Autor: Daniel

Über den Tod und das Leben davor

Holzkreuz mit HerzVor einigen Tagen habe ich im Kino den Film „Der geilste Tag“ gesehen. Es handelt sich dabei um eine Komödie mit zwei todkranken Männern in den 30ern, die vor ihrem Tod noch ihren „geilsten Tag“ erleben wollen. Der Streifen ist trotz des ernsten Themas sehr fröhlich gehalten und hinterlässt auch eigentlich kein schlechtes Gefühl beim verlassen des Kinos.

Mich jedoch stimmt das Thema Tod immer sehr, sehr nachdenklich. So drehten sich schon während des Films meine Gedanken.
Ich denke, in unserer aktuelle Gesellschaft wird das Thema Krankheit, Streben und Tod allgemein sehr gut verdrängt. Eine Auseinandersetzung mit dem Thema findet aus meiner Sicht nur sehr begrenzt statt.
Stattdessen lassen wir uns voll von unserem Alltag einnehmen und lenken uns mit Arbeit, Freizeitstress und Konsum wunderbar ab. Und vergessen so, die richtigen Fragen zu stellen.

  • Lebe ich mein Leben so, wie ich es wirklich will?
  • Verbringe ich meine wertvolle Zeit mit den Dingen, die mich erfüllen und glücklich machen?
  • Was sind meine wirklichen Wünsche und Träume?
  • Erfüllt mich die Tätigkeit, die ich Arbeit nenne? Ist es eine für mich sinnvolle Arbeit?
  • Lebe ich an dem Ort, an dem ich wirklich leben möchte?
  • Bin ich in der Beziehungsform bzw. mit dem Partner zusammen, mit dem ich mein Leben teilen möchte?
  • Erfüllt mich auch mein Alltag? Oder ist dieser nur ein Warteraum bis zum nächsten freien Tag, nächstem Urlaub oder der nächsten Gehaltszahlung?

Vielleicht stellen wir uns ja auch diese Fragen von Zeit zu Zeit. Aber wer von uns zieht auch wirklich die Konsequenzen aus seinen Überlegungen? Wer handelt nach seinen eigenen Antworten, ohne sich von außen beeinflussen oder umstimmen zu lassen? Wer von uns entscheidet sich nicht für den einfachen Weg und versucht sein Möglichstes, um seinen Eigenen zu gehen?

Ich stelle mir oft diese und viele weitere Fragen. Vielleicht schon zu viele. Und die Antworten auf diese Fragen sind nicht immer die Richtigen. Ich wünschte, ich hätte mehr Mut, mehr Kraft, mehr Egoismus und mehr Willen, mich diesen Fragen ernsthaft zu stellen und die Konsequenzen zu ziehen.

Einer der Hauptcharakter in diesem Film stellt sich am Anfang der Reise auch die Frage, was er denn eigentlich noch in seinem Leben machen und erreichen will. Aber er hadert sehr mit dieser Frage. Auch wenn er sich anstrengt, so richtig fällt ihm nichts dazu sein.
Diese Leere kenne ich persönlich nur zu gut. Wenn irgendwie alles sinnlos erscheint und sich nichts wirklich lohnt, wie findet man dann seinen eigenen Weg? Wie findet man seine wirklichen Wünsche heraus? Und wenn man dann etwas gefunden hat, was seinem wahren Wesen entspricht, wie findet man dann, bei schwierigen Wünschen und Entscheidungen, den Willen, die Durchsetzungskraft und den Mut, sich an die Umsetzung zu machen?

Filme und Bücher über, aber auch persönliche Erfahrungen mit dem Tod lassen uns wieder über diese Fragen und unser Leben nachdenken. So schnell kann es stark eingeschränkt oder komplett vorbei sein. Dann hätten wir nicht mehr die Zeit und/oder die Kraft, unsere Wünsche und Träume zu verwirklichen.
Wir leben aber auch in dem wunderbaren Trugschluss, dass unser Tod noch sehr weit entfernt ist. Wir kennen nicht das Datum, an dem wir diese Welt verlassen werden. Zwar kann das schon morgen sein, aber wir wiegen uns in der Sicherheit, ja noch sooo viel Zeit zu haben. Diese falsche Sicherheit macht uns träge und lässt uns unsere Wünsche und Träume auf später verschieben. Einen vermeintlich günstigeren Zeitpunkt mit mehr Geld, mehr Kraft, mehr Zeit oder einfach günstigeren Umständen.
Warum sind wir so naiv? Warum tun wir nicht heute schon unser Menschenmöglichstes, unser Leben so zu gestalten, wie wir es uns wünschen? Wieso verplempern wir unsere kostbare Zeit mit Arbeit, die keinen wirklichen Sinn hat und sogenannte „Freizeit“, die aus ebenso sinnlosem Geldausgaben und Konsum besteht?

