Monate: Oktober 2012

Süßes und künstliche Süßstoffe

Angeregt durch zu viel schlechter Ernährung in den vergangenen Wochen und Frau FingDongs Achtsamkeitsexperiemente, hab ich mich nach etwa einem Jahr auch mal wieder eingeschränkt.

Bereits in der letzten Woche habe ich Süßigkeiten komplett versagt und bin nun schon in der zweiten Woche ohne. Und ich muss sagen, dass es bisher einfacher war, als ich dachte. Das mag aber auch daran liegen, dass ich den Kühlschrank noch vom Schweizurlaub voll mit Zuckerwasser in alles Formen und Farben, aus der Schweiz und Italien, hatte. So konnte ich mich in den letzten beiden Wochen an diese Form von Süßem vergreifen.

Für mich geht es bei dieser Art von Experimenten hauptsächlich um eine langsame Ernährungsumstellung. Deswegen habe ich mir für diese Woche die künstlichen Süßstoffe ausgesucht. In den letzten Wochen habe ich einfach zu viele Light-Produkte getrunken und fing schon langsam wieder an, mich an den widerlichen Geschmack der verwendeten Süßstoffe zu gewöhnen. Und bevor ich wieder das Zuckerwasser weglasse, möchte ich sicherstellen, dass ich nicht in die Lightvarianten flüchte. Die einzig verbliebene Getränkeflasche verschenkte ich direkt am Montag an einen Arbeitskollegen, der sich sehr darüber gefreut hat.

Als ich allerdings am Montagmorgen die Inhaltsstoffe meiner Zahnpasta überflog, fand ich dort ebenfalls künstliche Süßstoffe aufgelistet. Ein Besuch in der örtlichen Drogerie verlief negativ, da selbst die alternativen Zahncremes künstliche Süßstoffe enthalten. Im Internet stieß ich jedoch auf eine Zahnpasta, die Stevia als natürlichen Süßstoff einsetzt. Zudem kommt diese Creme ohne Flouride aus und setzt auf eine Mischung aus Olivenblätterextrakten, Kamille und „grüner Mineralerde“. Grundsätzlich bin ich bei solchen Gesundheitsprodukten eher skeptisch, aber der geringe Preis von etwa drei Euro ließ mich auf den Kaufen-Button klicken. Und ich muss sagen, dass mir die Zahncreme bisher sehr gut gefällt. Der Geschmack ist minzig-scharf und die grüngraue Farbe ist anfangs etwas abschreckend, aber man gewöhnt sich dran.

Ab morgen werde ich dann auf mein geliebtes Zuckerwasser verzichten. Das wird verdammt hart werden. Aber irgendwie freue ich mich schon drauf. Komisch, oder?

Shoppingdiät?

Diverse Blogs berichten über ihre Versuche, sich dem exzessiven Konsum zu verweigern. Meist sind diese Versuche auf bestimmt Domäne wie Kleidung oder Technik beschränkt. Mich beschäftigt derzeit der Gedanke, ob ich ebenfalls ein Jahresexperiment beginnen sollte, welches in diese Richtung zielt. Jedoch stellen sich mir einige Fragen, dessen Beantwortung nicht ganz so einfach ist, für mich als Rahmen sehr wichtig sind.

Was ist überhaupt „Shopping“?

In der Wikipedia wird Shopping als die „Tätigkeit des Einkaufens oder auch nur des Besuchens von Geschäften sowie das Flanieren durch Ladenstraßen und Einkaufszentren zum Zwecke des Erwerbs von Konsumgütern“ von Privatpersonen definiert. Soweit, so gut. Aber was ist mit Konsumgütern gemeint? Fallen lebensnotwendige Dinge wie Grundnahrungsmittel, Kleidung, eine Wohnung und so weiter auch zu den Konsumgütern? Laut Wikipedia ist dies so. Demnach könnte auch der Lebensmittelkauf als Shopping bezeichnet werden Dies halte ich jedoch für völligen Unfug in unserer modernen Zeit, da wir mehrheitlich nicht in der Lage wären, den Wochenmarkt und Supermärkte links liegen zu lassen und dafür unsere Lebensmittel selbst anzubauen. Sehrwohl aber kann man den Kauf von Gütern abseits des Labels „Grundlebensmittel“ als Shopping beschreiben, denn ein ausschweifender Streifzug durch die Süßwarenabteilung eines großen Nahrungsmittelgeschäftes würde den oben beschriebenen Kriterien entsprechen.

Zusammengefasst: Shopping würde ich als den Besuch von Geschäften als Freizeitgestaltung und den Erwerb von nicht lebensnotwendigen Gebrauchs- und Verbrauchsgütern definieren.

