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gelesen: “small is beautiful” von Ernst F. Schumacher

In den letzten Wochen und Monaten lese ich ein Buch nach dem Anderen. Darum gibt es auf dem Blog und im Podcast aktuell so viele Buchbesprechungen und -gedanken. So wie heute. Auch wenn ich mit dieser kleinen Rezension dem vorzustellenden Buch kaum gerecht werden kann.

„Small is beautiful – die Rückkehr zum menschlichen Maß“ von Ernst F. Schumacher* erschien bereits im Jahr 1973 (auf deutsch 1979). Was mich zuerst abschreckte, dann verwunderte. Allerdings beschäftige ich mich aktuell viel mit den Hintergründen der Postwachstumsökonomie. Und dort ist Schumachers Buch eine der Quellen, auf die sich oft bezogen wird.

Im Jahr vor erscheinen war der vielbeachtete Bericht „Die Grenzen des Wachstums“ des Club of Rome erschienen und rüttelte an den Grundsätzen unseres Wachstumsglaubens. Weiter wie bisher könne es nicht gehen.

Schumacher wirft in seinem Buch einen Blick auf das damalige (wie heutige) Wirtschaftssystem sowie die Wirtschaftswissenschaften und zieht die Verbindung zu der ökologischen Ausbeutung unserer Welt. Wir haben uns von unseren Wurzeln, der Verbindung zur Natur und dem menschlichen Maß immer weiter gelöst. Hin zu einem Glaubenssystem, in dem nichts wichtiger ist, als der Profit und das Wachstum.

Als einen Grund stellt der Autor im Laufe des Buches das Verschwinden einer vormals allgegenwärtigen Ethik oder Metaphysik (welche hauptsächlich durch Religion vermittelt wurde) heraus. Dadurch werden heute fast sämtliche Entscheidungen nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten entschieden. Das merke ich selbst, wenn ich mir eine gebrauchte Serienstaffel lieber für 2€ weniger in einem großen Internetshop, als beim örtlichen Kleinhändler in der Innenstadt kaufe. Welcher Kauf wohl “besser” für die Umwelt und die Menschen um mich herum ist??

Wie wir es von Niko Paechs Ausführungen zur Postwachstumsökonomie kennen, so schlägt Schumacher als Lösung unserer ökologischen und gesellschaftspolitischen Probleme eine radikale Reduzierung und Verkleinerung vor. Der Autor bezieht sich dabei natürlich auch auf unsere westliche Gesellschaft. Vor allem die Wachstumsaussichten und das sich schon abzeichnende Schwinden von natürliche Ressourcen, welche bereits der Club of Rome vorhersagten, die stellte Schumacher heraus.

Er zeigt jedoch in einem kompletten Kapitel Möglichkeiten für die Entwicklungshilfe der Dritten Welt auf. Erschreckenderweise wären diese vorgeschlagenen Vorgehensweisen heute für unsere Gesellschaft wichtiger den je. Denn spätesten mit der fortschreitenden Digitalisierung und der damit einhergehenden Rationalisierung von Arbeitsplätzen und vermehrt prekären Beschäftigungsverhältnissen, wird die Schere zwischen arm und reich weiter auseinandergehen. Deswegen fordern grade heute viele wieder eine „Produktion der Massen“ statt der „Massenproduktion“.

Alle Themen und Thesen dieses wunderbaren Buches in Gänze zu besprechen, würde bei weitem den Rahmen sprengen. Deswegen möchte ich die Lektüre von “Small is beautiful” all jenen empfehlen, die sich bereits mit der Postwachstumsökonomie auseinandersetzte haben und ihr Wissen dahingehend vertiefen möchten. Obwohl das Buch bald 50 Jahre alt wird, ist es trotzdem sehr gut zu lesen. Und die Einleitung von Niko Paech schafft die Verbindung Schumachers Ausführungen mit unseren heutigen Problemen.

Das Buch „Small ist beautiful“ von Ernst F. Schumacher* ist erschienen im Oekom Verlag und kostet als kompaktes Hardcover 22€. In meiner Bücherei war das Buch aber auch in eine alten Ausgabe entleihbar.

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