Ich weiß es nicht…

Warum ich ein einfaches Leben führe

Villa am MeerAm 05. April postete ich auf meiner Facebook-Seite den Link zu einem Artikel von Marco, bei dem es darum gibt, warum er sich nicht vorstellen kann, Immobilien zu besitzen. Eine Leserin kommentierte diese Facebook-Post wie folgt:

„Dafür besitzen die Superreichen Trendmacher um so mehr Villen am Meer
und lachen über freiwillig Besitzlosen.“

Irgendwie wusste ich nicht, wie ich auf diesen Kommentar in ein paar kurzen Sätzen antworten sollte. Marco stellte sich dieser Aussage und schrieb darüber in seinem letzten Blogbeitrag.

Ich dachte auch noch lange über diesen Kommentar und den Artikel nach. Was für mich an diesem Kommentar heraussticht, ist die ein gewisser Neid, der in der Aussage mitschwingt. Dabei ist dieser, wenn man freiwillig ein einfaches Leben lebt, absolut fehl am Platze.

Ich persönlich Leben das einfache Leben freiwillig!

Es zwingt mich niemand, mein Geld nur für Dinge auszugeben, die mir wichtig sind. Ebenso zwingt mich niemand, in einer kleinen Wohnung im Ruhrgebiet zu leben. Ich könnte, wenn ich wollte, auch in einem kleinen Dorf an der Nord- oder Ostsee leben, wenn dies mein Wunsch wäre. Aber das ist es nicht.
Auf der anderen Seite zwingt mich aber auch niemand, im Hamsterrad aus Geld und Zeug zu rennen. Wenn ich könnte, dann wäre es mir frei, bis zum Umfallen zu arbeiten und alles für meine Karriere zu tun. Aber genau das will ich nicht.
Ich will keine Villa am Strand. Ich will auch kein Trendmacher sein, dem die zombieähnlichen Massen gehirnlos folgen. Und ebenso will ich nicht superreich sein.

Was ich will…

Was ich will, ist zufrieden mit mir und meinem Leben sein zu können. Ich will meine Ziele verfolgen können und an der Erfüllung meiner Wünsche arbeiten. Und das sind keine Wünsche, die ich so einfach mit Geld kaufen könnte.
Natürlich wäre es schön, sich um Geld keine Sorgen machen zu müssen. Aber wenn man ehrlich ist, dann ist Geld aber oft nur ein Hinderungsgrund, der im Kopf sitzt. Es gibt genug Berichte von Menschen, die sich ihre Träume erfüllt haben und am Ende kaum etwas dafür aufwenden mussten. Vielmehr schieben wir das liebe Geld als einen Grund vor, nicht unserer Komfortzone verlassen zu müssen.

Fazit

In dem Kommentar stecken also zwei Aussagen. „Ich bin neidisch“ und „Ich will reich sein“. Aber beides sind keine Gedanken, die hinter dem Minimalismus und einem einfachen Leben stehen. Es sind Gedanken, die uns der Kapitalismus und unsere Konsumgesellschaft von klein auf lehrt.
Und genau hier muss ich ansetzen, wenn ich freiwillig ein einfaches Leben leben und damit glücklich sein will. Ansonsten will ich das vielleicht gar nicht…


Kennst du schon meine Facebookseite? Dort poste ich jeden Tag interessante Artikel und Videos zum Thema Minimalismus und einfaches Leben. Ich freue mich über jeden Like dort sehr!

Dokus über Lebensmittelverschwendung

Aktuell gibt es in der ARD-Mediathek zwei Dokumentationen über Lebensmittelverschwendung, auf die ich hier an dieser Stelle hinweisen möchte.

