von den Firmen zu Geld gemacht werden können. Es wird beschrieben, wie mit den Daten umgegangen wird und wer von den Daten profitiert. Auch geht es um unsere biometrischen Daten und die, dem Mobiltelefon sei dank, einfach zu erhebenden Bewegungsprofile erstellt und genutzt werden können. Zudem wird ein Ausblick in die Zukunft gewagt und auch Maßnahmen zu eigenen Schutz erläutert.

Zwei möchte ich hier nochmals explizit nenne, auch wenn ich das in der Vergangenheit schon einmal getan habe:

  • Ghostery: Am effektivsten hat sich das Brower Plug-in Ghostery bisher bewährt. Es blockt derzeit ca. 1880 verschiedene Zählpixel und ca. 750 unterschiedliche Cookies, unter anderem solch bekannter Delinquente wie Google Analytics oder diverse Methoden von Facebook. Es muss aber auch gesagt werden, dass dadurch verschiedenen Webseiten teilweise auch mal nicht so reagieren, wie sie sollten. Aber dann kann man Ghostery ja kurz ausschalten oder die Webseite zu den Ausnahmen hinzufügen.
  • Eine weitere Methode sich zu schützen, ist den gesamten Cache des Browsers regelmäßig zu löschen. Ich habe meinen Browser so eingestellt, dass dieser alle angesammelten Daten bei jedem beenden löscht. Das geht derzeit, meines Wissens nach, nur mit dem Firefox-Browser.
    Hier mal exemplarisch meine Einstellungen, zu finden unter dem Punkt Einstellungen, Datenschutz:Bildschirmfoto 2014-03-22 um 10.42.25

Auch wenn versucht wird, uns immer wieder einzureden, dass es ja ganz böse ist: Ein Werbeblocker gehört natürlich zum Standard in jedem Browser. Ich persönlich nutze Adblock Edge. Dieser ist baugleich mit dem bekannten Adblock Plus, jedoch lässt dieser keine „akzeptablen Werbung“ zu.

Dies sind meine Wege, um mich Internet einigermaßen vor den „bösen“ Trackingmaßnahmen zu schützen. Ich jedem nur ans Herz legen, diese Punkte ebenfalls zu verwenden.
Und wer Ghostery einsetzt, wird auf dieser Seite erstmal nichts zu blocken haben.

minimalistisch reisen

Malta

In den letzten Wochen war es hier auch deswegen so still, weil ich verreist war. Das Reiseziel war die Mittelmeerinsel Malta.
Bereits im Vorfeld fand ich es spannend, mir Gedanken über mein Reisegepäck zu machen. Das ich nur wenig brauchen würde, war mir klar, aber mit wie wenig ich wirklich reisen könnte, war eine interessante Frage.

Für eine Woche wurden es dann zusätzlich zu der Kleidung die ich am Leib getragen habe 2 paar Socken, 2 mal Wäsche, 2 T-Shirts, ein Pulli, eine Hose, das Waschzeug, ein Netzteil mit den entsprechenden Kabeln sowie im Handgepäck noch ein bisschen was zu lesen, Reiseführer, ein Tablet und die wichtigen Reiseunterlagen. Dazu kam noch das Wichtige: Reisewaschmittel.
Und all das war ausreichend! Vermutlich wäre ich sogar mit nur einem paar Socken und einem T-Shirt ausgekommen, aber da ich nicht wusste, wie schnell die Sachen nach der Handwäschen trocknen würden, habe ich zur Sicherheit eines mehr mitgenommen.
Am Ende kam ich auf keine 10 Kilo Gepäck. Und damit wäre ich auch noch eine weitere Woche ausgekommen.

Wichtig ist es, sich genau zu überlegen, was man wirklich am Urlaubsort benötigt. Wie warm ist es? Könnte es regnen? Wie schnell trocknet die Wäsche?
Trotz genauer Überlegungen kam in mir beim Packen schon die Angst, dass es doch zu wenig sein könnte. Reines Sicherheitsdenken. Aber selbst wenn etwas zu wenig gewesen wäre, hätte ich das fehlende Stück auch vor Ort für ein paar Euros nachkaufen können.
Ein Teil musste ich dann aber doch noch in den Koffer schmeißen. Da das wenige Zeug den Koffer nicht wirklich gefüllt hat, habe ich mich entschlossen, ein Kissen mit einzupacken. So war der Koffer ausgefüllt und so blieb alles während des Fluges an seinem Platz.

Gibt es etwas, das ich hätte verbessern können?
Anstatt mehrerer Reiseführer hätte es auch einer getan. Ich war wohl einfach zu faul, mir diese bereits Zuhause genau anzuschauen und mich auf nur einen zu beschränken. Wieder dieses Sicherheitsdenken. Dazu hatte ich zwei Bücher mitgeschleppt. Ich habe zwar auch drin gelesen, aber nur in einem. Beim nächsten Mal würde ich wohl nur meinen eReader mitschleppen, anstatt zwei Bücher. Oder einfach nur das Tablet.
Zudem wäre es überlegenswert, nur noch mit Handgepäck zu reisen. Erlaubt sind im Flieger Rucksäcke bis ca. 45l und das hätte wohl bei weitem ausgereicht. Ich hatte sogar schon im Vorfeld darüber nachgedacht, aber mich dann doch dagegen entschieden. Es kam mir dann doch etwas zu komisch vor. Aber im Nachhinein halte ich es für eine gute Möglichkeit.

Mit wie viel Gepäck reißt Ihr? Koffer oder Rucksack? Und was würdet ihr trotz allem Minimalismus trotzdem mit in den Urlaub nehmen, obwohl es nicht nötig ist?