Somit ist der Rückzug auf eine Domänen bei einer Shoppingdiät durchaus sinnvoll. Welche dies bei mir seien könnte, werde ich mir in den nächsten Wochen genauer überlegen. Fest steht jedoch, dass ich in irgendeiner Form eine solche „Jahresdiät“ angehen möchte. Denn wie ich derzeit wieder feststelle, siehe ich viele Dinge in einem anderen Licht, wenn ich bewusst auf diese Verzichte, aber dazu mehr in der nächsten Woche…

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

all die Gedanken, Experimente und Erfahrungen der letzten Jahre hätte ich nicht ohne die vielen Blogs und Artikel zum Thema Minimalismus gemacht. Jeder dieser Texte und jeder Kommentar in all den Blogs ist dabei ein neuer Gedankenschupser, für den ich unendlich dankbar bin. Deshalb freue ich mich sehr auf das kommende Wochenende.

Am Sonntag, den 21.10. werden wir, die Autoren hinter Frau Ding Dongs Leben, Minimalismus leben, finsland und wahrscheinlich auch Zen Monkey, uns um 11 Uhr im Kölner Cafe Feynsinn treffen. Dazu möchte ich Sie, liebe Leserinnen und Leser, ebenfalls herzlich einladen.

Um die grobe Anzahl der Personen abschätzen zu können, würden wir uns über einen kurzen Kommentar derjenigen freuen, die am Sonntag mit dabei sein möchten. Wir möchten ja nicht die Betreiber des kleinen Lokals ins Schwitzen bringen…

Ich freue mich sehr darauf, die Blogger und unsere Leser sowie die einzelnen Lebensstile kennenzulernen und dabei viele neue Anregungen für die Zukunft zu finden.

Bis Sonntag!

Euer daniel

Pendler

In den letzten Tagen habe ich noch wie wild überlegt, was ich mal wieder gravierendes in meinem Leben ändern kann. Heute Platze der Kragen und ich wusste, was zu tun ist.

Ich pendle jeden Tag mit dem Auto zur Arbeit. Es sind zwar nur ca. 20 Kilometer, aber trotzdem brauche ich, je nach Verkehr, 40 – 60 Minuten dafür. Mit dem Fahrrad würde ich die Strecke zwar schaffen, jedoch führt diese fast ausschließlich über sehr stark befahrene Straßen und das macht nicht wirklich Spaß. Bereits früher bin ich immer mal wieder für einige Zeit mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit gefahren, jedoch seitdem ich mir um die aktuellen Benzinpreise und den Zustand des Autos keine Sorgen mehr machen muss, wollte ich nicht wieder umsteigen, da dies mit zusätzlichen Kosten von ca. 100 Euro verbunden ist.

Ich empfinde das Pendeln im Berufsverkehr als ziemlich belastend und stark frustrierend. Besonders wenn es mal wieder nicht weiter geht und in aller Seelenruhe ein Fußgänger oder Radfahrer an einem vorbeihuscht. In solchen Momenten fühle ich ein gewisse Ohnmacht gegenüber diesen „ausWEGlosen“ Situationen (Unfälle, Vollsperrungen, Staus im Stadtgebiet) im Straßenverkehr, vor allem, wenn alle Wege „dicht“ sind.

Heute morgen kam dann irgendwie alles zusammen: Stau, Mülltransporter und Gegenverkehr in kleinen einspurigen Straßen, allgemeine Parkplatzarmut und ältere Herren, die ins Auto einsteigen, jedoch über 10 Minuten nicht losfahren. Die einzige Parkmöglichkeit in der nähren Umgebung, an der garantiert ein Platz frei ist, muss mit einem Fußweg von ca. 25 Minuten bezahlt werden. Gegen das Laufen habe ich nichts, aber wenn ich sich mein Arbeitsweg deswegen weiter verlängert, finde ich das nicht so prickelnd. Und da man immer eine Wahl hat, habe ich mir heute Morgen gesagt, dass ich diesen Stress in nächster Zeit nicht mehr erleben möchte.

Demnach werde ich das Auto in den nächsten Wochen stehen lassen und nicht mehr damit zur Arbeit pendeln. Das heißt zwar nicht, dass ich gar nicht fahren werde, aber der Arbeitsweg ist tabu.

Ich bin ziemlich gespannt, was dies aktuell für Auswirkungen haben wird. Gewichtsverlust, den ich im Moment gebrauchen kann, ist so gut wie sicher, da jede vorhandene Treppe genutzt wird. Auch das einkaufen wird leichter, da ich es nebenbei auf dem Rückweg erledigen kann, ohne dass ich extra Umwege fahren muss, wie dies mit dem Auto der Fall ist. Aber am meisten bin ich gespannt auf die Anspannung und ob ich es als ruhiger empfinden werden, als das Autofahren. Auch wird interessant zu erleben, wie fit ich nach der Fahrt bin, da das Autofahren mich im Moment stark ermüdet.

Ich bin mir sicher, dass dieses Experiment einige interessante Einsichten und positive Erfahrungen mit sich bringen wird. Ick freu mir!