Zum einen die Doku Die Ernährungskünstler – Essen ohne Geld, in der drei Menschen und ihre Wege vorgestellt werden, günstig bis kostenlos an Nahrungsmittel zu kommen.

Daneben gibt es auch den 88 minütigen Dokumentarfilm Taste the waste – Irrsinn Lebensmittelverschwendung zu sehen.

Ich wünsche Euch viel Spaß beim Schauen!

Minimalismusstammtisch Essen/Ruhrgebiet

Minimalismus-Stammtisch Essen Ruhrgebiet breitIn In Essen wird es am Tag der Arbeit, also den 01. Mai, auch wieder einen Stammtisch geben.

Wann? Sonntag, 01.05.2016, ab 14.00 Uhr

Wo? Unperfekthaus in Essen, Informationen zur Anfahrt erhaltet ihr hier.

Ansprechpartner? Bei Fragen und zur Anmeldung könnt ihr euch an mich über das Kontaktformular oder per eMail an derschlichte (ät) gmail com wenden. Auf Facebook gibt es auch eine entsprechende Veranstaltung.

Wir wünschen allen Teilnehmern viel Spaß und gute Gespräche.

Beitragsbild: aufgenommen von karl chor, gefunden auf Unsplash.com

Wie ich meine Finanzen im Überblick behalte

Im letzten Artikel habe ich kurz meine aktuelle Situation meiner Finanzen geschildert. Heute möchte ich Euch mein System vorstellen, welche ich in den letzten 10 Jahren für mich erarbeitet habe. Natürlich ist dieses System nicht star, aber die Grundzüge sind seit Jahren die gleichen und funktionieren sowohl mit einem normalen, als auch mit einem niedrigen Einkommen. Wobei Not ja bekanntermaßen erfinderisch macht, weswegen ich sagen würde, dass es grade bei wenig Geld sehr gut funktioniert.

Regelmäßige Ausgaben

Die regelmäßigen Ausgaben werden in einer Exceltabelle aufgeführt, in der ich nachhalte, wann diese vom Konto abgebucht werden. So weiß ich schon am Monatsanfang, wie viel Geld am Ende am Monat übrig bleiben sollteeines von zwei separaten Sparkonten.

Übersichtstabelle

Meine Tabelle der monatlichen Ausgaben mit Beispielrechnung.

Bankkonten

Eines der Sparkonten mit weniger Zinsen, welches bei derselben Bank liegt, nutze ich als Puffer für unvorhersehbare Ausgaben, wie beispielsweise Nachzahlungen oder Reparaturen. Das zweite Konto, auf dem alles über einem bestimmten Betrag landet, ist ein reines Sparkonto, welches bei einer anderen Bank liegt. Dies ist entscheidend, weil ich so immer eine Überweisung tätigen muss, die mindestens einen Tag dauert, um an mein Geld zu kommen.
Dieses System aus Girokonto sowie den beiden Sparkonten hat für mich den Vorteil, dass es Spontankäufe unterbindet. Da ich kein überschüssiges Geld auf dem Girokonto habe, kann ich natürlich auch nichts mit Karte bezahlen. Wobei sich dies für mich schon immer verboten hat. Das erleichtert es mir, den Wert des Geldes nicht zu vergessen. Und brauche ich das Geld, muss ich es erst von einem der beiden Konten überweisen.

Budgets

Daneben arbeite ich seit Neustem mit einem Budgetsystem. So etwas kann man virtuell mit entsprechenden Apps oder aber auch ganz klassisch mit einfachen Umschlägen machen.
Ich weiß beispielsweise, dass ich mindestens einmal im Jahr mit dem Auto in die Werkstatt muss. Und das wird meist teuer. Also mache ich aus solchen Ausgaben einfach eine monatliche Vorauszahlung in ein entsprechendes Budget. Hierzu teile ich am Monatsanfang einen bestimmten Betrag in das entsprechende Budget ein und spare so das Geld an.
Das mache ich auch mit eigenen Wünschen so. So habe ich etwa ein entsprechendes Budget für den Austausch meines Handys, für Videospiele oder eine neue Matratze, wenn die Zeit gekommen ist.

Taschengeld
Die App "Haushaltsbuch Pro"

Die App “Haushaltsbuch Pro”

Alle Ausgaben, die nicht regelmäßig vom Konto abgebucht werden, regle ich über mein „Taschengeld“ (was ich machmal auch “Handgeld” nenne). Dabei hat es sich für mich als am besten erwiesen, mir einen fixen Betrag jeweils am Freitag auszuzahlen. Mit diesem Geld muss ich dann über die Woche auskommen.
Immer mal wieder versuche ich, diese Ausgaben zu überwachen. Mal mit einer weiteren Exceltabelle, mal mit einer App. Im Moment verwende ich die Android-App „Unser Haushaltsbuch Pro“. Nachteil ist zwar, dass ich die „Einnahmen“, also mein wöchentliches Taschengeld, sowie die Ausgaben nur am Handy verwalten kann. Jedoch habe ich mein Handy immer dabei und kann schnell die Ausgaben nebenbei eintragen, anstatt alle Kassenzettel sammeln zu müssen und diese dann später in eine Tabelle übertragen zu müssen.
Beim Eintragen teile ich die Ausgaben in verschiedene Kategorien ein. Daneben runde ich immer ein bisschen auf. So habe ich den Vorteil, dass ich mich nicht mit dem Zählen von Kleingeld abgeben muss. Dieses wandert bei mir immer in eine Spardose, in der sich so ein paar Euros ansammeln. Pfand rechne ich ebenfalls als eine Ausgabe. So freue ich mich bei der Rückgabe über meine „Einnahmen“.
Ziel ist es natürlich, dass am Ende der Taschengeldwoche etwas übrig bleibt. Das ist teilweise auch notwendig, weil ich z.B. Benzin für mein Auto nicht jede Woche benötige, dies aber trotzdem über das Handgeld regle.
Und um das Ganze noch komplizierter zu machen, habe ich in der App für mein Taschengeld noch virtuelle Budgets festgelegt. So habe ich mir ein Limit für FastFood gesetzt, welches ich mir leider viel zu oft kaufe, wenn ich unterwegs bin.

Vereinfachung

Dieses System hat sich bei mir in über 10 Jahren entwickelt und etabliert. Natürlich ist es ein gewisser Aufwand, all die Informationen zusammenzutragen und den Geldfluss zu überwachen. Dabei frage ich mich aber auch, an welchen Stellen ich mein System vereinfachen kann.
Eine Frage ist, ob es wirklich notwendig ist, zwei verschiedene Sparkonten zu besitzen. Derzeit teste ich die Variante, mit nur einem Konto auszukommen. Aktuell nutze ich das Konto, bei dem ich mir ohne Zeitverlust Geld überweisen kann. Es gilt aber zu beobachten, ob ich damit nicht in die Versuchung komme, an das Geld heranzukommen. Das Geld sofort auf dem Konto zu haben ist zwar toll, aber wenn ich einen Tag drauf warten müsste, dann verfliegt vielleicht auch der Kaufwunsch wieder.
Ansonsten könnte ich auf meine HaushaltsbuchApp verzichten. Da ich mir eh nur einen kleinen Betrag als Taschengeld auszahle, ist es auch nicht so schwer, den Überblick zu behalten. Allerdings merke ich, dass ich mit dem Haushaltsbuch doch weniger ausgebe. Zwei Euros ausgeben tut zwar nicht wirklich weh, aber die gleichen zwei Euros in die App eintragen, ist eine andere Sache. Dort ist es schwarz auf weiß festgehalten und summiert sich in den entsprechenden Kategorien. Und eine Woche ist schnell vorbei: Ich freue mich riesig, wenn ich die zwei Euro am Ende der Woche über habe. Haben oder nicht haben…

Jetzt interessiert natürlich, wie ihr mit Euren Finanzen umgeht. Bereits in den Kommentaren des letzten Artikels haben mir viele von euch geschrieben, wie sie ihre persönlichen Finanzen organisieren. Wen ihr einen Blog habet, dann schriebt doch auch einen Artikel. Diesen werde ich dann hier unter meinem Text verlinken. Oder schreibt es einfach in den die Kommentare. Ich bin gespannt auf eure Tipps und Kniffe!

persönliche Finanzen

In den letzten Tagen beschäftige ich mich wieder mehr mit dem Thema persönliche Finanzen. Zu lange habe ich es schleifen lassen. Dabei war es eigentlich nötiger denn je, da ich im Krankengeld natürlich weniger als normal zur Verfügung habe.
Aber so macht es wohl jemand, der sich nicht seinen Finanzen befassen will. Oder wie ich, aus einer Mischung aus Ehrfurcht und Gutglauben das liebe Geld außer Acht lässt.
Dabei ist jetzt nichts Schlimmes passiert. Ich bin weder in die Schulden gerutscht, noch habe ich mit dem Geld nur so um mich geschmissen.

Aber es wurde weniger. Langsam, aber stetig. Meine Ausgaben waren stets höher, als die Einnahmen. Kein Problem, wenn man noch was auf der hohen Kante hat. Aber so werden die Ersparnisse weniger, was wiederum zur Folge hat, dass einen grade unerwartete Ausgaben, doch sehr verstört und unglücklich zurücklassen.
So geschehen bei meinem Auto. Ich wusste zwar, dass TÜV und AU anstanden und es auch gleichzeitig Zeit für die Inspektion war, aber dass am Ende dann ein solch hoher Betrag stehen würde, das war ein Schock für mich. Gut, es musste bezahlt werden.
Also nahm ich dies zum Anstoß, mal wieder Ordnung in meine Finanzen zu bringen.

Mein System habe ich ja bereits in meinen eBook „Finanzen für Minimalisten“ dargestellt. Leider darf ich es wegen der Krankheit aktuell nicht anbieten. Aber ich habe mir vorgenommen, in Zukunft mehr über das Thema persönliche Finanzen zu schreiben und so die Inhalte in Artikelform hier wiederzugeben. Wie genau ich dies machen werde, weiß ich noch nicht. Schauen wir mal.

Ich finde, es ist unerlässlich, sich mit seinen eigenen Finanzen auseinanderzusetzen, sich Übersicht zu verschaffen und vorauszuplanen. Ganz egal, ob man nun in Geld „schwimmt“ oder es grade so zum Leben reicht. Ich kenne nun beide Seiten. Und über diese Herausforderungen möchte ich auch weiter schreiben. Im nächsten Artikel werde ich eine kurze Übersicht über meine aktuelle Strategie geben, die ich im Gegensatz zum eBook etwas verändert und erweitert habe.

Mich würde aber auch sehr interessieren, wie ihr mit euren Finanzen umgeht? Führt ihr Buch? Welche Tools nutzt ihr? Oder kümmert ihr euch vielleicht nur grob, im Kopf drum und hofft, dass schon alles werden wird? Ich freue mich auf eure Kommentare!

 

Stand der Dinge – März 2016

by moise_theodor/pixabay.com

by moise_theodor/pixabay.com

Nach einer so langen Zeit ist der ersten Blogpost nach einer Pause der Schwerste. Seit Wochen schreibe ich hin und her, finde aber doch nicht die richtigen Worte und ein passendes Thema. Deshalb habe ich beschlossen, einfach drauf loszuschreiben. Besser, als es noch weiter aufzuschieben.

Was ist in der Zwischenzeit passiert?

Ich habe mich viel mit meiner Gesundheit und dem Thema Umzug beschäftigt. Über meine Gesundheit möchte ich hier eigentlich keine Worte verlieren. Nur soviel: Es ist schon lange so und wird sich auch noch eine ganze Weile hinziehen. Und genau aus diesem Grund kann ich auch meinen schon sehr lange geplanten Umzug noch nicht wirklich angehen. Zu viele offene Fragen und zu viele vermeintliche Hindernisse. Ich hoffe, dass ich dies aber bis Ende des Sommers mehr oder weniger geregelt habe. Somit habe ich nun auch ein ganz neues Projekt… =)

Was den Minimalismus angeht

Ich bin weiter an einen Punkt, an dem es nicht zu wenige und aber grade durch das letzte Jahr wieder ein bisschen mehr geworden ist. So habe ich in diese Woche wieder begonnen, mich von diversen Newslettern abzumelden, die sich angesammelt haben.
Zudem steht für mich eine weitere Welle des Ausmistens bevor. Nicht, dass sich zu viele Sachen neu angesammelt haben. Vielmehr ist es so, dass ich endlich mal eine gewisse Ordnung in meine Wohnung bekommen möchte. Stichwort „Jedem Teil sein Platz“. Davon bin ich trotz Minimalismus eine ganze Ecke entfernt. Das möchte ich aber angehen und endlich mal klar bekommen.
Ansonsten steht für mich Bewegung auf dem Plan. Leider habe ich wieder ein bisschen zugelegt und das muss nicht sein. Deswegen habe ich wieder mit dem Laufen angefangen und erarbeite mir nebenbei ein minimalistisches Sportprogramm. Dazu aber wohl in einer der nächsten Folgen des Minimalismuspodcasts mehr.

Zum Schluss möchte ich mich noch für die Treue und die vielen Kommentare der letzten Monate bedanken. Ich werde diese nach und nach durchlesen, freischalten und beantworten. Vielen Dank für deine Treue und dein anhaltendes Interesse an meinem kleinen Blog!

Smartphonenutzung – Wie ich mehr Ruhe trotz Smartphone habe

Nachdem ich an einem Samstagmorgen wach werde, greife ich als Erstes zu meinem Smartphone. Einfach um zu schauen, zu welcher Uhrzeit ich grade wach geworden bin. Oft lachten mich dann schon unzählige Benachrichtigungen an. WhatsApp, Facebook und Co. wollten meine Aufmerksamkeit.

Aber muss das sein?

Muss ich bei jeder Benachrichtigung direkt auf mein Handy schauen, weil mich das Vibrieren dazu verleitet? Eigentlich ja nicht. Eigentlich. Aber der vertraute Ton des Vibrationsmotors ließ mich viel zu oft meine Tätigkeit unterbrechen und auf’s Handy schauen.
Vor etwa einem Monat reichte es mir und ich wollte daran etwas verändern. Nachdem ich mehrfach beim Lesen einen Abschnitt neu beginnen musste, weil mich eine Benachrichtigung aus dem Lesefluss gezogen hatte, beschloss ich, mir erstmal einen Überblick zu verschaffen, wie ich überhaupt mein Handy nutze. Ohne es zu wissen, machte ich so den ersten Schritt hin zu einer ruhigen Smartphonennutzung.

Meine Smartphonenutzung

Ich installierte mir die Android-App „Quality Time“. Diese sollte von nun an meine Nutzung überwachen und aufzeichnen, wie lange ich welche App wann nutze. Das klappe auch erstaunlich gut.
Und zu meinem Erschrecken nutze ich das Handy ziemlich oft. Ich kam auf bis zu zwei Stunden Handnutzung am Tag. Dabei ist unangefochtene Nummer-Eins-App WhatsApp, mit fast drei Stunden Nutzung in der Woche. Gefolgt vom Browser und eMailclinet des Handys sowie meiner Twitterapp. Die Apps nutze ich jeweils ca. eine Stunde am Tag.
Interessant ist auch noch die Anzahl der Bildschirmeinschaltungen. Diese lagen in der Anfangszeit bei ca. 80 Einschaltungen am Tag. Dies wurde aber mit der Zeit weniger. Einfach deshalb, weil ich mehr darauf achtete und mich zwischendurch fragte, ob ich denn nun wirklich das Handy einschalten müsse.

Nutzung nebenher

Nun ist es nicht so, dass ich das Smartphone zwei Stunden am Tag mit voller Konzentration nutzen würde. Die Nutzung geschieht mehr nebenher. Das lässt sich auch an der Anzahl der Appaufrufe sehen. WhatsApp habe ich in Spitzenzeiten im Durchschnitt 60-mal am Tag aufgerufen. So komme ich auf eine durchschnittliche Nutzung der App von ca. 30 Sekunden pro Aufruf. Also schnell eine Nachricht gelesen, geantwortet und wieder ausgeschalten.
Aber mit der Beobachtung durch die App steigerte sich auch meine normale Aufmerksamkeit. Vor allem viel mir, wie schon oben beschrieben auf, dass mich die Benachrichtigungen immer wieder aus der Tätigkeit herauszogen, mit der ich grade eigentlich beschäftigt war. Und das wollte ich nicht mehr. Also, was tun?

Die Lösung: lautlos

Da ich das Bimmeln eines Handys gar nicht ab kann, hatte ich meines eh immer nur auf Vibrationsalarm gestellt. Aber diesen hörte ich nun mal auch, was mich dann ablenkte. So kam ich auf die Idee, es einmal mit der kompletten Stummschaltung zu versuchen. Und das war eine echte Befreiung.
In den ersten Stunden hatte ich zwar das Gefühl, etwas zu verpassen. Aber das legte sich schnell und ich lernte die Vorzüge kennen. Nun wurde ich bei meinen Tätigkeiten nicht mehr unterbrochen und herausgerissen. Beim Lesen konnte ich mich viel besser konzentrieren. Auch vergass ich so, auf mein Smartphone zu schauen.
An der täglichen Nutzungszeit änderte sich zwar nichts, aber dafür halbierten sie die Bildschirmeinschaltungen.

Benachrichtigungen abschalten

Nun wollte ich nur noch die Benachrichtigungen einiger Apps loswerden, die seit Android 5, auch im Lockscreen angezeigt werden. Eigentlich eine tolle Sache. Nur bei jeder unwichtigen eMail erschien dort eine Benachrichtigung und das wollte ich einfach nicht. Deswegen stelle ich die Benachrichtigungen für viele Apps einfach aus. Grade bei den eMails war dies befreiend. Jetzt muss ich gezielt dran denken, meine Mails abzurufen. Dies verringerte die Zeit, die ich mit meinem Mails verbrachte.

Fast komplett Abschalten

Ich nutze mein Telefon nicht nur für WhatsApp und Co.. Meine Telefon ist für mich vor allem ein Ersatz für den guten alten iPod geworden. Podcasts, Hörbücher und Musik spiele ich damit sehr häufig ab. Schon allein das ist ein Grund, das Telefon nicht komplett auszuschalten. Trotzdem möchte ich ab und zu eine Zeit lang ruhe vor meinem Smartphone gaben. Ich könnte das Telefon in den Flugzeugmodus versetzen und somit alle Verbindungen trennen. Dies lässt mich aber weiterhin die vielen Apps offline nutzen.
Also musste auch hierfür eine App her. Diese nennt sich „(Offtime)“ und beendet nicht nur die Verbindungen, sondern blockiert auch das Telefon, so wie man es sich wünscht.
Bei mir sieht das so aus: Wenn ich eine Offtime habe will, dann wähle ich die Dauer aus und starte die Zeit. Die App zeigt mir nun einen Screen, auf dem ich nicht viel mehr machen kann, als einen Anruf zu tätigen und zurück auf den Homescreen zu gelangen. Interessant ist, dass ich auch einstellen kann, dass ich in der Offtime keine anderen Programme starten kann. Bei dem Versuch eine andere App zu starten, wird der Start abgebrochen und die App weißt mich darauf hin, dass ich es doch ein bisschen ruhiger angehen soll.
Ich kann aber auch Ausnahmen definieren. Das ist bei mir der Wecker sowie meine Podcast-, Hörbuch- und Musikapp. Mehr darf ich in der Zeit nicht öffnen.
Natürlich lässt sich dieser Offmodus auch abbrechen. Aber in der Standardeinstellung muss ich mindestens eine Minute warten, bis ich wieder „Online“ bin. Das nervt und in einer Minute überlege ich es mir mehrfach, ob ich denn Offmodus wirklich abbrechen will.
Netter Zusatz: Am Ende der Offtime wird mir eine Zusammenfassung angezeigt, was in dieser alles passiert ist bzw. was ich verpasst habe.
Zugegeben: Diesen Offmodus nutze ich nicht oft. Aber interessant ist er trotzdem. Grade, wenn ich einmal ein bisschen Ruhe haben will.

Fazit

Was hat mir nun all dieses rumprobieren gebracht? Ich nutze nun mein Smartphone weniger und habe mehr Ruhe dadurch, dass das Handy lautlos geschaltet ist. Verpasst habe ich bisher nichts wichtiges. Im Gegenteil: Ich habe gelernt, dass die Nachrichten, die auf dem Telefon ankommen, nicht so wichtig sind, dass ich sofort drauf reagieren müsste. So kann ich mich nun ohne Unterbrechungen dem widmen, mit dem ich grade beschäftigt bin, ohne Unterbrechungen befürchten zu müssen. Eine sehr angenehme Sache!

Wie nutzt du dein Smartphone? Hast die Tipps zum gelassenen Umgang mit dem Handy? Oder kennst du weitere Apps, die dich dabei unterstützen?